2. Bundesliga

Sturmabteilung als Trumpf

Alemannia Aachen: Auer, Daun und Nemeth

Sturmabteilung als Trumpf

Benjamin Auer

Ein Mann, ein Auftrag: Aachens Neuzugang Benjamin Auer soll für die nötigen Tore sorgen. dpa

Kommen und Gehen

Von den acht Abgängen fallen wohl nur Nico Herzig (Arminia Bielefeld) und Marius Ebbers (FC St. Pauli) ins Gewicht. Den übrigen sechs Spielern weint Trainer Jürgen Seeberger keine Träne nach, weil sie ohnehin keine Stammspieler waren und/oder ausgemustert wurden (u.a. Reghecampf, Weigelt, Leiwakabessy). Mit Benjamin Auer (VfL Bochum), Markus Daun (MSV Duisburg) und dem Talent Lewis Holtby (eigene Jugend) scheint Aachen zumindest im Sturm gerüstet zu sein. Auch in der Defensive haben Lukasz Szukala (1860 München) und Timo Achenbach (Greuther Fürth) gute Chancen, die Abgänge zu kompensieren. Lediglich bei den Neuen im Mittelfeld Andreas Lasnik (Austria Wien) und Florian Müller (1.FC Magdeburg) bleibt abzuwarten, ob sie Verstärkungen sind.

Tests und Tore

Unter den bislang vier Testspielgegnern der Alemannia war mit Bayer Leverkusen nur ein ernstzunehmender (Spiel bei Redaktionsschluss noch nicht beendet). Die übrigen Spiele gewann Aachen souverän.

Stärken und Schwächen

Im Sturm ist Seebergers Team am stärksten besetzt. Dort hat der Trainer die Wahl zwischen den erfahrenen Nemeth, Auer, Daun sowie dem jungen Holtby. Die groß gewachsene Abwehr dürfte mit Olajengbesi (1,92) und Szukala (1,95) nicht mehr so anfällig bei Standards sein. Als Schwäche könnte sich das Fehlen eines offensiven Spielmachers hinter den Spitzen erweisen.

System und Taktik

Des Trainers Lieblingssystem ist das 4-4-2, wobei die äußeren Mittelfeldspieler eher offensiv, die zentralen beiden eher defensiv agieren. Bei Rückstand kann der Coach mit Nemeth auch einen Stürmer hinter die Spitzen zurückziehen, um den offensiven Druck zu verstärken.

Trainer und Umfeld

Jürgen Seeberger hat schon zum Ende der vergangenen Saison erfahrene Spieler wie Klitzpera, Leiwakabessy oder Reghecampf trotz laufender Verträge ausgemustert und baut in der neuen Saison auf "seine Spieler". Bleibt der Erfolg aus, dürfte auch Sportdirektor Jörg Schmadtke unter Beschuss geraten, der dem Trainer bei den Ausmusterungen den Rücken gestärkt hat.

Stimmen und Stimmungen

Die Alemannia steht vor einem besonderen Jahr, denn die kommende Spielzeit ist die letzte auf dem altehrwürdigen Tivoli. Die Fans werden jedes Heimspiel zu einer Abschiedsfete vom geliebten Stadion machen, was der Mannschaft durchaus helfen könnte.

Fazit und Prognose

Alemannia Aachen sollte oben mitspielen. Angesichts von nur noch zwei sicheren Aufsteigern dürfte der Sprung ins Oberhaus aber nur gelingen, wenn alle Mannschaftsteile auf Dauer über ihrer bisher gezeigten Leistungsfähigkeit spielen.

Holger Richter