2. Bundesliga

Ein halbes Dutzend für Juri Schlünz

Überblick: Scholz erlebt ein Wechselbad

Ein halbes Dutzend für Juri Schlünz

Lakic eröffnet den Torreigen

Abgeschossen: Srdjan Lakic eröffnete den Torreigen am Betzenberg. Amedick, Ouattara und Dzaka feiern kräftig mit. picture-alliance

Schlimmer hätte es für Interimstrainer Juri Schlünz kaum kommen können. Seine Rostocker wurden am Montag von Kaiserslautern förmlich auseinandergenommen. In der 9. Minute traf Lakic für die Roten Teufel per Kopf nach einer Ecke, der Ex-Berliner war auch kurz vor der Pause erneut mit dem Kopf zur Stelle. Von Rostock kam wenig bis gar nichts. Schindler vergab in der 49. Minute die bis dahin beste Chance für die Hanseaten. Dann kam's knüppeldick. In schöner Regelmäßigkeit schraubte der FCK das Ergebnis in die Höhe. Jendrisek (54., 82.) und Simpson (70., 75.) schnürten weitere Doppelpacks gegen die ab der 64. Minute dezimierten Rostocker (Rot für Pearce nach Notbremse). Zu allem Unglück vergab Kern beim Stand von 0:4 auch noch vom Elfmeterpunkt. Letztlich war Hansa mit dem Ergebnis gut bedient, denn der FCK, zu Hause weiter unbesiegt, hatte in der Schlussphase weitere gute Möglichkeiten.

Sonntag: Club sichert sich Derbysieg

Ingolstadt im Hoch, Nürnberg im Tief - überraschend reiste der Club am Sonntag als Außenseiter ins Tuja-Stadion. Die stark ersatzgeschwächten Franken mussten sich in einer umkämpften Partie auch zunächst einigen Angriffen erwehren. Keeper Schäfer musste mehrere Male eingreifen. Ein Ex-Fürther brachte aber den FCN in Front. Markus Karl von Ingolstadt traf in der 41. Minute ins eigene Tor. Die Nürnberger hatten in der zweiten Hälfte deutlich mehr vom Spiel und machte den Befreiungsschlag in der Schlussphase perfekt. Mit 3:0 siegte der Club dank der späten Tore von Boakye und Engelhardt, der FCI muss nach zwei eindrucksvollen Siegen gegen die Spitzenteams Freiburg (4:0) und Mainz (3:0) einen Rückschlag hinnehmen.

Bodzek gegen Takyi

Auf und Ab: Ein Wechselbad der Gefühle erlebten die Fans im Playmobil-Stadion. picture-alliance

Spiel eins nach Rudi Bommer - es sollte ein ganz besonderes werden. Beim MSV Duisburg übernahm bereits zum dritten Mal Heiko Scholz den Posten des Interimstrainers. Schockiert musste er nach nur vier Minuten das 1:0 für Greuther Fürth zur Kenntnis nehmen, Allagui markierte per Kopf seinen elften Saisontreffer. Doch auch der MSV hat einen Torjäger: Makiadi erzielte in der 18. Minute sein siebtes Saisontor. Und die Meidericher hatten noch nicht genug. Unmittelbar vor der Pause erzielte Sahan das 2:1 nach einer Einzelaktion. Der Türke, zuletzt Anfang Oktober im Team, rechtfertigte in der 54. Minute nochmals seinen Einsatz mit dem Treffer zum 3:1. Kurz zuvor hatte Tararache einen Elfmeter in peinlicher Manier verschossen. Doch die Franken schlugen zurück - und wie! Die eingewechselten Ilicevic und Kotuljac sowie Nehrig nach einem umstrittenen Handelfmeter drehten das Spiel erneut, die Möhlmann-Truppe gewann die verrückte Partie mit 4:3.

Mainz bricht Koblenzer Endlosserie

Durch diese Niederlage gegen den FCI hatten die Rheinhessen also etwas gutzumachen. Und das taten sie bei Kellerkind Koblenz. Auch im Stadion Oberwerth brachte ein Eigentor die Gäste in Führung, Pechvogel war TuS-Abwehrmann Mavric (33.). Baljak (52.) und Karhan (57.) per Elfmeter sorgten für die Vorentscheidung nach nicht einmal einer Stunde. Das war's dann auch mit der Koblenzer Superserie. Die Rapolder-Elf war seit mehr als einem Jahr zuhause unbesiegt.

