2. Bundesliga

Bochums Serie beendet: St. Pauli springt auf Rang vier

Überblick: Elfer-Trubel bei Keller-Debüt - Unions Serie hält

Bochums Serie beendet: St. Pauli springt auf Rang vier

Eine Etage höher: Sami Allagui stellte beim Tor und beim Jubeln seine Sprungkraft unter Beweis.

Eine Etage höher: Sami Allagui stellte beim Tor und beim Jubeln seine Sprungkraft unter Beweis. Getty Images

Das Verfolgerduell zwischen Bochum und St. Pauli hatte allerhand zu bieten. Allagui traf aus spitzem Winkel den Pfosten (6.), in der 15. Minute per Kopf schließlich ins Tor. Es war Hinterseer, der mit einem fulminanten Schuss im Fallen für den VfL ausglich (35.). St. Pauli antwortete nur sechs Minuten später: Keeper Riemann foulte Miyaichi im Strafraum, hielt aber den Elfmeter von Allagui. Das VfL-Pech: Veerman setzte erfolgreich nach, der formstarke Pauli-Stürmer war allerdings deutlich zu früh in den Strafraum gelaufen. Weilandt touchierte Sekunden nach dem 1:2 per Hinterkopfball die Latte, Dudziak hätte nach einem frechen Angriff vom Wiederanpfiff weg beinahe erhöht. Die Partie blieb abwechslungs- und temporeich: Himmelmann hielt bärenstark gegen Joker Ganvoula (78.), Bochum war dem Ausgleich häufig nahe - stattdessen traf der eingewechselte Möller Daehli zum 3:1 (86.). Letztlich fügte St. Pauli den Bochumern die ersten Niederlage nach sieben Spielen zu und sprang auf Rang vier.

Gogia zur Stelle: Union auch vom FCM nicht zu knacken

Akaki Gogia

Jubel nach dem Ausgleich: Akaki Gogia. imago

Auch unter Michael Oenning hat der 1. FC Magdeburg noch nicht richtig in die Spur gefunden, gegen Bochum aber immerhin die Niederlagenserie stoppen können. Gegen das ungeschlagene Union Berlin hatten die Gastgeber nach Zuljs Lattentreffer erst Glück (37.), und schlugen dann auf der Gegenseite zu: Beck verwertete auf Vorlage von Preißinger sehenswert (39.). Union drückte nach der Pause und kam durch Gogia zum Ausgleich (65.), anschließend wurde es auf schwierigem Untergrund immer hitziger. Es blieb letztlich beim Remis, durch das Union nach wie vor unbesiegt in der Liga bleibt. Oenning hingegen wartet weiter auf den ersten Dreier als FCM-Coach.

Kiel eiskalt: Störche klopfen an die Top-3 an

Dynamo Dresden erwischte gegen Holstein Kiel eigentlich einen guten Start, legte mutig los und hatte viele Chancen. Die Tore aber schossen die Störche, und davon nach 21 Minuten bereits zwei (Mühling nach Schubert-Fehler, 8.; Honsak nach Konter, 21.). Kiel machte es nach der Pause gut, ließ bis auf zwei Koné-Chancen (49. und 50.) nicht viel zu und springt durch den Auswärtserfolg auf Rang vier.

Voglsammer Bielefeld nach irregulärem Rückstand

Die seit acht Spielen sieglose Arminia aus Bielefeld empfing den seit fünf Runden sieglosen SV Sandhausen. Entsprechend zäh gestalteten sich die ersten 45 torlosen Minuten auf der Alm. Dafür entschädigte ein rasanter zweiter Abschnitt, in dem Sandhausen gleich nach wenigen Sekunden - allerdings aus klarer Abseitsstellung - durch Schleusener in Führung ging (46.). Der DSC war dem Ausgleich in der 56. Minute erst nahe (Schuhen wehrte Prietls Kopfball auf der Linie ab), ehe Voglsammer einen couragierteren Auftritt in der Schlussphase noch belohnte (79.). Trotzdem ist ein Punkt für beide Seiten im Abstiegskampf nicht vollends zufriedenstellend.

Fürth fehlt es gegen Aue an allen Ecken und Enden

In Fürth sahen die Zuschauer am Samstag zunächst vor allem eines: Ecken für Aue. Es war die siebte, die schließlich zum Torerfolg führte. Krüger, der in der 4. Minute bereits einmal für Gefahr gesorgt hatte, stand goldrichtig und staubte nach Cacutaluas Kopfball erfolgreich ab (28.). Und Fürth? Die Franken waren im ersten Abschnitt zwar das dominantere Team, die Torgefahr ging ihnen allerdings ab. Aue hingegen verwertete relativ humorlos auch die erste Ecke nach Wiederanpfiff, diesmal hatte Testroet beim Kopfball zu viel Platz (47.). Nachdem auch noch Hochscheidt einen Freistoß aus anspruchsvollem Winkel sagenhaft in den Winkel geschweißt hatte (69.), war der Fürther Widerstand endgültig gebrochen. Iyoha (85.) und Herrmann per Elfmeternachschuss (88.) machten die Kleeblatt-Heimblamage perfekt - 0:5!

