2. Bundesliga

Hock setzt auf Teamgeist

Wehen Wiesbaden: Noch fehlt die Kreativität

Hock setzt auf Teamgeist

Chrsitian Hock, Hans-Werner Moser

Der Trainer und sein Stellvertreter: Christian Hock und Hans-Werner Moser. imago

Mit Maximilian Nicu musste zwar nur ein Schlüsselspieler abgegeben werden, aber der Verlust schmerzt erheblich. Der als Ersatz verpflichtete Erwin Koen wird wegen einer schweren Fußgelenkverletzung im schlimmsten Fall die komplette Vorrunde ausfallen. Mit Sanibal Orahovac (Aue) ist ein Hochkaräter für die Offensive engagiert worden. Die Defensive stabilisieren sollen in erster Linie Torwart Alexander Walke (Freiburg) und Außenverteidiger Madi Saidou Panandetiguiri (Lokeren/Belgien). Ansonsten wurde der Kader mit fünf weiteren Akteuren (Barg, Birkenbach, Hübner, Lakicevic, Ziegenbein) vor allem in der Breite verstärkt.

Der einzig wirkliche Test gegen den 1.FC Kaiserslautern ging mit 0:1 verloren, ansonsten hatte bislang eigentlich nur das Spiel gegen Wormatia Worms (2:1) Aussagekraft.

Mit Teams, die sehr defensiv agieren, hat die Hock-Elf große Probleme, es fehlt noch an kreativen Momenten. Es bleibt allerdings dabei, dass das Team durch seine ausgeglichene Besetzung schwer auszurechnen ist. Die größte Stärke ist der Teamgeist.

War in der abgelaufenen Saison noch ein klassisches 4-4-2 die angestrebte Grundaufstellung, will Hock in dieser Saison mit dem derzeit so modernen 4-2-3-1 die Gegner knacken. Dem ähnelte allerdings schon das System mit Doppel-Sechs der vergangenen Spielzeit.

Christian Hock kann grundsätzlich weiter in Ruhe arbeiten. Wäre da nicht die Fußballlehrer-Ausbildung, die ihn über weite Strecken der Saison im Training fehlen lässt. Mit Hans-Werner Moser hat der Verein aber einen überaus loyalen Stellvertreter gefunden, der die Vorgaben von Chef Hock kompetent umsetzt. Fans und Präsidium stehen ohnehin zu 100 Prozent hinter Hock, der als Aufstiegstrainer und Verwirklicher des Klassenverbleibs hoch geschätzt wird.

"Auch im Fußball ist Erfolg in hohem Maße planbar" lautet die Maxime von Manager Uwe Stöver. Der Kader wurde mit Akribie zusammengestellt. Auch abseits des Platzes hofft Stöver, den Verein in der neuen Heimat Wiesbaden populärer zu machen. Damit dem großen Vorbild Mainz bald überall nachgeeifert werden kann.

Das zweite Zweitligajahr wird für Wehen Wiesbaden genauso schwer wie das erste. Die Aufstiegseuphorie ist weg, dafür haben Team und Verein an Erfahrung gewonnen. Krisen wurden ohne große Aufregung bestanden. Das alles stimmt für die Saison optimistisch. Bleibt abzuwarten, wie Hock die Doppelbelastung mit seiner Ausbildung verkraftet.

Carsten Dietel