2. Bundesliga

Kommentar: In Köln muss alles hinterfragt werden

Ein Kommentar von Frank Lußem

In Köln muss alles hinterfragt werden

In der Pflicht: FC-Trainer Markus Anfang.

In der Pflicht: FC-Trainer Markus Anfang. picture alliance

Wer Augen hat zu sehen, der sah am Montagabend in Hamburg mehr als deutlich: Es stimmt etwas nicht in dieser Kölner Mannschaft. Wenn gute Fußballer erkennbar ein Problem damit haben, gemeinsam Fußball zu spielen, dann ist man an einem Punkt angelangt, an dem alles hinterfragt werden muss: Trainingsarbeit, Analysearbeit, System, Personalauswahl, Ansprache - alles.

Markus Anfang ist gefordert, er muss jetzt die Kurve kriegen. Weil er einen Kader zur Verfügung gestellt bekam, mit dem der Aufstieg Pflicht ist, nicht mehr, nicht weniger. Wenn es das System ist, das nicht zu diesen Spielern passt, dann muss er ein anderes ausprobieren. Flexibilität ist eine Pflicht in jedem Beruf, in jeder Situation. Eine Serie von zehn Spielen ohne Sieg wie in der vergangenen Saison im beschaulichen Kiel wird man ihm im aufgeregten Köln nicht zugestehen.

Trainersteckbrief Anfang
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2. Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Hamburger SV Hamburger SV
24
2
FC St. Pauli FC St. Pauli
22
3
1. FC Köln 1. FC Köln
21

Viele Fragen drängen sich auf

Zwei Punkte aus vier Spielen, dazu das unglückliche Pokal-Aus gegen schwache Schalker - das ist die Ausbeute der vergangenen Wochen. Der Trend ist gefährlich, und es hat den Anschein, dass nicht alle Spieler den Ernst der Lage und die Anforderungen der 2. Liga kapiert haben. Wenn nicht gegen diesen Hamburger SV, wann will man zeigen, wer der Chef im Zweitliga-Ring ist? Die drängenden Fragen: Warum verweigern sich die Spieler dieser Aufgabe? Wo ist die Blockade und warum ist sie da? Wie kann nach dieser Herausforderung lediglich über eines Einigkeit herrschen, nämlich darüber, dass man verdient verloren hat? Niederlagen kann man akzeptieren, sie gehören dazu. Aber nicht, wenn sie das Ergebnis einer "Nicht-Leistung" (Geschäftsführer Armin Veh) sind .

Anfang muss finden, was verloren ging

kicker-Reporter Frank Lußem

kicker-Reporter Frank Lußem

Es ist noch nichts passiert, es bleiben 22 Spiele, diese Saison zu einem erfolgreichen Ende zu führen. Aber: Dies wird mit einem "Weiter so" nicht gelingen. Aktuell spricht schon nicht viel für einen überzeugenden Sieg gegen Dynamo Dresden am Samstag. Anfang ist gefordert, diese Situation schnellstens zu ändern, zu entkrampfen. Der Prozess, den er in Gang setzen wollte, befindet sich aktuell auf dem Weg zurück. Der FC war schon besser als in den vergangenen Wochen. Anfang muss finden, was verloren ging. Sonst wird es ganz schnell richtig ungemütlich.