2. Bundesliga

Irres Spiel in Bochum - Regensburg verdient sich das 3:3

Überblick: Kiels Grüße nach Köln - Wolf jubelt beim Debüt

Irres Spiel in Bochum - Regensburg verdient sich das 3:3

Bochums Tesche trifft zum 1:1 und macht einen Salto. Der Südkoreaner Lee hatte vorbereitet.

Bochums Tesche trifft zum 1:1 und macht einen Salto. Der Südkoreaner Lee hatte vorbereitet. imago

Al Ghaddioui belohnt die Jahn-Moral - Doppelpacker Hinterseer

Der VfL Bochum hat sich am Montagabend zum Abschluss des 11. Spieltags von Jahn Regensburg 3:3 getrennt – es war ein irres Spiel an der Castroper Straße. Die Westdeutschen mussten einem frühen Rückstand hinterherlaufen, als Adamyan unbedrängt einköpfen konnten. Der VfL brauchte eine Weile, um den Rückschlag zu verdauen, doch noch vor dem Wechsel belohnte Tesche mit einem Strich den VfL zum Ausgleich. Nach dem Seitenwechsel war die Partie zunächst ausgeglichen, die Bochumer wurden schließlich dominanter und profitierten dann von einem kuriosen Tor. Regensburgs Keeper Pentke schoss bei einem eigenen Freistoß den Bochumer Lee an den Rücken, von dort prallte der Ball zu Hinterseer und der VfL-Torjäger schob ihn ins leere Tor. Kurz darauf baute Hinterseer per Doppelpack die Führung aus - wieder hatte Lee vorbereitet. Das Spiel schien entschieden, doch plötzlich hatte George die Chance zum Anschlusstreffer, aber er verschoss den Elfmeter. Wenig später machte es sein Kollege Lais vom Punkt besser und verkürzte zum 2:3. Jetzt war die Partie offen und spannend bis zum Schluss. Und die Moral der Regensburger wurde mit der letzten Aktion belohnt: In der Nachspielzeit machte Al Ghaddioui den verdienten Ausgleich. Der Jahn stellt damit einen Vereinsrekord auf: Sechs Spiele in Folge ungeschlagen in der 2. Liga.

Serra bremst St. Pauli: Kiel jubelt am Millerntor

Janni Serra

Mann des Tages: Kiels Janni Serra. imago

Durch das Remis des 1. FC Köln war vor dem Nord-Duell mit Holstein Kiel klar, dass St. Pauli mit einem Dreier an die Tabellenspitze springen kann. Die Kiez-Kicker hatten am Sonntag in einer hochintensiven ersten Hälfte die besseren Gelegenheiten, ließen aber die nötige Präzision vermissen. Das Bild änderte sich nach dem Seitenwechsel nur geringfügig, doch jetzt ließen beide Teams Hochkaräter aus, ehe Serra Kiel etwas schmeichelhaft in Führung brachte (60.). Der Treffer zeigte Wirkung, denn von St. Pauli kam außer eines Latten-Treffers von Allagui (89.) nicht mehr viel. Am Ende entführte Holstein die drei Punkte vom Millerntor und hat den Lauf der Gastgeber von fünf Spielen ohne Niederlage beendet.

Eine Stunde Überzahl reicht Union nicht

Ausverkauft war das Ost-Duell zwischen Union Berlin und Dynamo Dresden lange vorher; was die Zuschauer dann in Abschnitt eins zu sehen bekamen, war eher schwerfällig. Torchancen kamen nicht wirklich zustande; stattdessen musste Dresden nach einer Gelb-Roten-Karte gegen Nikolaou (34.) fast eine Stunde in Unterzahl auskommen. Nur Kapital konnte Union daraus keines schlagen und musste sich nach einer lange ideenlosen Vorstellung mit dem siebten Saisonremis begnügen. Durch Prömls (84.) und Gogias Pfostentreffer (90.+3) keimte zu spät Gefahr (und Pech) auf. Immerhin bleiben die Eisernen ungeschlagen.

Matips "Doppelpack" rettet Ingolstadt einen Punkt

Letzter gegen Vorletzter stand beim Aufeinandertreffen von Ingolstadt und Duisburg drauf - und war auch drin. Beiden Teams war die Verunsicherung des ersten Saisonviertels anzumerken. Viel ging nicht zusammen, bis Duisburg aus dem Nichts in Führung ging. Eine Engin-Flanke verlängerte FCI-Kapitän Matip unglücklich ins eigene Tor (79.). Doch Ingolstadt hatte noch eine Antwort parat - und besonders Matip. Der Innenverteidiger traf in der Nachspielzeit (90.+2) noch ins richtige Tor und bescherte den Schanzern einen Zähler; Tabellenletzter bleiben sie trotzdem - und Trainer Nouri ohne Sieg.

