2. Bundesliga

Dutt: Jung und sorgenfrei

kicker-Test: SC Freiburg

Dutt: Jung und sorgenfrei

Robin Dutt

Engagiert bei der Sache: Freiburgs Coach Dutt gehört zu einer ehrgeizen, aufstrebenden Trainergeneration imago

Kommen und Gehen

Butscher und Krmas bilden ein Top-Verteidigerduo. Ein sehr guter Griff war auch Banovic, ebenso Uzoma. Jäger wurde durch seine Kombination aus Schnelligkeit und guter Ballverarbeitung bis zu seiner Verletzung zur wichtigsten Anspielstation im Angriff. Die Abgänge der Leistungsträger Mohamad, Coulibaly, Iashvili, Riether, Antar und Hansen konnten so kompensiert werden. Auch Günes gehörte zunächst zur Stammelf, ehe ihn eine Sehnenverletzung zurückwarf. Barth kam als Backup für mehrere Positionen, Mesic und Schlitte sind erste Offensiv-Optionen - für alle drei gilt: Es geht noch mehr, aber bis dahin Aufgabe erfüllt. Toprak konnte sich bislang nicht auszeichnen. Um den Konkurrenzkampf im Tor zu erhöhen, kam in der Winterpause Michael Langer (VfB Stuttgart), die Ergänzungsspieler Dennis Kruppke (Braunschweig) und Dennis Bührer (Siegen) verließen dagegen den Verein.

Gewinner und Verlierer

Die Neuen des SC zählen zu den Gewinnern: Allen voran natürlich Trainer Robin Dutt, der bei seiner ersten Station im Profifußball erfolgreiche Arbeit leistet. Butscher und Banovic, die in der Vorsaison noch meist die Bank bei den Erstligisten Bochum bzw. Nürnberg drückten, überzeugten wie Krmas und Newcomer Uzoma vollkommen. Uzoma gilt als Shootingstar dieser Saison. Aggressivität und Beharrlichkeit bei der Baller- oberung haben ihn zu einem festen Bestandteil der Dutt-Elf gemacht. Dagegen zählt Verteidiger Olajengbesi, in der vergangenen Rückrunde noch weit vorne in der kicker-Rangliste, zu den Verlierern und kam nur auf einen Einsatz.

Stärken und Schwächen

Physisch und mental stark präsentiert sich der SC, verliert nie den Kopf, bleibt stets in guter, defensiver Organisation. Zu Hause legten die Freiburger eine erfrischende Spielweise an den Tag: technisch niveauvoll, gepaart mit schnellem und direktem Spiel. Auswärts ist der bei Standards gefährliche Sportclub nicht am Limit, muss dominanter auftreten, sich seiner Klasse bewusst sein. Die Effektivität bleibt allgemein das Sorgenkind.

Trainer und Umfeld

Dutt hat sich mit Erfolg und sachlicher Arbeitsweise Sympathien erworben. Momentan erinnert im Umfeld kaum noch etwas an die unruhigen Monate rund um die Finke-Entlassung. Und auch der Zuschauerschnitt ist im Vergleich zu den beiden vorangegangenen Zweitligavorrunden um rund 3400 gestiegen.

Fazit und Prognose

Die Basis für eine sorgenfreie Saison ist gelegt. Am Ende dürfte es um Nuancen gehen. Aufstiegsdruck besteht jedenfalls nicht, für ein Abschneiden in der Nähe der Aufstiegsplätze sollte die Qualität der Mannschaft aber sicherlich ausreichen.

Uwe Rogowski