Bundesliga

Kopfloser VfB: Veh will mental nachbessern

Stuttgart ohne Schuss aufs Tor beim Pokal-Aus in Bochum

Kopfloser VfB: Veh will mental nachbessern

Die Köpfe hängen schon wieder tief: Die neue Saison begann für den VfB Stuttgart mit einer Enttäuschung.

Die Köpfe hängen schon wieder tief: Die neue Saison begann für den VfB Stuttgart mit einer Enttäuschung. picture alliance

Für Bochums Trainer Peter Neururer war es "keine Überraschung" , und auch beim VfB Stuttgart vermied man am Samstag Adjektive wie blamabel oder peinlich. Zu verdient war der 2:0-Sieg des Zweitliga-Ersten VfL Bochum , zu wenig hatte die VfB-Macher mit einem hochsouveränen Auftritt gerechnet. "Die Welt würde nicht untergehen" , hatte Armin Veh im Vorfeld sicherheitshalber über ein mögliches Aus in der ersten DFB-Pokalrunde gesagt.

Die Partie bestätigte dann entsprechende Befürchtungen: Der VfL spielte tatsächlich wie eine Mannschaft, die schon zwei Pflichtspiele (erfolgreich) bestritten hat, der VfB wie eine, die sich erst noch finden - und die Vorsaison endgültig hinter sich lassen muss. Dass nämlich Neuzugang Oriol Romeu nach einem riskanten Zuspiel von Sven Ulreich mit einem schlimmen Fehlpass das 0:1 verschuldete (Ulreich: "So ein Fehler passiert eben") und Simon Terodde nach einer Stuttgarter Ecke kurz nach der Pause den Doppelpack schnüren durfte, erinnerte in der Entstehung doch sehr an den jüngsten Bundesliga-Abstiegskampf. "Das war ein denkbar schlechter Auftritt", räumte Kapitän Christian Gentner ein.

Spielbericht

Die Patzer waren das eine, die Reaktion darauf das andere. "Es ist nicht schlimm, wenn du ausscheidest, aber du darfst den Kopf nicht verlieren", ärgerte sich Veh. "Daran müssen wir arbeiten." Seine Mannschaft müsse "in solchen Situation mental stärker werden", sie habe hektisch, zu wenig "mit Kopf" gespielt. Der VfB muss also schon früh in der Saison gegen ein mentales Problem ankämpfen.

Ich hoffe, dass wir die richtigen Leute geholt haben.

Armin Veh

Die beiden prominentesten Neuzugänge, Romeu und der bemühte Sechs-Millionen-Euro-Neuzugang Filip Kostic , fanden nach wenigen Trainingstagen im 4-2-3-1-System noch nicht genug Bindung, um das Angriffsspiel anzukurbeln. Sicher ist: Die Umbaumaßnahmen sind noch nicht abgeschlossen, sie haben gerade erst begonnen. Veh: "Ich hoffe, dass wir die richtigen Leute geholt haben."

In Bochum gaben die Stuttgarter acht Tage vor dem schweren Bundesliga-Start (in Gladbach, gegen Köln, in München, gegen Hoffenheim, in Dortmund) keinen einzigen Schuss aufs gegnerische Tor ab. "Die Philosophie des Trainers geht nicht einfach von alleine in Fleisch und Blut über", bittet Keeper Ulreich auf der Vereinswebsite um Geduld. Schon vorab hatte Veh gesagt: "Das passende System müssen wir erst noch rauskriegen."

Vehs Déjà-vu macht auch Hoffnung

Die eindrucksvolle Stuttgarter Pokal-Statistik von 18 gewonnenen Erstrundenspielen in Folge ist hinüber, eine andere macht hingegen Mut: 2012 hatte Veh mit Eintracht Frankfurt unter ähnlichen Voraussetzungen beim ebenfalls eingespielten Zweitligisten Aue mit 0:3 verloren. Auch daran hatte er am Freitag erinnert. Was er nicht sagte, aber natürlich genau wusste: Am Ende der Saison wurde er mit dem Aufsteiger Sechster.

Bilder zur Partie VfL Bochum - VfB Stuttgart