2. Bundesliga

MSV vor der Insolvenz? Sanierungskonzept vorgelegt

Duisburg: Verfahrene Situation beim Traditionsklub

MSV vor der Insolvenz? Sanierungskonzept vorgelegt

Sorgenvolle Miene bei MSV-Geschäftsführer Roland Kentsch: Ist der Verein noch zu retten?

Sorgenvolle Miene bei MSV-Geschäftsführer Roland Kentsch: Ist der Verein noch zu retten? imago

Das Wirtschaftsprüfungsunternehmen Ernst & Young, das seit Jahren den MSV berät, hat dem Verein das Testat verweigert, dass die laufende Saison finanziell gesichert sei. Damit droht zumindest ein Punktabzug durch die DFL. Auf einer Krisensitzung am Dienstag legte Brömmekamp nun ein Sanierungskonzept vor, dass das Allerschlimmste verhindern soll. Allerdings würde das Konstrukt nur funktionieren, wenn die für den Spielbetrieb zuständige KGaA vom Verein unabhängig agieren kann und die Vereinsgremien nur eine Kontrollfunktion innehätten. Nur dann wäre eine Investorengruppe bereit, einzusteigen. Die Strukturänderung müsste aber von einer Vereinsversammlung erst per Satzungsänderung beschlossen werden.

Wie Aufsichtsrat und Vorstand des Zweitligisten am Donnerstagabend gemeinsam erklärten, stehe man einem durch eine Investorengruppe vorgelegten Sanierungskonzept offen gegenüber. "Eine grundsätzliche Zustimmung wurde erreicht, wobei einige Punkte noch finalisiert werden und eine daraus möglicherweise resultierende Satzungsänderung nur durch die Außerordentliche Mitgliederversammlung genehmigt werden kann", hieß es in der Erklärung.

Diese geforderte Satzungsänderung ist offenbar auch der Hintergrund des Rücktritts des Vorstandsvorsitzenden Andreas Rüttgers am Dienstag. "Wir waren davon alle überrascht", sagte Kentsch. "Über die weitere Ausrichtung des MSV gibt es zu unterschiedliche Auffassungen. Ich habe mich entschlossen, mein Amt mit sofortiger Wirkung zur Verfügung zu stellen", hatte Rüttgers, der seit Januar 2012 im Amt war, mitteilen lassen.

Auch sportlich steht der MSV alles andere als glänzend da. Als einziger Zweitligist noch ohne Heimsieg belegen die Duisburger einen Abstiegsrang. "Wenn wir den Klassenerhalt schaffen wollen, dann müssen wir unsere Begegnungen im heimischen Stadion durchbringen", so Manager Ivica Grlic. Und Trainer Runjaic fordert "konstantes Punkten, damit sich unsere Arbeit auf dem Trainingsplatz endlich entsprechend auszahlt." Doch sollte eine finanzielle Rettung scheitern, wären alle Bemühungen umsonst - alles andere als eine zusätzliche Motivation vor der Partie am Sonntag gegen Erzgebirge Aue.