2. Bundesliga

Augsburger Offensiv-Beton

FCA: Die neue Stabilität - Rekordmann Jentzsch

Augsburger Offensiv-Beton

Garant für mehr Stabilität: Augsburgs Torhüter Simon Jentzsch stellte einen Vereinsrekord auf.

Garant für mehr Stabilität: Augsburgs Torhüter Simon Jentzsch stellte einen Vereinsrekord auf. imago

"Das ist zwar nett, doch es ist nicht wichtig. Mir ist lieber, ich gewinne 5:4, als wenn ich 0:0 spiele", erklärte der FCA-Schlussmann. Da hat er Recht, doch ist der Rekord ein statistischer Beleg für einen Hauptgrund des Höhenfluges, der den FCA bis auf Platz zwei gebracht hat.

Spielte Augsburg in der Vorrunde in der Offensive spektakulär und attraktiv, taten sich dafür in der Defensive oft große Lücken auf. 26 Gegentore in 17 Spielen waren für ein Spitzenteam viel zu viel.

Vorschau

Doch in der Rückrunde hat sich das Bild grundlegend gewandelt. FCA-Trainer Jos Luhukay hat "Offensiv-Beton" angerührt. In den acht Ligaspielen der Rückrunde gab es keine Niederlage und nur zwei Gegentore, das letzte datiert vom 30. Januar beim 3:1 gegen Arminia Bielefeld. Gründe für die neue Stabilität gibt es einige.

Dazu zählt schlicht die individuelle Qualität. Schlussmann Simon Jentzsch spielt derzeit fast fehlerfrei, hielt den FCA gegen Paderborn in den entscheidenden Phasen im Spiel. Mit einer Durchschnittsnote von 2,77 steht der ehemalige Wolfsburger auf Platz zwei der Topspieler-Rangliste des kicker.

FCA-Viererkette als stabiler Verbund

Auch Neuzugang Youssef El Akchaoui hat auf der linken Abwehrseite für einen merklichen Qualitätssprung gesorgt. Der Marokkaner mit niederländischem Pass kam in der Winterpause von Nijmegen und überzeugt mit seiner Ruhe, Erfahrung und Übersicht. Insgesamt hat sich die Viererkette mit El Akchaoui, Kapitän Uwe Möhrle, Jonas de Roeck und Dominik Reinhardt zum stabilen Verbund entwickelt.

Hegeler und Sinkala räumen ab

Aber auch an der Taktikschraube hat Trainer Jos Luhukay etwas gedreht. "Wir sind jetzt als Mannschaft gefestigt und spielen nicht mehr den Hurra-Fußball wie in der Vorrunde", sagt Mittelfeldspieler Jens Hegeler. Dazu trägt auch die im Lauf der Saison von Trainer Luhukay installierte Doppel-Sechs bei, die Hegeler derzeit mit Andrew Sinkala bildet. Die beiden Abräumer im Mittelfeld nehmen der Abwehrkette bereits viel Arbeit ab und sorgen so für ein Mehr an Stabiltität.

Und vorne trifft immer einer, tut es nicht Top-Torjäger Michael Thurk, springt zum Beispiel Nando Rafael in die Bresche. Wie gegen Paderborn mit zwei Treffern.

Luhukay muss Möhrle ersetzen

Offensive gewinnt Spiele, Defensive gewinnt Titel, lautet eine alte Weisheit. Spielt der FCA so weiter, ist er mit Kaiserslautern Aufstiegskandidat Nummer eins. Allerdings muss Trainer Jos Luhukay in Karlsruhe die Abwehr umbauen. Möhrle ist nach seiner 5. Gelben Karte gesperrt und hinter dem Einsatz des angeschlagenen Sinkala steht ein Fragezeichen.

Robert Götz