2. Bundesliga

Union Berlin: Urs Fischer sieht noch Steigerungspotenzial

Berlins Trainer will am Spiel mit Ball arbeiten

Union: Fischer sieht noch Steigerungspotenzial

Will im Trainingslager am Offensivspiel seiner Mannschaft feilen: Unions Coach Urs Fischer.

Will im Trainingslager am Offensivspiel seiner Mannschaft feilen: Unions Coach Urs Fischer. imago

Fischer findet, dass das Trainingslager des 1. FC Union Berlin "zur richtigen Zeit kommt". Dass sein Team vom kommenden Samstag an im spanischen Jerez de la Frontera dann dem aktuellen Berliner Schmuddelwetter entfliehen kann, "hat für mich keinen Einfluss", sagt der Trainer der Eisernen zwar. Aber natürlich weiß der Schweizer, dass angesichts der Wettervorhersagen für Berlin die Bedingungen im Süden Spaniens wohl besser sein werden. Seit dem Trainingsauftakt im neuen Jahr am vergangenen Montag habe er mit seinem Team "auf dem Platz gut trainieren können", so der 52-Jährige, "aber am Dienstag hast du es schon gemerkt, dass der Platz sehr tief ist".

Mit 30 Spielern - 28 Profis plus die beiden Nachwuchsakteure Maurice Opfermann (18, Mittelfeld) und Leo Oppermann (17, Tor) - plant Union nach Jerez aufzubrechen, Stand Mittwochnachmittag. Kaderveränderungen sind dennoch möglich, so ist etwa Offensivspieler Simon Hedlund wechselwillig (mit Blick ins Ausland), und von den Innenverteidigern Marc Torrejon, Fabian Schönheim oder Christoph Schösswendter (alle noch ohne Saisoneinsatz) könnte der eine oder andere den Verein noch verlassen. Ebenso Mittelfeldakteur Eroll Zejnullahu (auch ohne Einsatz).

Trainersteckbrief Fischer
Fischer

Fischer Urs

Spielersteckbrief Trimmel
Trimmel

Trimmel Christopher

2. Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Hamburger SV Hamburger SV
37
2
1. FC Köln 1. FC Köln
36
3
FC St. Pauli FC St. Pauli
34

"Es gab zu viele Phasen, in denen wir zu schnell den Ball verloren haben.

Kapitän Christopher Trimmel

Unabhängig von der Kaderstärke stehen für Union im Trainingslager drei Testspiele auf dem Plan: am Sonntag (12.30 Uhr) gegen den chinesischen Zweitligisten Shenzen FC sowie am Freitag, 18. Januar, gegen Drittligist SpVgg Unterhaching (14 Uhr) sowie den Schweizer Zweitligisten FC Lausanne-Sport (16 Uhr). Dass an jenem Tag zwei Tests angesetzt sind, eröffnet Fischer die Möglichkeit, "dass jeder Spieler spielen kann - zumindest plus minus", so der Coach. Zudem könne er bei den Einheiten in Jerez jeden Spieler gleich belasten, ergänzt Fischer. Körperlich muss er ohnehin kaum etwas aufarbeiten, in den zwei Wochen Winterpause hätten seine Spieler von ihrer Fitness "kaum etwas verloren".

Fischer sieht Steigerungspotenzial beim Ballbesitz

So kann der Trainer der Köpenicker den Schwerpunkt auf die Arbeit mit dem Ball legen, um in dieser Hinsicht "Fortschritte zu erzielen". Defensiv standen die Eisernen bislang gut, trotz der bislang einzigen Saisonniederlage am 18. Spieltag bei Erzgebirge Aue (0:3) hat Union mit 15 Gegentoren die beste Abwehr der 2. Liga. Im eigenen Ballbesitz sieht man bei Union indes noch Steigerungspotenzial. "Es gab zu viele Phasen, in denen wir zu schnell den Ball verloren haben", sagt auch Kapitän Christopher Trimmel.

Dass Union trotzdem auch mit Ball Fortschritte erzielt hat, zeigte sich kurioserweise beim 0:3 am 23. Dezember des alten Jahres in Aue. Speziell in der ersten Halbzeit "war unser Auftritt in Aue einer der besten", so Fischer, der insgesamt einverstanden ist mit den Darbietungen seines Teams in seinem ersten Halbjahr. Angesichts der Veränderungen im Sommer (neuer Trainer, neun neue Spieler) "dürfen wir mit der Vorrunde zufrieden sein", so der Trainer.

Trimmel: "Die ersten Spiele sind richtungsweisend"

Erreicht ist aber noch nichts, und angesichts von drei Punkten Rückstand auf Relegationsplatz drei sowie fünf respektive sechs auf die Direkt-Aufsteiger-Plätze ist etwa der Punktspielstart im neuen Jahr am 31. Januar gegen Köln schon bedeutsam. "Man muss schon sagen, dass die ersten Spiele richtungsweisend sind", sagt Trimmel, um aber anzufügen. "Auch wenn wir gegen Köln verlieren sollten, werden wir danach nicht in der Kabine sitzen und sagen: Wir geben auf." Das Team werde bis zum Schluss an die Möglichkeit glauben, einen der ersten drei Plätze zu belegen, so der Kapitän, "das kann ich versprechen".

Vor dem Gastspiel der Kölner im Stadion an der Alten Försterei steht aber erst mal Jerez an. Und dann noch ein Test am letzten Januar-Wochenende, für den der genaue Termin und der Kontrahent noch nicht feststehen.

Andreas Hunzinger

Douglas Santos lässt Kölner Duo hinter sich