2. Bundesliga

Der Lehrer beerbt seinen Schüler

Wehen Wiesbaden: Frank folgt Hock

Der Lehrer beerbt seinen Schüler

Fußball, SV Wehen Wiesbaden: Manager Uwe Stöver und Trainer Wolfgang Frank

Der neue Trainer Wolfgang Frank (vo.) bei seiner Präsentation neben Manager Uwe Stöver. imago

"Die Trennung geht mir sehr nahe", bekannte Stöver, der in Mainz schon gemeinsam mit Hock gespielt hatte. Einer ihrer damaligen Trainer: Wolfgang Frank.

Der Lehrer beerbt also quasi seinen Schüler. Und der wurde vor allem wegen seiner intimen Kenntnisse über die 2.Liga verpflichtet. "Wolfgang Frank zeichnet seine enorme Erfahrung im Abstiegskampf aus. Er ist mit noch keiner Mannschaft am Ende einer Saison abgestiegen", lobt Stöver den 57-Jährigen, der einen Vertrag bis Saisonende unterschrieben hat. Dieser verlängert sich im Fall des Nichtabstiegs um ein Jahr.

Bei seiner Präsentation zeigte sich Frank als Realist und Visionär. Er kündigte einen harten Kampf um den Klassenerhalt an. Mindestens einundzwanzig Punkte müsse der Vorletzte in der Rückrunde holen, um in der 2. Liga zu bleiben, rechnete der Fußball-Lehrer vor.

Aber er machte auch deutlich, dass er gerne noch einmal mehr möchte. "Ich sehe eine Riesenchance für die Zukunft. Mein Ziel ist es, noch mal oben anzuklopfen." Eine Vision, die bei seinem neuen Arbeitgeber nach der desaströsen Hinrunde richtig gut ankommt.

Und Christian Hock? Der ist natürlich enttäuscht über die Entwicklung. "Ich bin überzeugt, dass ich mit dem Team den Klassenerhalt erreicht hätte. Die Trainingspläne liegen alle längst vor, und ich habe mir in Sachen Training und Trainerteam nichts vorzuwerfen", sagt der 38-Jährige, der sich jetzt voll auf seinen Trainerschein konzentrieren will - um im Sommer seinen zweiten Anlauf auf der Trainerbank zu nehmen.

Dann ohne den Stress der zusätzlichen Ausbildung, der ihn jetzt mitentscheidend den Job gekostet hat. Denn den Hauptgrund für Hocks Beurlaubung am späten Mittwochabend sieht Stöver in der Doppelbelastung und der fehlenden Möglichkeit, täglich mit der Mannschaft arbeiten zu können.

Carsten Dietel