2. Bundesliga

Boysen kehrt zurück

Offenbach: Dritte Amtszeit bei den Kickers

Boysen kehrt zurück

Hans-Jürgen Boysen

Kennt sich am Bieberer Berg bestens aus: Hans-Jürgen Boysen. imago

"Der Abstieg hat uns gefühlte zehn Jahre zurückgeworfen", stellte Vizepräsident Thomas Kalt zu Beginn der Pressekonferenz fest. Beim Wiederaufbau soll nun Boysen helfen, der am Bieberer Berg einen Zweijahresvertrag erhält. Der Posten des Sportmanagers, den Michael Dämgen zuletzt inne hatte, wird nicht neu besetzt. "Das ist kein Schnellschuss", sagte Kalt: "Er kennt das Umfeld, er kennt die handelnden Personen, er kennt den Markt, und er hat bereits bewiesen, dass er Offenbach in die Zweite Liga führen kann." Es ist bereits Boysens dritte Amtszeit in Offenbach. "Aller guten Dinge sind drei", so Kalt dazu.

Boysen übernahm erstmals zu Beginn der Saison 1997/98 in Offenbach das Zepter. Seine erste Amtszeit währte bis zum 24. Oktober 1999. Über die Trainerstationen FC Augsburg, Stuttgarter Kickers, SV Sandhausen und Schweinfurt 05 kehrte er im März 2004 nach Offenbach zurück und führte die Kickers aus der Regionalliga zurück in den bezahlten Fußball. Im Januar 2006 musste er jedoch nach schwachem Saisonstart seinen Hut nehmen. Zuletzt fungierte Boysen als Interimstrainer des Oberligisten SG Sonnenhof Großaspach.

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Unmittelbar nach dem 0:3 beim VfL Osnabrück am vergangenen Sonntag, das den Abstieg aus der Zweiten Liga bedeutete, hatte noch alles auf eine weitere Zusammenarbeit mit Andersen und Dämgen hingedeutet. Nach Gesprächen am Montag hatte Dämgen zugesagt, auch in der Dritten Liga weitermachen zu wollen. Andersen hatte sich einen Tag Bedenkzeit erbeten, da die finanziellen Einbußen für ihn erheblich gewesen wären. Praktisch über Nacht entschied der Vorstand dann aber, einen kompletten Neuanfang wagen zu wollen. Dämgen war bei den Fans wegen seiner Einkaufspolitik ohnehin schon zum Sündenbock für den Abstieg abgestempelt worden.

So zogen die Kickers ihre Angebote wieder zurück. Als sie Andersen, der im November 2007 auf Wolfgang Frank gefolgt war, ihre Entscheidung mitteilen wollten, mussten sie feststellen, dass der Norweger inzwischen einen Anruf des Mainzer Managers Christian Heidel erhalten hatte. Am Dienstagabend wird er in Mainz als Nachfolger von Jürgen Klopp präsentiert werden. In Offenbach startet man den "Neuanfang" nun mit Boysen, der am kommenden Montag offiziell vorgestellt werden soll.

Es wäre unverantwortlich, jetzt zu sagen, dass wir sofort wieder aufsteigen wollen.

Thomas Kalt, Vizepräsident Kickers Offenbach

Die Bäume werden in Hessen dabei in der kommenden Saison nicht in den Himmel wachsen. "Es wäre unverantwortlich, jetzt zu sagen, dass wir sofort wieder aufsteigen wollen. Unser Ziel ist es, sich in der Dritten Liga zu etablieren, um in der übernächsten Saison die Zweite Liga anzugreifen", erklärte Kalt. Bei den Neuwahlen auf der Jahreshauptversammlung im November muss sich der Vorstand jedoch erst einmal den Mitgliedern stellen.