2. Bundesliga

Ziffzer erhält Kündigung

1860: Reuter alleiniger Geschäftsführer

Ziffzer erhält Kündigung

Dr. Stefan Ziffzer

Hat seine eigene Meinung über den "Löwen"-Präsidenten: 1860-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Ziffzer. imago

"Der Fisch stinkt vom Kopf her, und bei uns ist der Kopf der Präsident. Dieser Präsident ist eine Schande", äußerte sich Ziffzer nach der Partie scharf in Richtung von Linde. Dessen Konter ließ nicht lange auf sich warten, nur wenige Minuten nach der Präsidenten-Schelte war das Aus für Ziffzer vorläufig besiegelt. "Sie sind fristlos entlassen", so von Linde im VIP-Raum zu Ziffzer. Die Kündigungspapiere bekam Ziffzer am Dienstag durch von Linde persönlich ausgehändigt, ein Anwalt war dabei anwesend.

Ziffzer wollte noch am Sonntag seinen Rauswurf so nicht hinnehmen. Der Hauptgeschäftsführer kündigte an, am Dienstag im Büro erscheinen zu wollen, da eine Entlassung schriftlich erfolgen und von zwei der drei Präsidiums-Mitglieder abgesegnet sein müsse. Von Karsten Wettberg oder Franz Maget fehlte also noch die Zustimmung, doch die war nur noch Formsache. Auf der Internetseite der Münchner Abendzeitung wurde Wettberg zitiert, dass es für Ziffzer "kein Zurück" mehr gebe. "Was er gemacht hat, ist grob vereinsschädigend."

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Ziffzer selbst rechnete einen Tag nach seinem verbalen Ausraster mit seinem Ende bei 1860: "Ich gehe davon aus, dass ich morgen meine Kündigung erhalte", erklärte er am Montag - und hatte damit recht. Von Linde, der am Sonntag sagte, Ziffzer hätte nie gewusst, "wer Koch und wer Kellner ist", griff er scharf an: "Wenn der Koch nicht kochen kann, steht der Kellner auf verlorenem Fuß." Scheinbar spekuliert Ziffzer darauf, dass sich die Sponsoren von 1860 zurückziehen und von Linde unter Druck gerät. Dessen Zukunft steht spätestens bei der Delegiertenversammlung im Herbst auf dem Spiel.

Auslöser der Auseinandersetzung war offenbar auch der Artikel im kicker über die bevorstehende Ablösung von Stefan Reuter als Sportdirektor, dem von Linde nicht widersprach.

Es sind in der nächsten Woche extrem viele Gespräche nötig, um die Situation zu klären und die Weichen zu stellen.

1860-Manager Stefan Reuter

Reuter selbst zeigte sich "von der Art und Weise überrascht", in der Ziffzer die Aussagen getroffen hat und sieht großen Gesprächsbedarf bei den "Löwen": "Es sind in der nächsten Woche extrem viele Gespräche nötig, um die Situation zu klären und die Weichen zu stellen", so der Manager am Montag auf einer Pressekonferenz. Nach der fristlosen Entlassung Ziffzers ist Reuter nun übergangsweise alleiniger Geschäftsführer. Dr. Markus Kern, bisher für Finanzen und Controlling verantwortlich, vertritt als Prokurist kommissarisch den kaufmännischen Bereich.