2. Bundesliga

Schubert und der Umschwung

kicker-Test: SC Paderborn 07

Schubert und der Umschwung

Der neue starke Mann: Cheftrainer Andre Schubert will Paderborn etablieren.

Der neue starke Mann: Cheftrainer Andre Schubert will Paderborn etablieren. imago

KOMMEN & GEHEN

Die langfristige Planung, die der damalige Trainer Pavel Dotchev und der ehemalige Sportdirektor Christian Schreier im Sommer 2008 angestoßen hatten, zahlt sich weiter aus. Alle Leistungsträger des Aufstiegsteams besitzen gültige Verträge für die neue Klasse. Dazu wurden sechs Neuzugänge verpflichtet. Keeper Daniel Masuch (Emden) wird mit Stammtorwart Kasper Jensen um die Position der Nummer 1 kämpfen. Auch die fünf Feldspieler Gaetano Manno (Osnabrück), Nejmeddin Daghfous (FSV Mainz II), Philipp Heithölter (RW Ahlen), Rudi Zedi (Emden) und Sebastian Schachten (Gladbach) sind echte Alternativen und verschärfen den Konkurrenzkampf deutlich. Die Abgänge von Karsten Fischer, Jovan Damjanovic und Dominick Kumbela sollten nicht von Belang sein.


TESTS & TORE

Die ersten Spiele gegen unterklassige Gegner waren wenig aussagekräftig. Erst mit der Heimpartie gegen Dortmund am Sonntag, 19. Juli, folgt ein echter Prüfstein.

STÄRKEN & SCHWÄCHEN

Die Mannschaft ist eingespielt und hat in der siegreichen Relegation mächtig an Selbstvertrauen gewonnen. Viele Akteure sind jung und besitzen enormes Entwicklungspotenzial. Die Chancenverwertung hingegen muss sich verbessern. Neben Kapitän Markus Krösche und Manndecker Matthias Holst fehlen weitere Führungsspieler. Hier sind auch die Neulinge gefragt.

SYSTEM & TAKTIK

In der Vorserie agierte der SC stets in einem 4-1-3-2. Das wird wohl die bevorzugte Variante bleiben. Doch weil die Neuzugänge weitere taktische Möglichkeiten eröffnen, sind besonders im Mittelfeld auch andere Systeme denkbar.


TRAINER & UMFELD

Nach dem Aufstieg kannte der Jubel in der Domstadt keine Grenzen. Vor dem Rathaus feierten 10 000 Fans. Diese Euphorie ist noch zu spüren. Rund 1400 Dauerkarten verkaufte der SC bislang, ein neuer Rekord. Anders als in den Zweitliga-Zeiten zwischen 2005 und 2008 kann in einer modernen Arena gespielt werden. Das hilft in wirtschaftlicher Hinsicht. "Wir wollen nicht zur Fahrstuhlelf werden", betont der geschäftsführende Vizepräsident Martin Hornberger. Den Umschwung, hin zu einer festen Zweitliga-Zugehörigkeit, soll Andre Schubert bewerkstelligen, der neue starke Mann. Der 37-Jährige hält als Cheftrainer und Sportlicher Leiter alle Fäden in der Hand. Schubert, der in der vergangenen Saison vier Spieltage vor Schluss das Traineramt von Pavel Dotchev übernahm und den Klub mit vier Zu-null-Siegen in die Relegation und zum Aufstieg führte, besitzt einen Vertrag bis 2012.

FAZIT & PROGNOSE

Der SCP hat nach dem verspäteten Aufstieg seine Hausaufgaben gemacht. Er sollte den Klassenerhalt schaffen.

Jochem Schulze