2. Bundesliga

Möhlmann: homogenes Umfeld

Fürth: Mit kleinen Mitteln zum Aufstieg?

Möhlmann: homogenes Umfeld

Benno Möhlmann

"Wenn alles passt können wir aufsteigen": Möhlmann. imago

Während in den Vorjahren häufig das Gros der Leistungsträger verlockenden Angeboten erlag und Geld in die Vereinskasse spülte, konnte diesmal der Stamm der Mannschaft behalten werden. Lediglich Martin Lanig (VfB Stuttgart, 500000 Euro) und Timo Achenbach (Aachen, ablösefrei) hinterließen Lücken, die von Charles Takyi (St.Pauli) und Philipp Langen (Koblenz) gefüllt werden sollen. Beide kamen ablösefrei, so wie alle anderen Neuen auch. Martin Meichelbeck (Bochum) ist in der Innenverteidigung gesetzt und bereits jetzt Führungsspieler, während Daniel Brückner (Erfurt) nah an der ersten Elf ist, müssen sich Thomas Wörle (Offenbach), Sami Allagui (Jena) und Sercan Sararer (eigener Nachwuchs) gedulden.

Sieben Tests gegen unterklassige Gegner, 74:0 Tore - und keine wirklichen Erkenntnisse für Trainer Benno Möhlmann. Erst mit dem Trainingslager kamen ernst zu nehmende Kontrahenten. Gegen Plymouth (1:1), AEK Athen (2:2), Aris Saloniki (2:2) und zum Abschluss Panionios Athen (2:0) blieben die Fürther ungeschlagen. Als erfolgreichster Schütze agierte Bernd Nehrig.

Das eingespielte Team kennt die Abläufe, mit Meichelbeck wurde ein weiterer Defensivstabilisator eingebaut. Die offensiven Außen Schröck (rechts) und Ilicevic sprühen vor Spielfreude. Fraglich ist, ob Takyi, der sich mit dem zuletzt angeschlagenen Leo Haas um den Platz hinter den Spitzen streitet, in der Lage sein wird, annähernd Lanigs Torquote (10 Treffer) zu erreichen. Probleme bereiten derzeit noch die defensiven Außenpositionen. Rechts ist Kapitän Felgenhauer Alleinunterhalter, links hat Langen körperlich aufzuholen, sodass sich die SpVgg um die Dienste der Testspieler Shqipren Skeraj und Haman Sadjo bemüht, die gute Eindrücke hinterließen.

Möhlmann setzt auf ein 4-4-2-System mit Raute. Mit Thorsten Burkhardt besetzt ein gelernter Offensivmann die Position des Sechsers, was der Spieleröffnung dienlich ist.

Nach dem kurzfristigen Abflug von Bruno Labbadia nach Leverkusen begann die bereits dritte Amtszeit von Möhlmann. Der Coach, enger Vertrauter von Präsident Helmut Hack, baut auf ein Funktionsteam aus ehemaligen Spielern (Co-Trainer Reichel, TW-Trainer Reichold). Rachid Azzouzi, ebenso Ex-Spieler, wurde zum Manager befördert. Das Umfeld zeigt eine homogene Einheit, wirft aber die Frage auf, wie interne Kritik ankommen wird.

"Wenn alles passt, können wir aufsteigen", sagt Möhlmann, der auf Unterstützung setzt: Die Fan-Tribüne wurde endlich überdacht, zudem ein VIP-Gebäude erstellt.

Wie in den vergangenen Jahren wird Greuther Fürth mit kleinen Mitteln oben mitspielen.

Axel Heiber