Zum Abwinken: Club-Trainer Thomas von Heesen auf dem Lauterer Betzenberg. imago
Beim Bundesliga-Absteiger 1. FCN herrscht bereits nach dem 2. Spieltag dicke Luft. Konzeptlos, ideenlos, hilflos - so zeigten sich die Franken vor allem in der ersten Hälfte beim insgesamt ernüchternden 1:2 am Montagabend in Kaiserslautern.
Der Auftaktsieg gegen den FC Augsburg (2:1) hatte einige Beteiligte vielleicht geblendet, obwohl auch da schon klar erkennbar war, dass der Schuh drückt. Beide Club-Treffer resultierten am 1. Spieltag beispielsweise unter gütigster Mithilfe der Augsburger (Zusammenprall Hertzsch/Neuhaus, Elfmeter verursacht von Khizaneishvili). Und als nun noch Andreas Wolf, Kapitän und Rückgrat des Teams, wegen eines Kreuzbandrisses ausfiel, präsentierte sich auch das bisherige Paradestück Abwehr als ein Torso.
"Auf diesem Niveau darf man nicht spielen", schimpfte der maßlos enttäuschte "Club"-Trainer Thomas von Heesen nach dem erschreckenden Auftritt seiner Schützlinge. Die mögliche Tabellenführung musste der Top-Aufstiegsfavorit den Pfälzern überlassen. "So können wir nicht auftreten, wenn wir in die Bundesliga zurück wollen", klagte der Argentinier Javier Pinola, diesmal ebenfalls ein Schatten seiner selbst.
Der Trainer ist erbost
"Ich bin nach dieser desolaten ersten Halbzeit nicht nur enttäuscht, sondern auch erbost, weil wir auf die Lauterer Aggressivität eigentlich vorbereitet waren", kritisierte von Heesen. Auch Mittelfeldspieler Peer Kluge hielt sich nicht mit deutlichen Worten zurück: "Der FCK hat uns in der ersten Halbzeit vorgemacht, wie man in der 2. Liga spielen muss."
Das Chaos und "unerträgliche Abspielfehler, vor allem im rechten Abwehrbereich" hatten von Heesen in Rage gebracht. Besonders in die Trainer-Kritik gerieten die Verteidiger Mario Breska, der noch vor der Pause durch Dominik Reinhardt ersetzt wurde, und Jacques Abardonado. Angesichts des monatelangen Ausfalls von Wolf fordert der FCN-Coach Verstärkung, "denn wir können uns nicht erlauben, auf Dauer mit diesen Spielern weiterzuarbeiten". Harter Tobak des Trainers, der die Saisonziele in Gefahr wähnt. Manager Martin Bader schließt nicht aus, dass er bis zum Ende der Transferperiode am Montag (1. September) noch einmal tätig werden wird.
Allerdings war es von Heesen, der beispielsweise den Slowaken Breska verpflichtete und den gelernten Offensivspieler zum Rechtsverteidiger umfunktionierte, wo er am Montagabend nahezu alles schuldig blieb. Dass von Heesen nun eben diese Spieler gar so harsch angeht, wird auch die zahlreichen Kritiker von Heesens im Frankenland nicht gerade weniger werden lassen.
