2. Bundesliga

Luhukays denkwürdige PK: "Das sollte man in den Müll werfen!"

St. Paulis Trainer kritisiert Klubatmosphäre und Kader

Luhukays denkwürdige PK: "Das sollte man in den Müll werfen!"

Übernahm im vergangenen April das Traineramt beim FC St. Pauli: Jos Luhukay.

Übernahm im vergangenen April das Traineramt beim FC St. Pauli: Jos Luhukay. imago images

"Ich nehme kein Blatt vor den Mund", sagte Jos Luhukay, und er hielt Wort: Die Pressekonferenz, die der Trainer des FC St. Pauli am Tag vor dem Zweitliga-Auftakt gegen Arminia Bielefeld (Montag, 20.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) abhielt, wird so schnell nicht in Vergessenheit geraten.

"Bei St. Pauli gibt es zu viel Bequemlichkeit, zu viel Komfortzone, alle sind zu nett zueinander", schimpfte Luhukay, der seit April im Amt ist. "Das gilt für alle Bereiche in diesem Verein. Das sollte man in den Müll werfen. Dieser Klub benötigt eine Mentalitätsveränderung, eine höhere Intensität - im Scouting, im Nachwuchs, überall."

70 Prozent der Spieler sind nicht in der Lage, mehr als 15 Spiele in einer Saison zu machen. Da muss man sich mal an den Kopf fassen!

Jos Luhukay

Auch mit dem Kader, der ihm aktuell zur Verfügung steht, ging Luhukay hart ins Gericht - weil nach der Verletzungsmisere der vergangenen Saison am ersten Spieltag der neuen schon wieder sieben Spieler ausfallen. "70 Prozent der Spieler sind nicht in der Lage, mehr als 15 Spiele in einer Saison zu machen. Da muss man sich mal an den Kopf fassen!", so Luhukay. "Normal bräuchten wir vier Transferperioden, um die Dinge entscheidend zu verändern."

"Mit dieser Mannschaft ist alles über Platz neun ein Riesenerfolg"

Er wünsche sich "zehn Spieler, die mehr als 25 Spiele bestreiten können. Dann hätten wir ein Gerüst. Aber wir haben kein Gerüst." Deshalb hofft Luhukay bis zum Ende der Transferperiode auf Neuzugänge in allen Mannschaftsteilen. "Denn", mahnt er, "wir haben einen Hammer-Weg vor uns. Mit dieser Mannschaft ist alles über Platz neun ein Riesenerfolg." Auf jenem neunten Platz hatte St. Pauli die Vorsaison beendet.

Sebastian Wolff/jpe

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