2. Bundesliga

Reuter droht Aus

1860 München: Kurz darf weitermachen

Reuter droht Aus

Frostige Zeiten: Gegen Manager Stefan Reuter (l., mit Trainer Marco Kurz) mehren sich kritische Stimmen.

Frostige Zeiten: Gegen Manager Stefan Reuter (l., mit Trainer Marco Kurz) mehren sich kritische Stimmen. imago

Auch wenn die Bilanz auf dem Rasen niederschmetternd ist, richtet sich die Hauptkritik nicht gegen Kurz. Der Trainer, so ist aus obersten Vereinsetagen zu hören, steht aktuell nicht zur Disposition. Hält der Niedergang in der neuen Saison an, gelten aber auch für den 38-Jährigen die üblichen Gesetze der Branche.

Im Fokus der Kritik steht vielmehr Manager Stefan Reuter. Nach kicker-Informationen mehren sich in Präsidium und Aufsichtsrat der KGaA die Stimmen, die eine Trennung vom Weltmeister von 1990 befürworten - nicht einstimmig, aber doch mit breiter Basis. "Kein Vertrag ist sakrosankt. Fußball ist ein ergebnisorientierter Sport. Wenn der Erfolg ausbleibt, gibt es Änderungen", sagt ein hochrangiges Mitglied aus dem Führungszirkel.

Der Vorwurf gegen Reuter: Verfehlte Personalpolitik, vor allem - trotz des Wissens um die langfristigen Ausfälle von Schroth, Göktan und di Salvo - das Versäumnis, im Winter keine Verstärkungen geholt zu haben. Der im Spätsommer verpflichtete und mit einem Vierjahresvertrag ausgestattete Kucukovic sowie Winterzugang Pagenburg entpuppten sich als Flops. Zum Bumerang entwickeln sich auch die vor Weihnachten frühzeitig verlängerten Verträge mit den Routiniers Berhalter, Hoffmann und di Salvo, die seitdem alles schuldig bleiben.

Die Mannschaft, so viel ist klar, muss im Sommer verstärkt werden, um wettbewerbsfähig zu sein. Sollte Reuter allerdings Christian Wörns verpflichten, könnte dies endgültig sein Ende sein, denn den 36-jährigen Dortmunder, der noch unentschlossen in Bezug auf seine Zukunft ist, lehnt der Großteil der Gremien ab.

Neben Reuter, dessen Vertrag bis 30. Juni 2009 läuft, gerät auch Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Ziffzer zunehmend in die Kritik. Kommt es am Saisonende gar zum ganz großen Paukenschlag? 1860 München steht - wieder mal - am Scheideweg.