2. Bundesliga

Union schlägt Köln und ist am FC dran - HSV-Zittersieg

Überblick: Irre Arminen-Aufholjagd

Union schlägt Köln und ist am FC dran - HSV-Zittersieg

Unions Hartel, beim 1. FC Köln groß geworden, traf nach 25 Sekunden mit einem herrlichen Fallrückzieher.

Unions Hartel, beim 1. FC Köln groß geworden, traf nach 25 Sekunden mit einem herrlichen Fallrückzieher. imago

Ausgerechnet Hartel: Ein Fallrückzieher zieht dem FC früh den Zahn

Von den ersten drei Mannschaften der 2. Liga konnte nur der HSV sein Auftaktspiel in die Restrunde gewinnen. Neben St. Pauli verlor auch der 1. FC Köln – der Geißbock-Klub verlor bei Union Berlin mit 0:2 und spürt damit den Atem des neuen Tabellendritten aus der Hauptstadt. Schon nach 25 Sekunden (!) lief beim Bundesliga-Absteiger Vieles schief, denn nach einer nicht verteidigte Flanke konnte der gebürtige Kölner im Union-Dress, Marcel Hartel, per Fallrückzieher die Führung erzielen. Köln versuchte den Rückschlag schnell zu verdauen und biss sich rein ins Spiel, doch nach 30 Minuten und der zweiten Union-Chance hieß es 2:0: Hübner konnte relativ unbedrängt eine Freistoßflanke einnicken. Kurz vor dem Seitenwechsel verpasste die Anfang-Elf zweimal in aussichtsreicher Position den Anschlusstreffer, im zweiten Abschnitt fehlte den Kölnern lange der Esprit, eine Aufholjagd zu starten. Dann aber holte sich Berlins Reichel die Ampelkarte ab und der FC witterte in Überzahl seine Chance. Doch anstatt überlegt Chancen zu kreieren, wurde das Spiel immer hektischer und zerfahrener. So konnte die Fischer-Elf den Vorsprung verteidigen und ist auf zwei Punkte dran am FC.

Knotenlöser Thalhammer - Regensburg schlägt Paderborn

Thalhammer (li.) und Adamyan bejubeln das zwischenzeitliche 1:0 gegen Paderborn.

Thalhammer (li.) und Adamyan bejubeln das zwischenzeitliche 1:0 gegen Paderborn. picture-alliance

Die Mittwochsspiele der 2. Liga begannen mit einem verdienten 2:0-Heimsieg von Jahn Regensburg gegen den SC Paderborn. Knotenlöser für die Oberpfälzer war Thalhammer mit einem präzisen Linksschuss ins rechte untere Eck zur Führung, Stolze besorgte den Endstand. Im ersten Abschnitt zeigten beiden Mannschaften viel Pressing, doch durchdachte Offensivaktionen und Torraumszenen sprangen trotz des großen Aufwands dabei nicht heraus. Nach dem Rückstand waren die Gäste aus Ostwestfalen gefordert, doch der Jahn stand in der Defensive stabil und ließ kaum etwas zu. Nach einem weiten Schlag war Stolze entwischt und der gerade erst 24 Jahre alt gewordene schloss gekonnt zum 2:0 ab. Mit dem siebten Heimsieg überholt die Mannschaft von Trainer Achim Beierlorzer die Baumgart-Elf in der Tabelle.

Hamburgs Pflicht mutiert zum Zittersieg - Lasogga rettet per Doppelpack

Lasoggas Doppelpack bescherte dem HSV gegen Sandhausen drei Zähler.

Lasoggas Doppelpack bescherte dem HSV gegen Sandhausen drei Zähler. picture-alliance

Der Hamburger SV ist erfolgreich in die zweite Saisonhälfte gestartet und hat einen völlig verdienten Heimsieg gegen den SV Sandhausen eingefahren. Dieser fiel mit 2:1 allerdings recht schmeichelhaft für die Mannschaft vom Hardtwald aus, denn die Hanseaten waren drückend überlegen, wenn auch schlampig bei der Chancenverwertung. So dauerte es bis Sekunden vor dem Halbzeitpfiff, bis Lasogga nach Zuspiel von Jatta die Führung erzielte. Bitter für den SVS: Der Vorlagengeber stand knapp im Abseits. Schmerzhaft für Jatta: Der Ex-Hamburger Diekmeier traf ihn übel am Sprunggelenk, doch nach kurzer Behandlung ging es für den Gambier weiter. Der Bundesliga-Absteiger hatte auch im zweiten Abschnitt alles unter Kontrolle, doch Diekmeier holte gegen den ungeschickten Jatta einen Elfmeter heraus. Wooten trat an und vollstreckte zum 1:1. Nun war der HSV gefordert und dieser antwortete brachial: Lasogga hämmerte ein Holtby-Zuspiel humorlos in die Maschen zum 2:1-Siegtreffer. Mit dem zwölften Saisonsieg baut die Wolf-Elf ihren Vorsprung auf den Dritten St. Pauli auf sechs Zähler aus, Verfolger Köln spielt am Donnerstag bei Union und kann bei einem Sieg auf einen Punkt heranrücken.

