2. Bundesliga

Rapolder und der Umbruch

kicker-Test: TuS Koblenz

Rapolder und der Umbruch

Sturmhoffnung: Shefki Kuqi, rechts gegen Kölns Boateng, soll den Koblenzer Angriff beleben.

Sturmhoffnung: Shefki Kuqi, rechts gegen Kölns Boateng, soll den Koblenzer Angriff beleben. picture alliance

KOMMEN & GEHEN

Neben den wirtschaftlichen Nöten hat auch das wechselhafte Auftreten der Mannschaft die Verantwortlichen dazu veranlasst, einen Umbruch zu vollziehen. Bislang stehen 6 Neuverpflichtungen 13 Abgänge gegenüber. Von fünf weiteren Akteuren, darunter Leistungsträger wie Goran Sukalo, Branimir Bajic und Marko Lomic, will sich der Verein noch trennen. Auf der rechten Seite schmerzt der Verlust von Du-Ri Cha (Freiburg), den Benjamin Lense (zuletzt Rostock) ersetzen soll. Als wertvollste Verstärkung hat sich bislang Stürmer Shefki Kuqi (Crystal Palace/englischer Zweitligist) entpuppt. Der Finne soll die nächsten Tage unterschreiben. Gleiches gilt für Martin Hudec und Melinho. Das Duo kommt von Sigma Olmütz, wobei Hudec in der Innenverteidigung gesetzt ist und Melinho als Taktgeber im Mittelfeld agieren soll.


TESTS & TORE

Zwei Spiele, zwei Siege - wobei sich die TuS vor allem beim 3:1 über den 1. FC Köln in beachtlicher Form präsentierte und bei ihrem Anhang Pluspunkte sammelte.

STÄRKEN & SCHWÄCHEN

Die TuS lebte zuletzt von der Systemsicherheit. Die runderneuerte Elf wird ihre Zeit brauchen, ehe die Abläufe wieder greifen. Vor allem die Besetzung im Sturm ist derzeit noch sehr dünn. Mit Shefki Kuqi wurde zwar ein Torjäger gefunden, es mangelt aber an Alternativen. Insgesamt dürfte es schwer werden, Verletzungen zu kompensieren.

SYSTEM & TAKTIK

Trainer Uwe Rapolder gilt als Freund des 4-4-2 mit zwei zentralen Mittelfeldspielern. Diese Variante wird nahezu ständig im Training studiert und verfeinert. Alternativ ist ein 3-4-3 oder ein 3-5-2 möglich, wobei stets Wert darauf gelegt wird, dass die Außenbahnen offensiv besetzt sind.


TRAINER & UMFELD

Trainer Uwe Rapolder schreckt nicht vor unpopulären Entscheidungen zurück, um den Kader neu auszurichten. Dabei kann er sich in seiner Doppelfunktion als Sportlicher Leiter auf die Rückendeckung des Aufsichtsrats verlassen, der dem Coach weitgehend freie Hand lässt. Geschäftsführer Wolfgang Loos steht vor der Herausforderung, den Konsolidierungskurs weiter fortzusetzen, unter anderem müssen die Personalkosten auf 6,5 Millionen Euro gesenkt werden. Im Hintergrund wird daran gearbeitet, den seit langem geplanten Stadion-Neubau in die Tat umzusetzen. Angesichts des Umbruchs schwanken die Anhänger zwischen Skepsis und Neugier. Weil noch nicht alle Transfers unter Dach und Fach sind, hält sich der Trainer mit Prognosen zurück: "Für uns geht es darum, bis zur Winterpause 25 Punkte zu holen."

FAZIT & PROGNOSE

Bleiben größere Verletzungsnöte aus, ist der Klassenverbleib möglich. Alles, was darüber geht, ist eine Überraschung.

Sven Sabock