2. Bundesliga

Lieberknechts Coup in Köln - Rote Laterne für Ingolstadt

Überblick: Torwart-Tor rettet Union Berlin - St. Pauli klettert

Lieberknechts Coup in Köln - Rote Laterne für Ingolstadt

Ein Ex-Kölner als Matchwinner: Duisburgs Oliveira Souza war an beiden Toren maßgeblich beteiligt.

Ein Ex-Kölner als Matchwinner: Duisburgs Oliveira Souza war an beiden Toren maßgeblich beteiligt. imago

Mit dem Tabellenletzten zum Primus - komplizierter hätte die erste Aufgabe für Duisburg-Coach Torsten Lieberknecht nicht sein können. Personell nahm er nur eine Änderung vor, der Ex-Kölner Oliveira Souza durfte für Engin ran. Ein Volltreffer: Souza scheiterte im ersten Anlauf noch an Horn (2.), im Anschluss an eine Ecke überwand er jedoch den FC-Keeper (10.). Die Rheinländer taten sich danach schwer mit den aggressiven Meiderichern, doch auch sie profitierten von einer Ecke, die Hector per Kopf verwertete (35.). Der Startschuss für die FC-Offensive? Mitnichten. Duisburg hielt auch nach der Pause mit, Köln brachte das MSV-Tor erst in der 70. Minute in Gefahr. Terodde und Hector scheiterten aber kurz nacheinander an Keeper Mesenhöler (70.). Der MSV befreite sich nur noch selten – und kam dennoch zum 2:1. Eine Flanke von Engin beförderte der von Souza stark bedrängte Bader ins eigene Tor (73.). Die Rheinländer bissen sich im Anschluss die Zähne an Duisburg aus. Nach vier Minuten Nachspielzeit war die faustdicke Überraschung perfekt - und Duisburg ist die Rote Laterne los! Hier geht's zum ausführlichen Spielbericht...

Wahnsinnsfinish in Köpenick

Was für ein Spiel im Stadion An der Alten Försterei! Nach dem Kopfballtreffer von Heidenheims Glatzel (56.) lag die erste Saisonniederlage für den 1. FC Union Berlin in der Luft, doch in der Nachspielzeit bewies Keeper Gikiewicz den Riecher eines Torjägers und rettete den Köpenickern einen Punkt - 1:1.

Rafal Gikiewicz

Torhüter mit Torriecher: Unions Rafal Gikiewicz. imago

Mit dem späten Ausgleich manifestierte Union Platz zwei und stellte einen vereinseigenen Rekord ein: Elf Spiele in Folge sind die Eisernen nun ungeschlagen. Heidenheim zeigte einen couragierten Auftritt und glich die Saisonbilanz mit dem Remis komplett aus: drei Siege, drei Niederlagen - und nun auch drei Remis.

Glücklicher Sieg für St. Pauli

Nicht weniger spannend ging es am Millerntor zu. Nach Treffern von Diamantakos für St. Pauli (17.) und Behrens für den SV Sandhausen (73.) blieb das Spiel bis in die Schlussminuten offen. In der 90. Minute setzte Joker Allagui dann den Lucky Punch, Buchtmann legte in der Nachspielzeit noch einen nach - ein glücklicher 3:1-Sieg, mit dem St. Pauli seinen Aufwärtstrend fortsetzte und auf Platz fünf sprang.

Ingolstadt wieder punktlos

Parallel verlor Ingolstadt gegen Paderborn auch das dritte Spiel unter Alexander Nouri mit 1:2. Matchwinner aus Sicht des SCP war Klement, der zwei direkte Freistöße mit sehenswerten Schlenzern - erst in den rechten, dann in den linken Winkel - in Tore verwandelte (33., 61.). Dazwischen hatte der FCI doppeltes Alu-Pech, in der gleichen Aktion scheiterte Osawe außerdem an Zingerle, der den Schuss mit dem Gesicht parierte und später ausgewechselt werden musste. Die Schanzer wehrten sich nach Kräften, Kerschbaumer verkürzte auch (63.), doch zu einem Punktgewinn sollte es nicht reichen.

