2. Bundesliga

Neururer sagt ab: Sasic oder Straka?

Kaiserslautern: Rekdal "beratungsresistent"

Neururer sagt ab: Sasic oder Straka?

Peter Neururer

"Mit mir nicht": Peter Neururer wird nicht Trainer in Kaiserslautern. imago

Seine bittere Bilanz: 16 Punkte in 19 Spielen, nur drei Siege, die Truppe trotz vier Nachverpflichtungen (Iacob, Mandjeck, Lamprecht, Weigelt) in kopfloser Verfassung. "Wir haben nur noch eine Patrone. Es gab keinen anderen Weg." Teammanager Fritz Fuchs lässt keine Zweifel: Mit dem Trainerwechsel wurde der letzte Rettungsanker geworfen. Greift der nicht, ist im Sommer vielleicht alles aus beim Traditionsklub in der Pfalz.

Freigestellt mit Rekdal wurden die beiden Co-Trainer Wolfgang Funkel und Roger Lutz. Sonntag leiteten interimsmäßig Oberligatrainer Alois Schwartz und sein Assistent Oliver Schäfer das Training. Mit dabei: Stefan Lexa. Den hatte Ex-Sportchef Michael Schjönberg vor Monaten ausgemustert.

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Zu den Gründen für die Entlassung von Rekdal, der im Sommer von Schjönberg und Vorstandschef Erwin Göbel ausgesucht und mit einem Drei-Jahresvertrag ausgestattet wurde, äußert Fuchs: "Es hat sich seit der Winterpause nichts verändert. Rekdals System bringt uns um. Wir mussten handeln." Und Vorstandssprecher Hans-Artur Bauckhage ergänzt: "Rekdal ist beratungsresistent." Zur Erklärung: Rekdal hielt stur am 4-4-2-System fest, wehrte sich vehement gegen den Kauf eines kreativen Mittelfeldspielers. Auch deswegen war es kurz vor Rückrundenstart fast zum Eklat mit Fuchs gekommen, der sich zudem vergeblich für eine vom Coach ebenfalls abgelehnte Verpflichtung des Duisburgers Ailton stark gemacht hatte. Nun ist Rekdal weg, Ailton nicht da, ein neuer Trainer noch nicht gefunden.

Milan Sasic

Führte die TuS Koblenz von der Oberliga bis in die zweithöchste Klasse: Milan Sasic. imago

Wer aber übernimmt das Himmelfahrtskommando auf dem Betzenberg? Peter Neururer (52)? Milan Sasic (49)? Frantisek Straka (49)? Über dieses Trio wurde intensiv nachgedacht. Mittlerweile müssen sich die "Roten Teufel" nur noch über zwei Fußballlehrer aus diesem Trio Gedanken machen. Neururer sagte am Montag via dpa ab: "Ich habe dem FCK alles Gute gewünscht, aber mit mir nicht." Der im Augenblick vereinslose Feuerwehrmann konnte zuletzt weder Düsseldorf noch Offenbach vor dem Abstieg bewahren.

Sasic leistete bis zu seiner Entlassung in Koblenz starke Arbeit, führte die TuS von der Oberliga bis in die zweithöchste Klasse. Der Tscheche Straka, einst Bundesligaprofi in Gladbach und Rostock (115 Erstligaspiele) und derzeit Trainer von Ceske Budejovice (Achter der tschechischen Liga), schaffte mit LR Ahlen in der Saison 2004/05 in ähnlich prekärer Lage in nur elf Spielen noch das Wunder Klassenerhalt. Zum Anforderungsprofil des neuen Mannes, der in 15 Spielen acht (!) Siege benötigt, sagt Fuchs: "Der Trainer muss die Zweite Liga kennen, ein akribischer Arbeiter sein, als Feuerwehrmann eine solche Notsituation schon bewältigt haben, ein starker Motivator sein."