Bundesliga

Traore erfüllt sich einen Traum

Stuttgart: Mit einem Jahr Verspätung angekommen

Traore erfüllt sich einen Traum

Will sich im zweiten Anlauf in der Bundesliga durchsetzen: Ibrahima Traore.

Will sich im zweiten Anlauf in der Bundesliga durchsetzen: Ibrahima Traore. picture alliance

Ein Torjäger wie Kuranyi wird der nur 1,71 Meter große, schmächtige Traore nie werden. Seit seinem Trainingsstart vor einer Woche aber streift sich auch der trickreiche Flügelflitzer das Trikot mit dem roten Brustring über; bei den Schwaben hat er einen Dreijahresvertrag unterschrieben. Ursprünglich sollte und wollte er schon vor einem Jahr aus Augsburg zum VfB wechseln, doch der FCA pochte auf die Erfüllung seines Vertrags bis 2011. "Es war ein verlorenes Jahr", urteilt er heute; wegen einer langwierigen Sprunggelenksverletzung bestritt er nur 15 Saisonspiele (ein Tor), durfte am Ende mit den Bayern aber immerhin den Bundesliga-Aufstieg feiern.

Doch weder der sportliche Erfolg des FCA noch die gravierenden personellen Veränderungen beim VfB ("Am Anfang habe ich noch mit Manager Horst Heldt und Trainer Christian Gross gesprochen") konnten ihn von seinem Wechselentschluss abbringen. "Für mich ist der VfB die Erfüllung eines Traums", sagt er in gutem Deutsch, "hier will ich den nächsten Schritt machen. Und es ist eine Ehre für mich, mit Spielern wie Cacau zu arbeiten."

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Auf der linken Offensivseite sieht Bruno Labbadia seinen dritten Neuzugang neben dem Dänen William Kvist und dem aus Nürnberg zurückgekehrten Julian Schieber. Es sei "hervorragend, wie er Eins-zu-eins-Situationen lösen kann", meint der Trainer, "doch Ibrahima wird noch etwas Zeit brauchen".

Viel Konkurrenz auf links: Okazaki, Audel, Harnik, Gebhart

Zumal die Konkurrenz auf seiner Position groß ist: Der Japaner Shinji Okazaki lieferte dort zuletzt sehr gute Leistungen, der Franzose Johan Audel, der es in seiner ersten Saison beim VfB auf nur zwei Einsätze brachte, drängt nach langer Verletzungspause zurück, auch der Österreicher Martin Harnik und der deutsche U-21-Nationalspieler Timo Gebhart können links offensiv wirbeln. "Das sind große Namen", sagt Traore, "aber ich bin überzeugt, dass ich meine Einsätze bekomme, sonst wäre ich nicht hierher gewechselt."

Im zweiten Anlauf will er sich in der Bundesliga durchsetzen - bei der Berliner Hertha, die ihn in der Winterpause der Saison 2006/07 aus dem französischen Levallois nach Deutschland holte, brachte er es bis 2009 gerade mal auf einen einzigen Bundesligaeinsatz. "Eigentlich ist es meine erste Bundesligasaison", sagt Traore.

Harald Kaiser