2. Bundesliga

Rapolder setzt auf Jugend

Koblenz: Klassenverbleib als Ziel

Rapolder setzt auf Jugend

Uwe Rapolder

Setzt hinten auf Routine: Uwe Rapolder. imago

Unter den elf Neuen befinden sich vier Nachwuchsakteure (Bender, Göderz, Schmidt, Mader), die an die Profis herangeführt werden. Eingewöhnen müssen sich auch die aus der Regionalliga geholten Matthias Franz (HSV II) und Mustafa Parmak (Stuttgarter Kickers). Bundesliga-Erfahrung bringen Salvatore Gambino (1. FC Köln) und Emmanuel Krontiris (Aachen) mit. Bei acht Abgängen fällt nur Kapitän Anel Dzaka (Kaiserslautern) ins Gewicht. Offen ist weiter, ob Marko Lomic bleibt. Spannend ist die Konstellation im Tor, wo mit David Yelldell (Stuttgarter Kickers) und Marcus Rickert (Emden) zwei gleichwertige Schlussmänner verpflichtet wurden - mit Vorteilen für Yelldell.

Die Tests gegen unterklassige Teams brachten wenig Aufschluss, ebenso wie das 0:1 gegen Düsseldorf, als fast die ganze Stammelf wegen eines Magen-Darm-Virus passen musste. Beachtlich das 1:0 gegen Gladbach.

Die defensive Achse ist mit routinierten Akteuren (Bajic, Lomic, Hartmann, Ziehl) besetzt und sollte Halt geben. Weil das Team in weiten Teilen zusammengeblieben ist, sind die taktischen Abläufe eingeschliffen. Problem bleibt die Offensive. Dort fehlt eine Alternative zu Kuqi. Während Krontiris und Fernandez um den Posten als hängende Spitze kämpfen, ist der vielseitige Djokaj, mit 11 Treffern Top-Torjäger der Vorsaison, gesetzt.

Trainer Uwe Rapolder gilt seit jeher als Freund des 4-2-3-1, ein 4-4-2 oder ein 3-5-2 gilt als Ausnahme. Der Coach legt Wert auf schnelles Umschalten, wobei den Außenspielern eine Schlüsselrolle zukommt. In der Rückwärtsbewegung setzt Rapolder auf Kompaktheit, hier hat sich die Doppel-Sechs bewährt.

Trotz der erschwerten Bedingungen will Trainer Uwe Rapolder den Klub zur Konstante in der 2.Liga machen. Der Coach hofft aus der Not eine Tugend zu machen und möchte mit einem jungen Team die nötigen Punkte holen, mit voller Rückendeckung der Vereinsführung. Im Hintergrund bemüht sich Geschäftsführer Wolfgang Loos, die Konsolidierung voranzutreiben.

Angesichts der bislang durchwachsenen Vorbereitung inklusive zahlreicher Verletzter steht für Rapolder fest: "Für uns zählt zunächst nur der Klassenverbleib." Die bescheidenen Ziele ändern jedoch nichts an der Begeisterung in der Stadt (bislang 4000 Dauerkarten).

In Koblenz muss man finanziell abspecken, entsprechend schwierig wird das dritte Zweitliga-Jahr. Trotz des Abzugs von drei Punkten hat das Team genug Potenzial für den Klassenverbleib - aber nur, wenn die Leistungsträger gesund bleiben.

Sven Sabock