Beermann schockt den FC, Guirassy gleicht aus

Simon Terodde

Kein Sieger in Köln: Simon Terodde müht sich gegen Heidenheims Abwehr. picture alliance

Spitzenreiter Köln verpasste es an den vergangenen drei Spieltagen ohne Sieg (0/2/1), sich oben abzusetzen. Gegen Heidenheim am Samstag reichte es wie schon zuvor in Kiel nur für ein 1:1. Die Gäste begannen mutig und gingen nach einer Schnatterer-Ecke durch Beermann bereits in der 9. Minute auch in Führung. Der FC wurde im Laufe der ersten Hälfte druckvoller, kam aber erst nach der Pause zum Torerfolg: Guirassy, der den rüde gefoulten Özcan ersetzte, nickte nach einer Flanke von Risse ein (58.). Der Absteiger spielte in der Folge auf Sieg - vergebens. Heidenheim ist nun seit vier Partien ungeschlagen (2/2/0).

Aues Aufwärtstrend - Bielefeld in der Krise

Der FC Erzgebirge setzte seinen Aufwärtstrend auch ohne die gesperrten Verteidiger Rapp (Gelb-Rote Karte) und Rizzuto (5. Gelbe) fort, gewann 1:0 gegen Bielefeld. Das Spiel begann bitter für Arminia, denn Kapitän Klos musste wegen Knieproblemen früh runter. Außer der Verletzung hatte die zerfahrene Partie im ersten Abschnitt nichts zu bieten, erst nach der Pause näherte sich Aues Bertram zumindest an, zielte aber knapp vorbei. Aus dem Nichts dann die Führung für Aue in der 66. Minute: Hochscheidt zog aus dem Lauf ab und düpierte Keeper Klewin. Bielefeld steckt damit nach vier Niederlagen in Folge in der Krise.

Wilder Ritt in Paderborn

Der SV Sandhausen kam in zweiten Spiel unter Uwe Koschinat zu einem 3:3 in Paderborn. Die effizienten Kurpfälzer gingen durch zwei schulbuchmäßige Konter, vollendet von Schleusener (14.) und Wooten (27.), in Front. Die hochüberlegenen Paderborner kamen aber durch Gueye (35.) noch vor der Pause zum Anschlusstreffer, und im zweiten Durchgang drehten Tekpetey (66.) und Ritter (80.) das Spiel sogar. Die Freude währte jedoch nur kurz, denn Wooten (83.) besorgte den prompten Ausgleich für Sandhausen, das die Nichtabstiegsplätze in Reichweite hat. Paderborn hat nun seit vier Runden nicht mehr verloren (2/2/0).

Burcherts Blackout hilft den Lilien in die Spur

Burcherts Torwartfehler

Slapstick pur: SpVgg-Keeper Sascha Burchert und der folgenschwere Blackout. imago

Normalerweise gilt Fürths Keeper Sascha Burchert als sichere Bank. Was ihm aber am Freitagabend in Darmstadt in der 23. Minute widerfuhr, dürfte er so schnell nicht aus dem Kopf bekommen. Kempes Schuss vom Strafraumeck glich einer Rückgabe, kullerte dem SpVgg-Schlussmann aber unter dem Körper durch - das kuriose 1:0 für die Lilien, mangels großer Chancen auch das Halbzeitergebnis. Auch nach Wiederanpfiff stieg das Niveau nicht spürbar an: Die Franken leisteten sich schlicht zu viele Fehler im Spielaufbau, Darmstadt tat mit der Führung im Rücken nicht mehr als nötig. Zu Fürths Auftritt passte dann irgendwie auch, dass Ex-Spieler Dursun das 2:0 (76.) für Darmstadt besorgte. Es war die Vorentscheidung am Böllenfalltor. Nach vier Spielen ohne Pleite musste sich Fürth mal wieder geschlagen werden, während Darmstadt eine Durststrecke von sechs Spielen ohne Sieg beendete.

Wolfs HSV-Debüt glückt trotz langer Unterzahl

Dank an den Torschützen: Hannes Wolf und HSV-Stürmer Narey.

Dank an den Torschützen: Hannes Wolf und HSV-Stürmer Narey. imago

Es dauerte eine ganze Weile, bis beim Debüt des neuen HSV-Trainers Hannes Wolf in Magdeburg so etwas wie Aufregung entstand. Lasogga, von Wolf in die Startelf berufen, steckte auf Narey durch, der scheiterte jedoch an Keeper Brunst (23.). Sieben Minuten später war der ehemalige HSV-Keeper schon geschlagen, doch Bregerie rettete nach Hwangs Abschluss auf der Linie. Nach der Pause verabschiedete sich Bates zwar mit der Ampelkarte vom Rasen (53.), Magdeburg machte aber herzlich wenig aus der Überzahl - und wurde in der 77. Minute für sein zögerliches Spiel bestraft. Lasoggas überragender Pass setzte Narey in Szene - 1:0 für den HSV. Dem Aufsteiger gelang es auch nach dem Rückstand nicht, den Absteiger defensiv zu fordern, so dass der Sieg und damit auch die Tabellenführung für eine Nacht für die Rothosen nur folgerichtig war.

kon