Bülter rettet Remis - Koné wird zum Pechvogel

Marius Bülter

Verhinderte die Niederlage: Marius Bülter. imago

Nach einer packenden Schlussphase sicherte sich Magdeburg im Klassiker gegen Dresden ein vielumjubeltes Remis, während Dynamo der gefühlte Verlierer war. Vor ausverkauftem Haus und bei bestem Wetter nahm das Spiel unmittelbar nach Anpfiff Fahrt auf. Dabei verpennten die Hausherren einen Einwurf der Gäste. Koné nahm Tempo auf, tankte sich in den Strafraum und erzielte die frühe Führung. Noch ehe sich Magdeburg so richtig geschüttelt hatte, stand es schon 0:2: Aosman schloss einen mustergültigen Angriff ab. Der FCM hatte in der Folge zwar deutlich mehr Spielanteile, allerdings fehlte in der Offensive die Durchschlagskraft, um vor der Pause noch zu verkürzen. Das wurde kurz darauf besser: Büler und Türpitz scheiterten aber beide an Keeper Schubert. Dresden zog sich weit zurück und kassierte die überfällige Quittung: Kreuzer bugsierte nach einem Freistoß den Ball sehr unglücklich zum 1:2 ins eigene Tor. Zum tragischen Helden wurde aber Koné: Erst traf er per Kopf nur ans Kreuzeck und am Ende verschoss er einen Elfmeter. Magdeburg mobilisierte alle Kräfte und Bülter glich zum 2:2-Endstand aus und die Stimmung kochte über. Für den FCM bereits das sechste Unentschieden.

Regensburg holt Punkt dank Grüttner

Zwischen Fürth und Regensburg fand sich kein Sieger. Der Jahn ging die Partie mit dem Rückenwind von drei Siegen in der englischen Woche an und fuhr in der Anfangsphase Angriff auf Angriff – allein im Abschluss fehlte Fortune. Nach einer guten halben Stunde zeigte sich die Spielvereinigung. Zunächst scheiterte Green mit einem Volleyschuss am Keeper, dann köpfte Magyar knapp daneben. Besser machte es Atanga, der nach dem Wechsel per Kopf seinen ersten Treffer für die Franken feierte. Nach einem Aussetzer von Burchert, der Adamyan den Ball genau in den Fuß spielte, hätte der Jahn ausgleichen müssen, aber der Keeper setzte stark nach und klärte. Als Grüttner aber völlig freistehend aus sechs Metern traf, war Burchert machtlos. Es blieb beim 1:1.

Schindler fliegt und Nazarov trifft

Erzgebirge Aue hat nach einer spannenden Schlussphase drei Punkte gegen Kiel eingefahren. Aue begann richtig stark, hatte durch Bertram und Testroet auch schnell die ersten Chancen. Die Gäste überstanden die Druckphase und gingen kurz vor der Pause sogar in Führung. Nach einem Einwurf bekam Aue keine Ordnung mehr in die Defensive, Mühling sah die Lücke, zog ab und traf zum 1:0. In der zweiten Hälfte gelang Aue durch Joker Iyoha der Ausgleich, Keeper Kronholm sah dabei nicht gut aus. Danach kippte die Partie. Erst flog Schindler vom Platz, dann traf Nazarov in der Nachspielzeit zum 2:1-Sieg.

Holtby macht den Unterschied aus

Jubelsprung: Aaron Hunt und Douglas Costa bejubeln das 1:0.

Jubelsprung: Aaron Hunt und Douglas Costa bejubeln das 1:0. imago

Drei Spiele war der HSV ohne Tor geblieben - doch am Freitagabend wendete sich am Böllenfalltor das Blatt. Angeführt von Holtby, der das 1:0 von Hunt (13.) auflegte und das 2:0 später dann selbst erzielte (45.), legte der HSV in Darmstadt den Grundstein zum späteren Erfolg bereits in Hälfte eins. Zwischenzeitlich hatten die Lilien allerdings auch Pech, als Douglas Santos im eigenen Sechzehner Kempe mit der Hand im Gesicht traf und Schiedsrichter Christian Dietz in dieser kniffligen Szene weiterspielen ließ (26.). Allgemein waren die Hamburger aktiver und die bessere Mannschaft, das blieb auch nach dem Seitenwechsel so. Darmstadt fiel nicht viel ein, sodass der HSV lange Zeit alles im Griff hatte. In der Schlussphase glückte Dursun nach einer Ecke aber doch noch der Anschlusstreffer (89.) - und das große Zittern begann. Letztlich reichte es aber zum Auswärtsdreier - der SVD wartet seit fünf Spielen auf einen Sieg und kassierte zuletzt vier Niederlagen nacheinander.

Arminia im Alu-Pech - Bochumer Beton hält dicht

In Bochum stand derweil das Westfalenderby zwischen dem VfL und Arminia Bielefeld an. Und das begann vielversprechend aus Sicht der Bochumer, die durch ein kurioses wie sehenswertes Tor von Weilandt früh in Führung gingen (8.). Anschließend zog sich der VfL zurück, lauerte auf Konter und ließ die Arminia gewähren. Und Bielefeld blieb bemüht, hatte mehr vom Spiel und ein klares Chancenplus. Nur klebte den Gästen auch das Pech am Fuß, so scheiterte der eingewechselte Voglsammer (60.) ebenso am Aluminium wie Börner (63.). Bochum hatte massiven Beton angerührt, was reichte, um nach zuvor drei sieglosen Spielen in Serie mal wieder drei Punkte einzufahren.

kon