2. Bundesliga

"Das ist irreparabel": Riss zwischen Veh und Spinner

Kölns Geschäftsführer beklagt "Problem innerhalb des Vereins"

"Das ist irreparabel": Riss zwischen Veh und Spinner

Beklagt "ein Problem innerhalb des Vereins": Kölns Geschäftsführer Armin Veh.

Beklagt "ein Problem innerhalb des Vereins": Kölns Geschäftsführer Armin Veh. imago

Armin Veh ist nicht leicht zufriedenzustellen. Der Geschäftsführer des 1. FC Köln spricht Missstände gerne an und legt auch mal zwei Finger in die Wunde. Nach dem Sieg in Ingolstadt und der erreichten Maximalausbeute von neun Punkten aus drei Spielen der Englischen Woche aber fand Veh kein Haar in der Suppe: "Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis. Wir haben schon besser gespielt, aber das macht eine Spitzenmannschaft aus, solche Spiele zu gewinnen. Wenn man in einer englischen Woche neun Punkte holt, dann habe ich nichts zu meckern."

Deshalb gibt es immer noch ein Problem innerhalb des Vereins, das hat was mit Vertrauen zu tun. Und das ist irreparabel.

Armin Veh

Sprach’s und - verabschiedete sich nicht. "Es freut mich für den Klub, die Trainer, die Mannschaft." Und dann folgte ein Satz von immenser Sprengkraft: "Deshalb gibt es immer noch ein Problem innerhalb des Vereins, das hat was mit Vertrauen zu tun. Und das ist irreparabel." Er nannte keinen Namen ("Das überlasse ich euch!"), aber allen Anwesenden war klar, wen Veh meinte: Präsident Werner Spinner. Der 70-Jährige ist mittlerweile zur großen Reizfigur innerhalb des Traditionsklubs geworden. Ein Mann, der polarisiert statt eint, dem Indiskretionen vorgeworfen werden und dessen Verhalten längst nicht mehr nur beim vorstandskritischen Mitgliederrat auf Unverständnis stößt.

Die deutliche Äußerung des wichtigsten Angestellten des Klubs wirft Fragen auf nach dem Binnenverhältnis im Verein. Und nach den Folgen. Veh gratulierte Mannschaft und Trainerteam zum sportlichen Erfolg, schloss aber direkt an: "Bei allem anderen wird es irgendwann Konsequenzen geben." Offen ließ er, wie diese aussehen werden.

Eine Zusammenarbeit zwischen Geschäftsführer und Präsident ist ausgeschlossen. Die Vehemenz, mit der Veh seine Vorwürfe präsentiert, lässt darauf schließen. Am Rosenmontag dürfte in dieser Causa nichts passieren. Danach aber besteht Klärungsbedarf beim 1. FC Köln. Auch nach neun Punkten und Platz eins - es bleibt spannend.

Frank Lußem