2. Bundesliga

Stanislawski tritt verbal nach

Offenbach/St. Pauli: Tolle Aufholjagd

Stanislawski tritt verbal nach

Holger Stanislawski

Hielt den Ball nicht flach: Holger Stanislawski fand deftige Worte nach dem Schlusspfiff. dpa

Gar vom Wendepunkt sprach Thomas Wörle. "Ein geiler Sieg" fand Jörn Andersen, "und ein Dank an die Fans. Sie haben uns nach vorne getrieben, so etwas habe ich lange nicht mehr erlebt." Selbst Gäste-Trainer André Trulsen gratulierte und ernannte die Kickers zum "Gewinner des Spieltages".

Ganz und gar nicht einverstanden war Trulsen hingegen mit der Leistung von Schiedsrichter Thomas Frank, Holger Stanislawski trat verbal böse nach: "Unsere Niederlage hatte zwei Gründe: Zum einen wäre der gute Mann in Gelb wohl besser im Bett geblieben, zum anderen hatten die Fans das mit Abstand niedrigste Niveau, dass ich je erlebt habe." Filip Trojan, von den Zuschauern gnadenlos ausgepfiffen, meinte hinterher: "So viel Hass habe ich noch nie erlebt."

In der Tat übersah der Referee Pinskes Handspiel (90./+1) und verlor den Überblick bei einer Rudelbildung (54.). Er zeigte Trojan zu Unrecht Gelb, verschonte indes Offenbachs Spielmacher Ricardo Sousa, der Timo Schultz mit Anlauf umstieß. Pikant: Der Portugiese war zu diesem Zeitpunkt bereits mit Gelb verwarnt und hätte das Feld verlassen müssen. Den Platzverweis kassierte er später dennoch. Wegen Trikotausziehen. Da hatte er allerdings gerade das 4:3 erzielt.

Verantwortlich für die Niederlage war indes ein anderer: St. Paulis Angreifer Alexander Ludwig. Beim Stand von 3:1 beging er ein brutales Foul an Moses Sichone und flog vom Feld. "Der Knackpunkt", meinte der neue Sportchef Helmut Schulte, in Unterzahl hielten die Hanseaten dem Druck nicht mehr Stand.