2. Bundesliga

Aachen ringt Köln nieder

Überblick: Fürth nicht zu stoppen

Aachen ringt Köln nieder

Thomas Broich wird von Aachens Lehmann und Krontiris umzingelt

Kein Durchkommen: Thomas Broich wird von Aachens Lehmann und Krontiris umzingelt. dpa

Derby im Aachener Tivoli. Das Stadion war am Montagabend voll und die zahlreichen Zuschauer sahen ein prickelndes Kampfspiel, in dem die Alemannen mit 3:2 gegen Köln die Oberhand behielten. Köln ging zwar in Führung, doch im zweiten Abschnitt legte Aachen einen Gang zu und rang den Tabellenvierten aus der Domstadt nieder. Doppeltorschütze Patrick Helmes war nach dem Schlusspfiff wegen der Gegentreffer stocksauer. "Wenn wir so weiterspielen, holen wir keine zehn Punkte mehr." Die Daum-Elf rutscht hinter die punktgleichen Sechziger auf Rang fünf, Aachen ist nach zwei Siegen in der Rückrunde (zuvor 3:2 in Jena) nun Tabellenachter.

Sonntag: Gladbacher Einbruch

Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach begann die Partie am Sonntag beim ambitionierten Aufsteiger 1899 Hoffenheim souverän. Nach Treffern von Kleine und Neuville (Foulelfmeter) führten die Borussen zur Pause mit 2:0. Doch nach dem Wechsel drehten die Kurpfälzer auf und gewannen die Partie noch. Teber traf zum Anschluss, ehe Copado mit zwei Toren für den viel umjubelten Dreier der Hoffenheimer sorgte. Die Borussen bleiben trotz der Niederlage das Maß aller Dinge in der Liga. Die Rangnick-Truppe rangiert auf Rang sieben, verkürzt jedoch den Rückstand auf die Aufstiegsplätze.

Fürth bleibt Klopps Angstgegner

Im Spitzenspiel des Tages siegte die SpVgg Greuther Fürth beim 1. FSV Mainz 05 mit 2:1. In dem intensiven, kampfbetonten Spiel gingen die Franken nach einem krassen Torwartfehler von Ischdonat in Führung. Kotuljac hatte keine Mühe zu verwandeln. Nach Boakyes Ausgleich lief alles auf ein gerechtes Remis hinaus, doch kurz vor Schluss traf Innenverteidiger Biliskov mitten ins Mainzer Herz. So bleibt Fürth weiter Klopps Angstgegner. In acht Partien als Coach der Mainzer gelang ihm gerade mal ein mageres Pünktchen gegen die Fürther. In der Tabelle überflügeln die Franken die Rheinhessen und rangieren nun zwei Zähler hinter Mönchengladbach auf Rang zwei.

Mainz gegen Fürth: Harter Kampf

Mainz gegen Fürth: Harter Kampf im Aufstiegsrennen. dpa

Am Freitag hatte der SC Paderborn Trainer Holger Fach beurlaubt. Pavel Dotchev saß gegen den SC Freiburg erstmals auf der Bank und sah dabei ein spannendes Spiel mit glücklichem Ende für den SCP. Ampomah brachte den Aufstiegsanwärter aus dem Breisgau in Führung, doch drei Treffer des in dieser Saison bislang erfolglosen Alexander Löbe drehten die Begegnung zu Gunsten des Abstiegskandidaten. Akrout sorgte mit seinem 2:3 zwar noch für Spannung, doch am Ende stand der wichtige Dreier, der die Ostwestfalen hoffen lässt. Freiburg verpasst noch dem 1:1 gegen Osnabrück am vergangenen Wochenende weiter den Anschluss an die Aufstiegsplätze.

Angeschlagen war der SV Wehen Wiesbaden vor der Partie in Osnabrück. Das Team von Christian Hock zehrte von dem sensationellen Start in die Saison. Doch zehn sieglose Spiele sorgten für Unruhe. Beim VfL Osnabrück gelang mit einem 2:0-Erfolg der erhoffte Befreiungsschlag. König gleich zu Beginn und Simac kurz vor dem Ende sorgten für den Sieg.

Der 19. Spieltag

Augsburg bleibt weiter in der Erfolgsspur. Gegen die TuS Koblenz gelang den Fuggerstädtern der vierte Sieg in Folge. Der Abstieg ist langsam aber sicher kein Thema mehr bei den bayerischen Schwaben. Lars Müllers Treffer reichte der Loose-Elf für den Dreier.

Der FC Erzgebirge aus Aue hat den Schalter nach dem Dämpfer zum Rückrundenauftakt in Fürth (0:2) gleich beim Heimdebüt des neuen Trainers erfolgreich umgelegt. Roland Seitz konnte sich am Freitag mit seiner Mannschaft über ein 3:1 gegen Kickers Offenbach freuen. Der Sieg war verdient, weil die Hessen im Vorwärtsgang so gut wie gar nichts zu Stande brachten. Die beiden ersten Tore bereitete Neuzugang Leandro vor: Beim 1:0 profitierte Petrous von einer gut getimten Flanke, beim 2:0 köpfte der Italiener OFC-Keeper Endres den Ball aus den Hand und legte dann für Kaufman ab. Der Tscheche erzielte dann per Elfmeter auch das 3:0. Türkers Treffer zum 3:1 bedeutete nur noch Ergebniskosmetik. Aue hat damit die Nichtabstiegsränge wieder in Sicht und den OFC in Reichweite.

FCK-Drama kostet Rekdal den Job

Schönheim gegen Kucukovic (li.)

Torschützen und Fehlschützen unter sich: Schönheim traf und vergab, Kucukovic traf und legte auf. dpa

Auf dem Betzenberg versäumte der FCK einen wichtigen Dreier im Abstiegskampf einzufahren. Nach Schönheims Führungstor durch einen Elfmeter war von 1860 lange Zeit nichts zu sehen. Erst Mitte der zweiten Halbzeit hatte man den Eindruck, dass die Löwen auf den Ausgleich drängten. Dieser fiel dann kurios und unter gütiger Mithilfe von FCK-Keeper Sippel. Der Schlussmann trat 35 Meter vor dem eigenen Tor über den Ball, und Kucukovic schoss aus 40 Metern ein. Allerdings sollte es für die Pfälzer noch schlimmer kommen, denn in der Schlussphase vergab Schönheim einen Elfmeter – Hofmann hielt. Verursacht hatte den Strafstoß der gerade zuvor eingewechselte Holebas, der in der Schlussphase nach vorne stürmte und den nicht mehr für möglich gehaltenen Siegtreffer markierte. Für den FCK war es ein Albtraum-Abend - am Samstagmorgen musste Trainer Kjetil Rekdal seinen Hut nehmen.

Nach der starken Vorstellung in Köln enttäuschte der FC St. Pauli gegen Carl Zeiss Jena vor heimischer Kulisse auf ganzer Linie. Obwohl die Hamburger nach der Roten Karte gegen Torghelle über 70 Minuten lang in Überzahl agierten, mussten sie sich gegen Jena mit einem Punktgewinn zufrieden geben. Und selbst dieser war überaus glücklich! Auch in Unterzahl waren die Thüringer gegen ideenlose Gastgeber klar das bessere Team. Simaks Elfmeter zum 2:1 schien das Spiel endgültig gedreht zu haben, doch kurz vor Schluss gelang dem eingewechselten Bruns doch noch der Ausgleich. Damit hat die Bürger-Elf sieben Punkte Rückstand auf Platz 14.