2. Bundesliga

Konterspiel als Trumpf

RW Ahlen: Torgefahr durch Umschalten

Konterspiel als Trumpf

Coach Christian Wück

Hat eine homogene und begeisterungsfähige Mannschaft zusammengestellt: Coach Christian Wück. imago

Kommen und Gehen

Bisher hat das knappe Budget der Ahlener nur drei Neuverpflichtungen zugelassen, wobei Nils-Ole Book (Leihgabe vom MSV Duisburg) kein Neuer ist, da er für Ahlen zu LR-Zeiten schon in der 2.Liga spielte. Er und Manuel Bölstler (Wuppertaler SV) sind Alternativen fürs Mittelfeld, Nils Döring (SC Paderborn) soll der Innenverteidigung mehr Halt geben. Zwar gingen mit Konstantin Beckmann (Arminia Bielefeld II), Bernhard Venker, Julian Schmidt, Marco Kaminski (alle SC Verl), Sascha Brinker und Oliver Glöden sechs Spieler, doch keiner von ihnen war Stammspieler.

Tests und Tore

Die bisherigen drei Tests verliefen standesgemäß (3 Siege/17:1 Tore), ohne aussagekräftig zu sein, ging es doch nur gegen unterklassige Teams. Erfolgreichster Schütze war Daniel Chitsulo mit sechs Treffern.

Stärken und Schwächen

Die Geschlossenheit sowie das schnelle Umschalten von Defensive auf Angriff und die daraus resultierende Torgefährlichkeit waren Garanten für den Titelgewinn in der Regionalliga Nord. Zu den Schwachpunkten der Rot-Weissen gehört das Kopfballspiel, da die Spieler im Durchschnitt eher kleingewachsen sind. In der Defensive waren immer wieder Schwankungen zu beklagen, doch Neuzugang Döring soll diese nun beheben.

System und Taktik

Trainer Wück spielt ein modifiziertes 4-3-3 mit zwei Sechsern vor der Abwehr, zwei hängenden Spitzen und einem Stoßstürmer. RW ist kein Team, das einen Gegner spielerisch beherrschen kann. Es agiert abwartend, um über die schnellen Spieler überfallartig Angriffe aufzuziehen.

Trainer und Umfeld

Der junge Coach Christian Wück (35) hat mit seinem Co-Trainer Bernd Heemsoth eine homogene und begeisterungsfähige Mannschaft zusammengestellt. Beide harmonieren, was gerade in dieser Saison wichtig ist, da Wück seinen Trainerschein nachholen muss und deshalb oft von Heemsoth beim Training vertreten wird. Das Umfeld ist noch nicht zweitligatauglich, auch wenn der Verein rund eine Million Euro in den Stadionumbau investiert hat. Die Geschäftsstelle muss personell aufgerüstet werden. Im Marketingbereich gibt es noch Verbesserungsmöglichkeiten. Die Fankultur ist durch die starke Rückrunde enorm gewachsen.

Stimmen und Stimmungen

Freudig gespannt erwartet man in Ahlen die 2.Liga-Saison. Der Druck auf die Rot-Weissen hält sich nach deren überraschenden Aufstieg in Grenzen.

Fazit und Prognose

Das große Ziel heißt Klassenerhalt. Dies zu erreichen, wird schwer. Aber: Sollte das Team jene Begeisterung und jenen Einsatz wie zuletzt zeigen, ist der Ligaerhalt keine Utopie.

Klaus Weber