2. Bundesliga

Schwick bleibt doch im Amt

Bielefeld: Slomka kommt wohl nicht

Schwick bleibt doch im Amt

Slomka glaubt nicht an Engagement

Mirko Slomka

Mirko Slomka rechnet nicht mehr mit einem Engagement bei Arminia Bielefeld.

"Wenn der Verein bis zum Trainingsauftakt am Donnerstag den Neuen vorstellen will, kann ich sagen: Ich bin es nicht. Es ist momentan sehr unwahrscheinlich, dass ich Arminia-Trainer werde", sagte Slomka am Dienstag gegenüber dem Sport-Informations-Dienst (SID).

Seit einem ersten Gespräch mit Sport-Geschäftsführer Detlev Dammeier habe es mit den Ostwestfalen "keinerlei Kontakte" gegeben, sagte Slomka: "Ich glaube auch nicht, dass es noch zu einer weiteren Kontaktaufnahme kommen wird." Die chaotische Jahreshauptversammlung am Montag sei nicht ursächlich für seine Einschätzung: "Ich bin noch nicht informiert, was dort passiert ist", so der 41-Jährige.

Am Montagabend gab der eigentlich bereits zurückgetretene Präsident Hans-Hermann Schwick bekannt, das Amt doch für zwei weitere Jahre bekleiden zu wollen. "Ich wollte hier eigentlich nach 19 Jahren in Würde abtreten und den Staffelstab an junge Gesichter weitergeben", sagte der 61-Jährige nach einem für ihn unerwartet verlaufenen Abend in der Bielefelder Stadthalle fassungslos. "Was hier passiert ist, ist kein gutes Aushängeschild für Arminia."

Früher am Abend hatte Schwick sein Amt also wie bereits im Vorfeld angekündigt zur Verfügung gestellt und sich auch schon in einer emotionalen Abschiedsrede verabschiedet. Nach Mitternacht wendete sich das Blatt, der 61-Jährige steht der Arminia nun weiter vor.

In einer Blockwahl verabschiedeten die Mitglieder das neue Präsidium mit 904 zu 865 Stimmen. Die beiden Kandidaten Klaus Daudel und Dirk Obermann, Letzterer Favorit der einflussreichen Fan-Interessengemeinschaft "Kritische Arminen", verzichteten jeweils auf eine Aufstellung zur Wahl.

Daudel: "Für diesen Pöbel trete ich nicht an"

Daudel, zuletzt Aufsichtsrat bei den Arminen, zog sich mit kritischen Worten gegen die "Kritischen Arminen" den Unmut von großen Teilen der anwesenden Mitglieder zu. Er musste sich zum Teil wüste Beschimpfungen anhören lassen und warf dann entnervt das Handtuch. Gegenüber "Radio Bielefeld" äußerte sich der 63-Jährige inzwischen kaum minder deutlich: "Für diesen Pöbel trete ich nicht mehr an. Das tue ich mir nicht an."

Weiter vereint: Hans-Hermann Schwick und Arminia Bielefeld.

Weiter vereint: Hans-Hermann Schwick und Arminia Bielefeld. picture alliance

Gegenspieler Dirk Obermann (48), Kandidat der "Kritischen Arminen", schien zunächst zurückziehen zu wollen ("zum Wohle eines Konsenses im Verein"), trat dann aber angesichts der angeheizten Stimmung im Saal doch noch einmal auf den Plan und ließ sich von seiner Anhängerschaft feiern. Eine interne Besprechung führte dann aber dazu, dass Obermann dann doch seinen Verzicht erklärte.

Fraglich ist nun, inwieweit das Resultat der Versammlung die lokalen Geldgeber wie Dr. Oetker, Schüco oder Gerry Weber dabei beeinflusst, Millionen-Investitionen zu tätigen.