Elfer-Trubel bei Keller-Debüt

Brachte Ingolstadt vom Punkt in Front: Dario Lezcano.

Brachte Ingolstadt vom Punkt in Front: Dario Lezcano. imago

Ingolstadts neuer Trainer Jens Keller gab indes sein Debüt in Darmstadt, fünf Änderungen nahm er nach dem 1:3 gegen den HSV vor (Torschütze Kaya stand nicht mal mehr im Kader). Die Darmstädter mussten indes ohne den gesperrten Kapitän Sulu auskommen, sich von der altehrwürdigen Gegentribüne verabschieden - und schon nach einigen Sekunden einem Rückstand hinterherrennen. Kittel kam im Duell mit Keeper Heuer Fernandes zu Fall, den umstrittenen Elfmeter - Heuer Fernandes hatte erst den Ball und dann den Gegenspieler berührt - verwandelte Lezcano sicher (2.). Auf der anderen Seite kam Dursun dem Ausgleich nahe, der Pfosten rettete für den FCI (12.), der ansonsten defensiv kompakt stand und wenig zuließ. Als Röcher die Ampelkarte sah (63.), witterte Darmstadt endgültig Morgenluft und bekam seinerseits einen Elfmeter geschenkt, als Holland nach Mini-Berührung mit Kittel zu Boden sank. Kempe nahm das Geschenk an (83.) und besorgte den 1:1-Endstand.

Duisburg unglücklich, Heidenheim eiskalt

In Heidenheim hatte eigentlich Duisburg zunächst die besseren Chancen. Doch sowohl Iljutcenko (5., Müller hielt) als auch Verhoek (31., drüber) ließen gute Gelegenheiten liegen - ehe der formstarke Thomalla zuschlug (35.). Nach dem langen Ball von Schnatterer gab die MSV-Abwehr keine allzu glückliche Figur ab. Für die Zebras lief es auch danach äußerst unglücklich. Dovedan erhöhte kurz nach der Pause mit einem klasse Schuss auf 2:0 (47.), in der 56. Minute traf Iljutcenko nur die Latte. Das Tor fiel letztlich wieder auf der anderen Seite: Schnatterer verwandelte einen an ihm verursachten Strafstoß selbst (67.). Kurz darauf traf Duisburgs Wolze zwar zum 1:3 (69.), doch der FCH ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen. Vielmehr traf Dovedan in der Nachspielzeit zum 4:1-Endstand.

HSV rettet frühe Führung - Paderborn im doppelten Latten-Pech

Trafen am Freitag fast auf die Sekunde gleichzeitig: Narey in Hamburg, Terodde in Regensburg.

Trafen am Freitag fast auf die Sekunde gleichzeitig: Narey in Hamburg, Terodde in Regensburg. imago/Getty Images

Mit dem vierten Sieg im neunten Heimspiel hat Tabellenführer HSV den nächsten Schritt Richtung Bundesliga-Rückkehr gemacht. Am Freitagabend brachte die Wolf-Elf gegen den SC Paderborn eine frühe Führung ins Ziel. In der druckvollen Anfangsphase traf Narey erst den Außenpfosten (4.), dann zum verdienten 1:0 ins Tor (11.). Und auch danach ließen die zweikampfstarken Hausherren lange fast nichts zu. Die Ausnahmen hatten es aber in sich: Klements Freistoß touchierte die Latte (16.), Gueye köpfte nach einer Ecke dagegen (49.). Weil Keeper Zingerle auf der Gegenseite Narey (71.) und Joker Arp (75.) die Entscheidung verwehrte, durfte der SCP bis zum Schluss hoffen - der zweitbeste Sturm der Liga blieb aber torlos.

Teroddes 20, Drexler mit drei Scorerpunkten: Köln bleibt dran

Köln bleibt mit einem Punkt Rückstand erster HSV-Verfolger - auch Jahn Regensburg, zuvor zehn Spiele ohne Niederlage, ist es nicht gelungen, den FC zu stoppen. Die Kölner, die ohne die angeschlagenen Höger und Schaub antraten und auch noch Koziello verloren (73.), brachten sich in einem kurzweiligen Spiel früh auf Kurs: Terodde vergab nach seinem ganz überlegten 20. Saisontor (11.) zwar sein 21. ganz leichtfertig (28.), 1:0-Assistgeber Drexler stellte aber noch vor der Pause auf 2:0 (41.). Und kaum hatte Adamyan die Regensburger Bemühungen mit dem 1:2 belohnt (54.), legte Drexler mit seinem dritten Scorerpunkt das 3:1 nach und beruhigte die Lage (55.). Es war der Endstand, weil gleich zwei Jahn-Tore (76./86.) nicht zählten, das erste zu Recht, das zweite womöglich zu Unrecht. Zum Schluss sah Correia noch Rot (Notbremse, 89.).

kon