2. Bundesliga

"Löwen" bitten um Entschuldigung

1860: Gremien ziehen Konsequenzen - Wolf bleibt "Co"

"Löwen" bitten um Entschuldigung

Manfred Stoffers

Möchte keine "Super-Funktionäre" mehr: Manfred Stoffers. imago

Präsidium und Aufsichtsrat sprechen nach einer gemeinsamen Sitzung am Dienstagabend in einer Erklärung schonungslos von "Fehlentwicklungen" und bitten sowohl Fans als auch Geschäftspartner um Entschuldigung für die "Turbulenzen der vergangenen Wochen". Der Sprecher der "Löwen"-Geschäftsführung Manfred Stoffers betont, dass dies kein Lippenbekenntnis sei.

Als wesentliche Konsequenz aus den Vergängen der letzten Wochen soll nun verstärkt auf die Einhaltung der Kompetenzen der einzelnen Gremien geachtet werden. "Das Präsidium präsidiert, die Geschäftsführer kümmern sich um die Geschäfte, und der Aufsichtsrat führt die Aufsicht", so Stoffers. "Super-Funktionäre", die in allen Zuständigkeitsbereichen mitarbeiten "und dadurch ungewollt für Unstimmigkeiten sorgen", soll es künftig nicht mehr geben.

Dazu sollen auch die Aufsichtsräte des Vereins und des Fußballklubs in Form der KGaA entflochten werden. Während sich künftig im Aufsichtsrat des Vereins "der sportliche Sachverstand" versammeln soll, soll im Aufsichtsrat der KGaA zusätzlich auch die wirtschaftliche Kompetenz vertreten sein. Dazu soll die Besetzung von vier vakanten Aufsichtsratspositionen mit Persönlichkeiten aus dem Wirtschaftsleben vorgenommen werden.

Das mit dem 5:1-Sieg gegen St. Pauli erfolgreiche Heimspiel werten die Klubverantwortlichen als Indiz für eine "längst überfällig gewesene Trendwende". Ausdrücklich betonen die Gremienmitglieder, dass die Entscheidung für Miki Stevic als neuen Sportdirektor "zu spät, aber absolut richtig" war.

Wolf wird nicht befördert

Die Mannschaft soll bis zum Rundenende von Kurz-Nachfolger Uwe Wolf trainiert werden. "Er ist auf jeden Fall bis Saisonende unser Trainer", bestätigte Stevic in der "Abendzeitung" (Mittwochausgabe). Nominell zum Cheftrainer ausgerufen wird er jedoch nicht werden. "Uwe hat doch schon ein Angestellten-Verhältnis bei 1860. Was im Vertrag steht, ist unwichtig. Wichtig ist nur, dass Uwe möglichst viel Erfolg bei 1860 hat", so Stevic weiter.

Der Sportdirektor muss sich möglicherweise damit anfreunden, im Sommer die vom "Kurzzeit-Investor" Schwarzer vorfinanzierten Winter-Neuzugänge Antonio Rukavina und Nicola Gulan wieder abgeben zu müssen. Nach Informationen der Münchner "tz" sollen die beiden nach Rundenende zu ihren alten Vereinen zurückkehren. Schwarzer werde das von ihm investierte Geld (300.000 Euro) zurückfordern. Dabei soll ein mittelfristiges Tilgungsdarlehen zum Einsatz kommen.