2. Bundesliga

Eine Frage der Emotionen

Fürth empfängt Nürnberg zum Derby

Eine Frage der Emotionen

Michael Oenning, Benno Möhlmann (re.)

Shakehands: Michael Oenning und Benno Möhlmann (re.) beim Hinspiel, das der Club 2:1 gewann. imago

Herr Oenning, Herr Möhlmann: Sie haben beide für Preußen Münster gespielt. Gibt es sonst noch Berührungspunkte?

Michael Oenning: Wir haben, auch wenn es der Benno nicht mehr weiß, schon mal gegeneinander Fußball gespielt.

Das Derby 08/09

Wer gewann?

Oenning: Die Alten, die haben früher immer gewonnen.

Wer beneidet wen bezüglich der unterschiedlichen Voraussetzungen beider Vereine? Hier die Ruhe, mit der in Fürth gearbeitet werden kann, dort die große Aufmerksamkeit in Nürnberg.

Möhlmann: Wir müssen lernen, unsere Voraussetzungen zu akzeptieren. Ob das nun um die Struktur, die Zuschauerzahlen, die sportliche Entwicklung der vergangenen Jahre oder um das zur Verfügung stehende Geld geht. Darauf können wir letztlich stolz und zufrieden sein. Und dabei gleichzeitig unsere Eigenheiten herausstellen und weiterentwickeln.

Worauf kommt es am Sonntag besonders an?

Oenning: Wir müssen unsere Emotionen im Griff haben und kühlen Kopf bewahren. Wir dürfen uns von außen nicht anstecken lassen, sondern müssen die richtig gute Stimmung in eigene Leistung kanalisieren.

Eigler gegen Karaslavov

Einst Fürth, jetzt Nürnberg: Christian Eigler, rechts Asen Karaslavov. imago

Wie passt es in Ihre Denkweise, Herr Möhlmann, wenn Ihr Präsident Helmut Hack sagt, es sei ein Erfolg, jedes Jahr unter den ersten sechs der 2.Liga zu stehen?

Möhlmann: Es ist eine realistische Einschätzung. Greuther Fürth ist noch nie in eine Saison gestartet und konnte sagen, wir haben eine Mannschaft zusammen, die aufsteigen kann und muss. Wir hatten aber dann während der Saison oft genug Teams geformt, die es hätten schaffen können. Da lief nicht immer alles optimal, das gebe ich zu.

Platz drei bedeutet Relegation. Wie sehen Sie die Chance, dass der Zweitligist besteht?

Oenning: Dass ich Platz drei sofort nehmen würde, beantwortet wohl die Frage. Klar ist auch, dass mir der direkte Aufstieg lieber wäre.

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Ihr Vertrag läuft Ende Mai aus. Machen Sie eine Verlängerung vom Ausgang der Saison abhängig, Herr Möhlmann?

Möhlmann: Nicht von der reinen Tabellensituation - die allgemeine Stimmung und Motivation für die neue Saison sind für mich die ausschlaggebenden Faktoren. Wenn es nach mir geht, fällt eine Entscheidung erst nach Saisonende.

Was schätzen Sie jeweils an Ihrem Kollegen?

Möhlmann: Seine sachliche, vernünftige Art. Außerdem verkörpert er den Beruf des Fußballlehrers ausgezeichnet.

Interview: Chris Biechele, Axel Heiber, Frank Linkesch