2. Bundesliga

Hannes Wolf, Trainer des Hamburger SV, über Mehmet Scholl, Felix Magath und Jürgen Klopp

Hamburg: Mit 37 Jahren bereits 14 Jahre Trainer-Erfahrung

HSV-Coach Wolf über Scholl, Magath und Klopp

Hat nach vier Siegen allen Grund zum Lachen: Hamburgs Trainer Hannes Wolf.

Hat nach vier Siegen allen Grund zum Lachen: Hamburgs Trainer Hannes Wolf. imago

Wolf blickt bereits auf 14 Jahre Trainererfahrung zurück. Und das, obwohl er erst 37 Jahre alt ist. Die Kritik des früheren Nationalspielers Mehmet Scholl an jungen Systemtrainern wie Domenico Tedesco, Julian Nagelsmann und ihm wies Wolf im "Hamburger Abendblatt" zurück: "Natürlich bin ich kein Systemtrainer. Es gibt im Fußball doch nicht nur einen Weg. Ich schaue immer, was zu einer Mannschaft und zur Situation passt. Dabei habe ich schon fast alle Systeme gespielt im meinen 14 Jahren als Trainer."

Auch Felix Magath hatte neulich kritisiert, einen jungen und unerfahrenen Trainer wie Wolf beim HSV zu verpflichten. Wolf empfand dies nach eigenen Worten aber gar nicht als "persönliche Kritik", klärt vielmehr auf: "Er zählt meine Jahre als Nachwuchstrainer offenbar nicht dazu. Ich zähle sie dazu. Ich habe ja auch nicht oben an der Treppe angefangen. Ich habe mich von der Kreisliga über die Verbandsliga über den Nachwuchs in die Zweite Liga und dann in die Bundesliga gearbeitet. Es ist also nicht so, dass ich irgendetwas geschenkt bekommen habe."

Wolf: "Man darf das nicht persönlich nehmen"

Der ehemalige Stuttgarter Bundesliga-Coach vermisst zwar den Respekt im öffentlichen Diskurs gegenüber dem Trainerberuf, sagt aber auch: "Darüber will ich mich aber gar nicht beschweren. Am Ende wirst du daran gemessen, ob du gewinnst oder verlierst. Das ist das System. Dass das nicht immer die Realität abbildet, ist auch klar. Wenn man weiß, wie dieses System funktioniert, finde ich es nicht schlimm. Man darf das nicht persönlich nehmen."

Wolf: "Da wäre ich ja schön doof gewesen"

Als BVB-Nachwuchstrainer habe er viel vom damaligen Profi-Chefcoach Jürgen Klopp gelernt, erzählt Wolf: "Natürlich habe ich mir bei Kloppo was abgeguckt. Wenn man sich nur anschaut, wie sich Dortmund in der Zeit entwickelt hat, als er dort war. Da wäre ich ja schön doof gewesen, wenn ich mir nicht maximal viel abgeguckt hätte." Zuletzt wurde der HSV nach dem Auftritt in Aue (3:1) schon als Pressingmonster bezeichnet, was Wolf aber zu weit geht. "Ja, wir wollen natürlich Bälle erobern und haben in Aue schon versucht, hoch anzulaufen. Aber der Begriff Pressingmonster ist mir nach so kurzer Zeit zu groß." Der gebürtige Bochumer, ehedem Aktiver in der deutschen Studenten-Nationalmannschaft, mag sich nicht in Schemen und Kategorien pressen lassen. Die Schublade "Aufstiegstrainer" hat er mit dem VfB aber selbst geöffnet und könnte sie nun mit dem HSV weiter füllen.

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