2. Bundesliga

Möhlmann verlängert bis 2010

Fürth: Hick-Hack um den Trainer beendet

Möhlmann verlängert bis 2010

Fußball, 2. Bundesliga: Benno Möhlmann verlängert bei der SpVgg bis 2010.

Geht ins achte Jahr mit der SpVgg: Benno Möhlmann verlängert bis 2010. imago

"Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht. Vielmehr haben wir in der vergangenen Woche und noch einmal gestern Abend eine sehr gründliche und kritische Analyse der gerade zu Ende gegangenen Saison durchgeführt", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung, die der Verein verbreitete.

"Einmal mehr hat die SpVgg mit bescheidenen Mitteln mehr erreicht als viele andere Mannschaften, die über eine viel größere Finanzkraft verfügen."

Präsident Helmut Hack

"Auch wenn das große Wunder nicht erreicht werden konnte, kann dennoch unter dem Strich eine sehr positive Bilanz gezogen werden. Einmal mehr hat die SpVgg mit bescheidenen Mitteln mehr erreicht als viele andere Mannschaften, die über eine viel größere Finanzkraft verfügen", sagte Hack.

Zuletzt schien die Wahrscheinlichkeit größer, dass Möhlmann in Fürth nicht weiter machen würde. Die Stimmung war gegen Saisonende nicht mehr die Allerbeste, unzufriedene Spieler auf der Ersatzbank (Burkhardt) oder der Tribüne (Voigt) taten ihr Übriges. Zwar hatte der Coach trotzdessen betont, dass er gerne in Fürth weitermachen würde, versah diese Absicht allerdings mit dem Zusatz, "wenn das Gesamtpaket stimmt" und bezog dies eindeutig auf die sportliche Perspektive.

Offensichtlich hatte der erfahrene Trainer die Befürchtung, dass sein Duz-Freund Helmut Hack erneut Spieler verkaufen würde, um bei den wirtschaftlich schwachen Franken durch die Ablöseerträge das Budget für die kommende Spielzeit entsprechend zu gestalten. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass die Franken ihr Tafelsilber verscherbeln (u.a. Westermann, Hilbert), um ihre wirtschaftlichen Nachteile wie den geringen Zuschauerzuspruch trotz sportlich attraktiver, erfolgreicher Spielweise kompensieren zu können.

Dass Leistungsträger wie Reisinger (Freiburg) den Verein schon verlassen haben oder noch werden, gehört auch in dieser Sommerpause zur Normalität bei der SpVgg, doch haben Hack und Möhlmann offensichtlich einen Kurs gefunden, der beide Seiten zufrieden stellt.

Auf der anderen Seite musste der Vereinschef auch mit ansehen, wie die Mannschaft von Benno Möhlmann eine gute bis sehr gute Ausgangssituation im Aufstiegsrennen abermals nicht nutzen konnte, um die ersehnte Versetzung ins Oberhaus zu bewerkstelligen. Möhlmann wurde mit der SpVgg fünfmal auf der Zielgeraden zum Aufstieg noch abgefangen - gut möglich, dass Präsident Hack auch diesbezüglich ins Grübeln kam. Wobei angemerkt sei, dass das Saisonziel Aufstieg bei den Fürthern vor Rundenbeginn stets ein völlig unrealistisches ist, erst im Verlaufe der zumeist guten Hinrunden kristallisierte sich dieses heraus.

Dass Möhlmann für Hack in den zurückliegenden Jahren stets die "personifizierte Nichtabstiegsversicherung war", dürfte einen nicht geringen Anteil daran haben, dass Hack und Möhlmann die SpVgg auch in die Saison 2009/10 führen. Dass es nur ein Einjahres-Vertrag wurde, sollte nicht als Misstrauen interpretiert werden - dafür kennen sich die beiden zu lange und zu gut.

Mit Möhlmanns Verlängerung in Fürth endet die Spekulation, dass der einstige Bundesliga-Profi vom Hamburger SV und Werder Bremen in Frankfurt die Nachfolge von Friedhelm Funkel antreten könnte.