2. Bundesliga

Fürths Trainer Damir Buric über St. Pauli: "Gefühlter Erstligist" mit "internationaler Klasse"

Fürths Trainer Buric vor dem Gastspiel in Hamburg

St. Pauli? "Gefühlter Erstligist" mit "internationaler Klasse"

Stellt sich vor seine Spieler: Fürths Trainer Damir Buric.

Stellt sich vor seine Spieler: Fürths Trainer Damir Buric. imago

Das Fürther Lazarett, es ist so kurz vor Weihnachten gefüllter, als es Buric lieb sein kann. Zu den Langzeitverletzten Yosuke Ideguchi (Kreuzbandriss) und Shawn Parker (Innenbandanriss im Knie) gesellt sich auch noch Elias Abouchabaka, der mit einem Bänderriss im Sprunggelenk "über einen längeren Zeitpunkt ausfällt". Daniel Keita-Ruel und Maximilian Wittek mussten aufgrund von Rückenproblemen in dieser Woche kürzertreten und sind für das Spiel in der Hansestadt ebenso fraglich wie Sebastian Steininger, der nach einem Bänderriss noch Trainingsrückstand hat.

Fürth: Unglückliche Situationen en masse

Die Verletztenliste passt in das unglückliche Bild, das die SpVgg derzeit abgibt. "Ein Unglück kommt selten alleine", bedient sich Buric einer beliebten Redewendung und spielt damit auf die zuletzt so unglücklichen Schiedsrichterentscheidungen sowie fehlendes Matchglück an. Sei es beim 0:4 in Berlin ("Das erste Tor war Abseits, beim zweiten Tor waren wir in Unterzahl. Das dritte war abgefälscht, das vierte haben wir ihnen geschenkt") oder auch beim 0:4 gegen den 1. FC Köln: "Das erste Tor war auch Abseits, das zweite Tor zumindest eine strittige Situation."

Ich bin stolz auf sie, denn sie spielen mit Herz und Leidenschaft erfrischenden Fußball.

Damir Buric

"Das sind die Momente, die momentan gegen dich laufen", hadert der Kroate einerseits, gibt sich andererseits aber auch kämpferisch: "Deshalb heißt es jetzt erst recht: Aufstehen und zeigen, dass wir eine gute Mannschaft sind." Eine Mannschaft, die Buric zudem in väterlicher Manier in Schutz nimmt: "Das Team ist jung und macht Fehler. Man darf nicht immer nur draufhauen", so das Plädoyer des Coaches. "Ich bin stolz auf sie, denn sie spielen mit Herz und Leidenschaft erfrischenden Fußball."

Warme Worte für den FC St. Pauli

Nicht nur für seine Schützlinge hat der Trainer positive Worte übrig. Den kommenden Gegner lobt Buric gar in höchsten Tönen, spricht von einer "der besten Defensiven in der 2. Bundesliga", von "qualitativen Umschaltstationen und viel Erfahrung mit unserem ehemaligen Spieler Allagui". Vor allem hat es dem 54-Jährigen aber die Offensive angetan. Henk Veerman ("Er wird aufgrund seiner Größe oftmals unterschätzt") und die Außen seien "Klasse-Spieler. Ob das Möller Daehli ist, Sobota oder Miyaichi. Das ist internationale Klasse."

Hatten in Fürth einige Wenige nach dem starken Saisonstart mit 20 Zählern aus den ersten zwölf Partien bereits klammheimlich das Träumen angefangen, ließ Buric nun dem Kiezklub den Vortritt in puncto Erstliga-Ambitionen: "St. Pauli ist eine Mannschaft, die aufsteigen will, und sie erfüllt auch alle Voraussetzungen dafür", so der Fürther Trainer. "Ob nun Kaderplanung, Zuschauerpotenzial oder die Stadt. Das ist ein gefühlter Erstligist."

kög