2. Bundesliga

Grabow: "Die Gremien werden am Montag entscheiden"

Krise in Rostock und Duisburg: Bommer ist schon weg

Grabow: "Die Gremien werden am Montag entscheiden"

2. Bundesliga, Hansa Rostock: Frank Pagelsdorf

Die Fans feiern ihn, die Entscheidung fällen andere: Frank Pagelsdorf (Rostock). picture alliance

2:2 gegen den VfL Osnabrück, der FC Hansa Rostock konnte nach dem furiosen 9:0 über Koblenz keines der folgenden vier Spiele gewinnen. Am diesem Sonntag sah es lange Zeit nach dem vierten Dreier aus. "Die Mannschaft hat engagiert gespielt, wollte unbedingt gewinnen", erkannte folglich auch Vorstandschef Dirk Grabow nach Schlusspfiff gegenüber "premiere".

Zu diesem Zeitpunkt feierten die Rostocker Fans ihren Trainer Frank Pagelsdorf. Und das, obwohl der FC Hansa nach einer 2:0-Führung durch Lechleiter noch zwei Punkte verschenkte. Bei den Hansa-Treffern vor der Pause war dem Coach die Erleichterung noch deutlich anzusehen. Ex-Profi Stefan Beinlich gab zu Protokoll, dass Pagelsdorf "so eine Situation an die Nerven" gehe. "Nach dem 2:0 ist er ja förmlich explodiert." Doch Rostock konnte den Sack nicht zumachen. Im Gegenteil: Reichenberger (74.) und Braun (86.) klauten noch einen Punkt.

Spielbericht

"Das ist bitter, wenn man 2:0 führt", sagte Pagelsdorf und warf seiner Mannschaft vor, die vorhandenen Großchancen nicht genutzt zu haben. Dass die Fans ihn derart feierten, rührte Pagelsdorf zu Tränen. "Das Fanverhalten war bemerkenswert", sagte er gerührt. "Für mich ist das ein ganz besonderer Verein."

Ob er dort jedoch noch lange arbeiten darf, muss bezweifelt werden. Dirk Grabow kündigte nach einem kurzen Gespräch mit dem Leiter der Lizenzspielerabteilung, Herbert Maronn, an, dass "die Gremien bis zum Montag" eine Entscheidung fällen würden. Nach nur 14 Punkten aus zwölf Spielen könnte die zweite Amtszeit des Frank Pagelsdorf - nach 1994 bis 1997 ist er seit August 2005 im Amt - schon in Kürze enden.

Hellmich widerlegt Hübner: Bommer in Fürth nicht mehr auf der Bank

Fans des MSV Duisburg

Klare Ansichten: Die Duisburger Fans bekamen ihren Willen - Bommers Abschied. picture alliance

Während die Stimmung in Rostock noch vergleichsweise positiv ist, kämpften Rudi Bommer und die Spieler des MSV Duisburg - mit 16 Punkten auf Rang zehn platziert - stetig mit Unmutsäußerungen von den Rängen. Nur rund 12.000 Fans waren zum Heimspiel gegen Rot-Weiss Ahlen gekommen. Nach dem frühen Rückstand durch Toborg fiel dem MSV nicht viel ein, um den gegnerischen Riegel zu knacken. "Gegen Ende sind uns die Ideen ausgegangen", gestand Bommer gegenüber "premiere". Es war sein letztes Statement zu einem Spiel des MSV, am Abend zogen die Verantwortlichen um Präsident Walter Hellmich die Konsequenzen und entließen den Trainer.

Spielbericht

Sportdirektor Bruno Hübner sah direkt nach dem Spielende in der MSV-Arena zwar auch Redebedarf, doch schien er dabei nicht an eine Ablösung Bommers gedacht haben. "Rudi Bommer ist unser Trainer, er sitzt in Fürth auf der Bank", so der Sportdirektor mit Blick auf das Spiel am kommenden Sonntag.

Vereinschef Walter Hellmich war zum Zeitpunkt von Hübners Aussage schon aus dem Stadion geeilt und nicht mehr für eine Stellungnahme verfügbar. Vielmehr ließ er Taten sprechen und entließ Bommer.