Irre Aufholjagd der Arminia - Börner per Kopf zur Krönung

Eine spannende Partie entwickelte sich in Dresden, wo Dynamo die Bielefelder zu Gast hatte. Zunächst hatten die Sachsen alles im Griff und führten schnell mit 2:0. Atilgan brachte die SGD bei seinem Startelfdebüt in Front, Hamalainen legte vom Punkt nach. Dass die Bielefelder zurück ins Spiel fanden, verdankten sie einem kuriosen Eigentor durch Atik, doch der Schock hielt nicht lange vor – Koné besorgte noch vor dem Wechsel das 3:1. Nicht viel deutete darauf hin, dass die Arminen nochmal rankommen würden, doch nach einem weiten Pass stand die Dynamo-Abwehr komplett offen und Edmundsson verkürzte abermals. Nach dem zweiten Gegentor baute die Dresdner merklich ab und kassierten gegen ihren Ex-Trainer Uwe Neuhaus prompt das nächste. Klos holte geschickt einen Elfmeter heraus und verwandelte den Strafstoß sicher zum 3:3. In der Endphase mussten die SGD auch noch zu zehnt auskommen, da Hartmann die Notbremse zog und vom Platz flog. Das sollte sich schnell rächen, denn Börner köpfte nach einer Standardsituation den vielumjubelten 4:3-Siegtreffer.

Kiel dominiert - und muss mit einem späten Remis leben

Auch in Heidenheim entwickelte sich eine unglaublich spannende Partie. Die Kieler legten los wie die Feuerwehr und führten schnell durch Mefferts Kopfball. Der FCH, ohne seinen Kapitän Schnatterer in der Startelf, wirkte verschlafen, biss sich aber mit der ersten Chance ins Spiel. Glatzel glich aus und offenbarte die Defensivschwächen der Norddeutschen. Diese blieben eklatant und Thomalla bestrafte die Walter-Elf mit dem 2:1. Fortan entwickelte sich eine einseitige Partie, die Störche warfen sehr viel Engagement und auch spielerische Klasse in die Waagschale. In der 81. Minute wurde der KSV belohnt – Beermann war der Heidenheimer Unglücksrabe, der mit einem Eigentor den 2:2-Endstand besorgte.

Bochum: Mit "Grundmentalität" und Zoller zum Sieg

Neuzugang Simon Zoller (2.v.li.)

Sorgte bei seinem Debüt für den Bochumer Führungstreffer: Neuzugang Simon Zoller (2.v.li.). Getty Images

Die "Grundmentalität" muss stimmen, hatte Bochums Trainer Robin Dutt vor dem Duell am frühen Dienstagabend mit Duisburg gefordert - seine Elf hatte die Botschaft verstanden. Der VfL konnte sich zudem auf Neuzugang Zoller verlassen, der Rückkehrer Wiedwald im MSV-Tor schon nach 13 Minuten überwinden konnte. Nachdem Fabian nach einem Standard erhöht hatte (20.), hatte die Dutt-Elf alles im Griff. Riemanns Patzer brachte den MSV zurück ins Spiel (Nielsen, 79.). Es blieb aber beim 2:1 und damit der fünften Niederlage in Folge für die Zebras.

St. Pauli am Böllenfalltor - keine Erfolgsgeschichte

St. Pauli-Torschütze Ryo Miyaichi gegen Yannick Stark (re.)

Gestoppt: St. Pauli-Torschütze Ryo Miyaichi gegen Yannick Stark (re.). Getty Images

St. Pauli kann in Darmstadt in seiner Zweitligageschichte einfach nicht gewinnen (0/2/5). Die Kiez-Kicker, vor der Winterpause mit drei Siegen, mussten sich bei den Lilien spät mit 1:2 geschlagen geben. Am heimischen Böllenfalltor hatte Darmstadt zunächst mehr vom Spiel und auch gute Gelegenheiten, das Tor machte aber die Kauczinski-Elf noch vor der Pause (Miyaichi, 37.). St. Pauli hätte durch Diamantakos nachlegen können (44., 46.), verpasste aber das 2:0. Heller, dem erst ein Elfmeter verweigert wurde, gelang der Ausgleich, Dursun drehte spät das Spiel (89.). Der Ex-Frankfurter Meier, nach dem 1:1 eingewechselt, stach nicht mehr.

Fürth: Auftaktfluch und zweimal Rot - Erster FCI-Auswärtssieg

Fürth kann zum Auftakt nach der Winterpause einfach nicht gewinnen, zum achten Mal in Folge gelang dem Kleeblatt zum Start kein Dreier. Vielmehr musste sich die SpVgg, die mit den beiden Neuzugängen Seguin und Redondo antrat, Ingolstadt mit 0:1 beugen. Der in der Defensive mit Torwart Tschauner sowie den Verteidigern Paulsen und Mavraj runderneuerte FCI kam in einer über weite Strecken zähen Partie durch einen von Lezcano verwandelten Elfmeter zum vierten 1:0 hintereinander im Ronhof. Zu allem Überfluss sahen die Fürther Maloca und Seguin noch die Rote Karte. Für den FCI war es der erste Auswärtssieg der Saison, die Schanzer gaben die Rote Laterne an Duisburg ab.

Magdeburgs historischer Heimsieg

Den zweiten Saisonsieg fuhr auch Magdeburg beim 1:0 vor heimischer Kulisse gegen Aue ein. Es war der erste Heimdreier überhaupt in der noch jungen Zweitligageschichte des Neulings. In einer umkämpften Partie gelang Lohkemper gegen harmlose Gäste, die sich vor der Winterpause noch in starker Form präsentiert hatten (2/2/0), schon vor der Pause das Tor des Tages.

kon