Vom Schattenmann zur Lichtgestalt: Daniel Ischdonat konnte gegen Aachen überzeugen. imago
"Dreckig wäre er gewesen, wenn wir Mist gespielt und uns nur hinten reingestellt hätten", meinte Jürgen Klopp, "es war eine leidenschaftliche Leistung. Ich wollte einen klaren Unterschied zum Auftritt in Lautern sehen, sowohl in der Defensive als auch in der Offensive. Und das haben die Jungs konsequent umgesetzt." So gebar das Spiel drei strahlende Gewinner und drei traurige Verlierer:
Felix Borja: Von Klopp wegen schwacher Trainingsleistungen zur Brust genommen und mit Videosequenzen eigener Unzulänglichkeiten malträtiert, explodierte der Ekuadorianer und schoss drei Tore.
Daniel Ischdonat und Rainer Adolf: Nach den Verletzungen von Dimo Wache und Christian Wetklo hatte der Klub überlegt, im Winter einen Torhüter zu verpflichten. Ischdonat blieb unbeeindruckt, ließ in vier Spielen zwei Tore zu und hielt in Aachen famos. Klopp: "Er ist ein klasse Torwart. Und weil sich Rainer Adolf sehr gut entwickelt hat, machen wir auf dieser Position ganz sicher nichts."
Bo Svensson und Wellington: Da beide zur Mannschaftssitzung zu spät erschienen, warf Klopp sie aus dem Kader: "Es war mein Fehler", gestand Svensson. Klopp: "Beide haben im Training eine sehr gute Reaktion gezeigt. Der Fall ist erledigt."
Marco Rose: Beim Abschlusstraining stand der Mannschaftskapitän noch in der ersten Elf, gegen die Alemannia saß er dann auf der Bank. Klopp: "Die Trainingseindrücke haben entschieden. Er hat selber festgestellt, dass er um seine Form kämpft." Dies hatte der Abwehrspieler in einem am Montag in der Mainzer Rheinzeitung erschienenen Interview zugegeben. "Es wäre sehr schade, wenn das der Preis für meine Ehrlichkeit war", sagte Rose, "ich war überrascht, nicht zu spielen, und der Trainer hat es mir auch nicht erklärt. Wir haben gewonnen, also hat er alles richtig gemacht."
Uwe Röser
