Flamur Kastrati ist wieder zu Hause. Nach dem Horror-Zusammenprall mit Markus Brzenska am Sonntagnachmittag, war er regungslos am Boden liegen geblieben. Etwa 15 Minuten lang wurde der Norweger mit kosovarischen Wurzeln auf dem Rasen behandelt, bekam Infusionen und wurde auf die Intensivstation des Cottbuser Carl-Thiem-Klinikums gebracht. Hier wurde ein Spinaltrauma, also eine schwere Verletzung der Wirbelsäule diagnostiziert. Kastrati zeigte zum Glück keine Lähmungserscheinungen und war außer Lebensgefahr.
Am Dienstag wurden alle neurologischen Untersuchungen abgeschlossen. Die Entlassung aus dem Krankenhaus am Mittwochmorgen ging sogar schneller als erwartet. Kastrati reiste mit seiner Familie zurück nach Osnabrück.
"Mir geht es viel besser. Ich möchte mich bei allen bedanken, die mir in diesen schweren Tagen geholfen und beigestanden haben", sagte Kastrati. Eine Cottbuser Delegation, bestehend aus Trainer Claus-Dieter Wollitz, Kapitän Marc-Andre Kruska, Torjäger Nils Petersen und Bürgermeister Holger Kelch verabschiedeten Kastrati persönlich in der Klinik. Den VfL Osnabrück erreichte während der letzten Tage deutschlandweite Anteilnahme. Sogar Bundespräsident Christian Wulff, selbst gebürtiger Osnabrücker, schickte Genesungswünsche.
Flamur Kastrati kam bisher neun Mal zum Einsatz und erzielte dabei drei Tore. Der Winterneuzugang ist vom niederländischen Erstligisten Twente Enschede ausgeliehen. Die beiden Vereine hatten sich seit der Verletzung intensiv ausgetauscht.
Wann Kastrati auf den Fußballplatz zurückkehrt, ist noch ungewiss. Folgeschäden hat der 19-Jährige laut Aussage der Ärzte aber nicht zu befürchten.