Es ist ja nicht so, dass das Thema nicht oft genug angesprochen wurde. Die frühen Gegentore, die den FC immer wieder in die Bredouille bringen und es dem Gegner schlicht einfacher machen, den Favoriten zu stoppen. "Wir haben vor dem Spiel gesagt, dass wir besser in die Partie starten müssen", so Trainer Markus Anfang, "das ist uns nicht gelungen. Wir sprechen es weiter an, aber die Jungs wissen es auch." Anfang weist aber auch auf die Gefahr der "sich selbst erfüllenden Prophezeiung" hin: "Man darf es nicht verkopfen. Wir hatten ja auch Spiele, die gut gelaufen sind und wo wir gut in die Spiele reingekommen sind", betonte der Trainer und schloss eine Forderung an: "Daran müssen wir auch erinnern und nicht immer an das Negative."
Anfang und die scheinbaren Widersprüche
Immer wieder weist Anfang auf die scheinbaren Widersprüche in der Bewertung von Situationen hin. So habe man beispielweise gegen Union den Ball vom Anstoß weg nach vorne gespielt. Aus dem Ballverlust am Union-Strafraum entwickelte sich umgehend der Angriff der Berliner. Hätte man zurückgespielt, wären, so Anfangs Replik, möglicherweise Fragen aufgekommen, warum man nicht direkt nach vorne gespielt habe. Ähnlich sei es mit den Standards: "Du trainierst sie gar nicht und bekommst nie ein Standard-Gegentor. Oder du trainierst es oft und kriegst jede Woche eines." Es sei halt schwer, sich auf Standards vorzubereiten, man könne die Verteidigung zwar trainieren. Aber im Ernstfall komme es dann doch ganz anders.
Trainersteckbrief Anfang
2. Bundesliga - 20. Spieltag
Fünf Pleiten stehen zu Buche, "zu viel", gibt Anfang zu, "aber es zeigt auch, wie schwer es ist, in dieser Liga Spiele zu gewinnen. Es passiert ja nicht nur uns." Konzentration und Konsequenz fordert der Coach, das eine in der Abwehr, das andere im Angriff: "Wir waren auch in Berlin in der Lage, Tore zu schießen", sagt Anfang, verweist auf die Möglichkeiten, die Drexler, Terodde und Cordoba vergaben.
Modestes Spielberechtigung? "In absehbarer Zeit"
Nichts Konkretes gibt es in Sachen Anthony Modeste. Allerdings offenbar Signale. Anfang: "Stand der Dinge ist, dass er in absehbarer Zeit - das war die Aussage, die wir bekommen haben - spielberechtigt wird. Wann dies genau ist, kann ich nicht zu hundert Prozent sagen. Es ist wohl so, dass man nach dem Spiel gegen St. Pauli damit rechnet, aber genau weiß ich es nicht."
