2. Bundesliga

Wovor Bungert Angst hat

Mainz: Verteidiger lässt Subotic vergessen

Wovor Bungert Angst hat

Niko Bungert

Feste Größe beim 1. FSV Mainz 05: Niko Bungert (li.) schirmt Club-Stürmer Albert Bunjaku ab.

Fünf Minuten vor dem Abpfiff düste Niko Bungert froh gelaunt nach Hause, er hatte genug gesehen. Und alte Weggefährten getroffen. Wie Norbert Elgert, seinen früheren Trainer.

Im Sommer 2004 war der Innenverteidiger von Wattenscheid 09 zur A-Jugend von Schalke 04 gewechselt. Was ihm damals wie ein Traum vorkam. Als kleiner Bub war er glühender Schalke-Fan, "ich schlief in blau-weißer Bettwäsche und hatte eine Dauerkarte für die Nordkurve", erzählt der Innenverteidiger. In seinem ersten Jahr durfte er als A-Junior bereits bei den Profis mittrainieren, in der darauffolgenden Saison stattete man ihn mit einem Profivertrag aus. Für einen Einsatz in der Bundesliga reichte es aber nicht, nur für die Amateure. 2006 nahm er das Angebot von Zweitligist Kickers Offenbach an, folgte vor dieser Spielzeit seinem Trainer Jörn Andersen nach Mainz und kann nun Schalke aus dem Pokal kegeln, "für mich als alten Schalker wäre das super, es geht nicht besser".

Das torlose Remis in Nürnberg empfand der U-21-Nationalspieler zunächst "als Abwehrschlacht, erst nach der Zusammenfassung im Fernsehen sah es weniger schlimm aus". Bungert selbst lieferte, wie bereits während der gesamten Saison (kicker-Note 3,3, ein Tor) eine sehr souveräne, abgeklärte Leistung ab, war gewohnt kopfballstark, gefiel durch eine gute Zweikampfquote sowie sein Stellungsspiel und auffällig faire Tacklings (erst zwei Gelbe Karten).

Verbesserungswürdig ist weiterhin sein Offensivspiel, "ich müsste mich häufiger einschalten", sagt er, "aber ich habe Angst, dass wir hinten einen reinkriegen." Dafür hat der anfangs kritisch beäugte Bungert mehr Ruhe in seine Aktionen gebracht und gilt längst als Defensivstabilisator. Von Neven Subotic spricht längst keiner mehr.