Irgendwie hat man sich ja an sie gewöhnt, an diese windelweichen und ausweichenden Statements mit ihren vielen nichtssagenden Worthülsen. Achselzuckend, gleichgültig verfolgt man sie - manchmal jedoch ist es des leeren Geredes dann doch zu viel - wie bei Ingolstadts Sportgeschäftsführer Harald Gärtner. Unmittelbar nach dem 0:2 in Dresden teilte er via "Sky"-Reporter der Öffentlichkeit sinngemäß mit, dass nur die Medien eine Trainerdebatte führen, nicht aber der Verein, den es auszeichnet, gerade in brenzligen Situationen zusammenzuhalten und das gemeinsam wieder zu wuppen. Dies wirkte am Sonntag gelinde ausgedrückt schon höchst befremdlich, denn das sagte ausgerechnet der Verantwortliche eines Vereins, der in dieser Saison bereits einen Trainer und einen Sportdirektor vor die Tür gesetzt hat. Zusammenhalt? Gemeinsam? Das sieht gemeinhin doch anders aus.
Und die nächste Verwunderung folgte am Montagabend. Da vermeldete der FC Ingolstadt einen Tag später die Trennung von dem Mann, über den ja angeblich nur die Medien debattieren würden. Um Missverständnissen vorzubeugen: Dass Alexander Nouri nach acht sieglosen Spielen und nicht zu erkennenden Fortschritten seiner Mannschaft als zweiter Trainer in dieser Spielzeit seinen Posten räumen musste, ist nachvollziehbar. Nicht aber das, was Gärtner am Sonntag sagte. Das mit dem Was-interessiert-mich-mein-Gerede-von-gestern mag sich ja ein Stück weit etabliert haben, doch man kann den Bogen auch überziehen.
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Die Fans und die Sponsoren der Schanzer jedenfalls müssen sich von Gärtner veräppelt fühlen. Nur, was bezweckte er damit? Wollte er Nouri schützen? Nun ja, es wäre doch vielmehr fahrlässig gewesen, wenn der Verein nach der Niederlage nicht über seinen Trainer diskutiert hätte. Oder wollte Gärtner von sich selbst ablenken? Dass dieser qualitativ gut besetzte Kader auch unter dem zweiten Trainer nicht in die Spur kommt, macht stutzig. Die Entscheidung, Stefan Leitl durch Nouri zu ersetzen, hat sich als Fehler entpuppt. Eine Entscheidung, die in den Verantwortungsbereich des Sportgeschäftsführers fällt.
kicker-Redakteur Chris Biechele kicker
