2. Bundesliga

Göktan kehrt vorerst nicht zurück

1860: Mansiz wirbt mit Toren

Göktan kehrt vorerst nicht zurück

Fußball, 2. Bundesliga: Berkant Göktan kehrt nicht zu 1860 München zurück.

Das Löwen-Trikot bleibt ausgezogen: Berkant Göktan kehrt vorerst nicht zu 1860 München zurück. imago

Die Münchner hatten am Dienstag die Türe für den Stürmer ganz weit aufgemacht, nachdem Göktan im Oktober 2008 nach einem vom Verein veranlassten Drogentest wegen Kokainmissbrauchs fristlos gekündigt worden. Trainer Ewald Lienen reagierte offen auf die Forderung von Präsident Rainer Beeck, der am Wochenende gesagt hatte, jeder habe eine zweite Chance verdient. "Wenn Göktan sagen würde, ich kann mir das vorstellen, dann geben wir ihm die Chance, sich zu präsentieren", erklärte Lienen. Wenn überhaupt, dann müsse die Angelegenheit zügig geklärt werden. "Ich würde mir jetzt ein Signal wünschen. Es ist wichtig, dass ein Spieler in der Vorbereitung dabei ist", so Lienen.

"Fußball ist nur noch ein ganz kleiner Teil in meinem Leben. Mir geht es gut, aber für mich gibt es wirklich Wichtigeres als Fußball."

Berkant Göktan

Das Signal von Göktan kam auch, doch nicht so, wie es wohl auf den ersten Blick zu erwarten war. Der 28-Jährige ließ Geschäftsführer Manfred Stoffers via Münchner Abendzeitung wissen, dass "Fußball nur noch ein ganz kleiner Teil in meinem Leben ist. Mir geht es gut, aber für mich gibt es wirklich Wichtigeres als Fußball." Eine mittelfristige Rückkehr scheint aber trotzdem noch möglich. "Wir freuen uns, dass Berkant sein Leben offensichtlich bestens im Griff hat. Die Einladung, zurück an die Grünwalder Straße zu kommen, haben wir gegenüber Berkant Göktan noch einmal ausdrücklich wiederholt", so Stoffers.

Mansiz haut sich rein

Die Akte Göktan bleibt also vorerst geschlossen, die von Ilhan Mansiz könnte eine Geschichte mit positivem Ausgang werden. "Mansiz macht bis jetzt einen sehr guten Eindruck", lobt 1860-Sportdirektor Miroslav Stevic den in Kempten im Allgäu aufgewachsenen Sohn türkischer Einwanderer. Der war im Sommer 2005, damals in Diensten des türkischen Erstligisten MKE Ankaragücü, von einem Auto angefahren und verletzt worden und beendete daraufhin die Karriere.

Ilhan Mansiz

Mit Elan im Kampf um einen Vertrag: Ilhan Mansiz gibt bislang eine gute Figur ab. imago

Die soll nun bei 1860 noch einmal einen neuen Anlauf nehmen. "Das erste Ziel ist, dass ich gesund bleibe, dass meine Knie halten und ich meine Defizite so schnell wie möglich aufhole. Trotz meines Alters möchte ich 1860 in der 2. Liga helfen. Ich würde gerne vier Jahre auf gutem Niveau spielen", erklärt Mansiz, der zumindest in den bisherigen Testspielen der Elf von Trainer Ewald Lienen seine Torgefährlichkeit andeutete. Ein Treffer beim 8:0 gegen Allach, zwei Tore beim 6:1 gegen Tegernheim.

Trotz meines Alters möchte ich 1860 in der 2. Liga helfen. Ich würde gerne vier Jahre auf gutem Niveau spielen.

Ilhan Mansiz

Grund genug für Lienen, den 33-Jährigen "noch einige Wochen hierzubehalten und zu beobachten". Der Stürmer soll mit der Mannschaft ab kommenden Montag das Trainingslager in St. Johann in Österreich beziehen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass er einen Vertrag bei den Sechzigern erhält. "Mir geht es darum, dass ich durch die fehlende medizinische Versorgung ein paar Jahre meiner Karriere versäumt habe, und die möchte ich nachholen", sagt Mansiz.

Sukalo ist weiter ein heißer Kandidat

Heißer Kandidat für das defensive Mittelfeld ist weiter Goran Sukalo (27, TuS Koblenz), der trotz Ablösesumme von etwa 500 000 Euro nach München kommen soll. Das Geld könnte mit dem Verkauf von U-21-Europameister Fabian Johnson reingeholt werden. Der VfL Wolfsburg will Johnson, der Spieler will zum VfL und 1860 wäre bereit, den Spieler ziehen zu lassen. Allerdings nur gegen eine entsprechende Geldsumme. Und da liegt der Knackpunkt. Noch streiten beide Klubs um die Ablösesumme, pokern derzeit unablässig, dennoch dürfte der Wechsel in den nächsten 10 Tagen über die Bühne gehen.