Der 13. Spieltag

Seit nunmehr acht Spielen ist Schlusslicht Frankfurt sieglos. Denn auch gegen den favorisierten SC Freiburg gab es keine Überraschung. Sträflich frei kam Toprak kurz vor der Pause nach einer Standardsituation an den Ball und schickte die Hessen mit dem 0:1-Rückstand in die Kabinen. Nach einem Elfmetertor durch Theodoridis schöpfte Frankfurt Hoffnung, doch Schwaab traf kurz darauf ebenfalls vom Punkt zum 2:1-Sieg für die Freiburger.

Milchraum trifft zum späten Ausgleich für Aachen

Aachen kam in Oberhausen nicht so recht in Schwung. Folgerichtig ging der Aufsteiger in Front, das 1:0 durch Kaya entsprach dem Spielverlauf. Zu einem Dreier reichte es aber nicht für RWO. Aachen steigerte sich in der zweiten Hälfte, Milchraum rettete durch seinen Treffer in der 86. Minute einen Punkt für die zuletzt zweimal siegreichen Aachener.

Freitag: Glückliches Remis für Ahlen

Chitsulo gegen Rothenbach

Trotz Überzahl nicht obenauf: Ahlen nahm bei den dezimierten Hamburgern einen glücklichen Punkt mit nach Hause. picture-alliance

Zweitbeste Heimmannschaft gegen zweitbestes Auswärtsteam: Das Spitzenspiel zwischen St. Pauli und Ahlen am Freitag hielt in der ersten Hälfte, was es versprach. Die Ahlener nutzten ihre Chancen konsequent, Heithölter per Freistoß und Großkreutz brachten den Aufsteiger klar in Front. St. Pauli wehrte sich gegen die erste Heimniederlage der Saison: Ebbers und Bruns sorgten für den 2:2-Halbzeitstand am Millerntor. Der Torschütze des 1:2 wirkte aber nicht mehr lange mit. Ebbers sah zurecht Gelb-Rot (49.) - doch Ahlen nutzte die Überzahl nicht im geringsten. Vielmehr hatte St. Pauli die Riesenmöglichkeit, die Partie noch zu gewinnen, doch Hennings blieb im Elfmeterduell gegen Manuel Lenz zweiter Sieger. So durfte Stanislawskis "Kumpel" Christian Wück, der die letzten Minuten wegen Meckerns auf der Tribüne erlebte, einen freundschaftlichen Zähler aus der Hansestadt entführen.

Daniel Baier ärgert seine Löwen

Alle drei Punkte entführte der FC Augsburg aus München. Fünf Partien in Folge waren die Schwaben vor dem Spiel bei 1860 München bereits ungeschlagen. Und ausgerechnet ein ehemaliger Sechziger brachte die Fach-Elf auf den Erfolgsweg. Daniel Baier, seit Oktober 2006 ohne Torerfolg, überwand Keeper Tschauner mit einem sehenswerten Treffer bereits in der 16. Minute. Bitter für 1860, zumal Gebhart nach wenigen Sekunden eine Großchance vergeben hatte. Die Löwen enttäuschten auch über weite Strecken des zweiten Abschnitts. Erst in der Schlussphase drückten die Münchener auf den Ausgleich, Lauth, Holebas und Gebhart vergaben aber oder scheiterten am starken FCA-Schlussmann Neuhaus. Unter dem Strich stand nach der Pleite gegen Oberhausen die zweite 0:1-Heimniederlage in Folge. Schon in der Vorsaison hatten die Löwen gegen den FCA verloren, damals gar mit 0:3.

Osnabrück unter Flutlicht weiter nicht zu schlagen

Noch sieglos auf fremdem Gelände war Wehen-Wiesbaden, und nach einem Elfmetertreffer der Osnabrücker sah es zunächst wieder nicht gut aus für die Hessen. Als Torschütze Cichon verletzt behandelt werden musste, stand jedoch Kopilas sträflich frei und erzielte noch vor der Pause den Ausgleich. In der zweiten Hälfte ließ das Niveau sichtbar nach und wich dem Kampf, der Einsatz stimmte immerhin auf beiden Seiten. Damit hielt Osnabrücks Flutlichtserie. Seit April 2005 hat der VfL kein Heimspiel unter künstlicher Beleuchtung mehr verloren.