2. Bundesliga

"Drehen alles um": Neue Spielidee für St. Pauli?

Public Viewing fürs Hamburg-Derby angekündigt

"Drehen alles um": Neue Spielidee für St. Pauli?

Er hört auch auf die Meinung seiner Spieler: St. Paulis Trainer Markus Kauczinski.

Er hört auch auf die Meinung seiner Spieler: St. Paulis Trainer Markus Kauczinski. imago

Der FC St. Pauli ist die Schießbude der Liga: Zwölf Gegentore in den vergangenen drei Spielen sprechen eine deutliche Sprache, 13 Gegentreffer sind es insgesamt - keine Zweitliga-Defensive ist im Unterhaus anfälliger. Das 1:3 in Aue war Sinnbild der aktuellen Situation, hinterher sprach Verteidiger Philipp Ziereis von "dummen Gegentoren". Keeper Robin Himmelmann haderte hinterher: "Wir werden nach zehn Minuten als Auswärtsmannschaft ausgekontert. Das darf einfach nicht passieren."

Auch bei Trainer Markus Kauczinski saß der Frust tief. "Wir geben dem Gegner derzeit Räume, die zum Toreschießen einladen", gestand der 48-Jährige nach der vierte Pflichtspielpleite in Serie. Auch am Montag hingen noch dunkle Wolken über Hamburg. "Die Stimmung hat sich nicht aufgehellt", stellte Kauczinski keine 24 Stunden später klar: "Wir sind natürlich immer noch enttäuscht über die Leistung, die wir gestern gezeigt haben."

"Wir hören immer auch auf das Gefühl der Spieler"

Die Kiez-Kicker machen derzeit vor allem zu viele individuelle Fehler, die ihnen regelmäßig teuer zu stehen kommen. "Klar ist, dass einzelne Leistungen nicht dem entsprochen haben, was wir können und was wir leisten müssen", kritisierte Kauczinski. Seine Herangehensweise an die durchaus schwierige Situation: "Wir haben lange gesprochen, dabei haben wir die Jungs zu Wort kommen lassen. Ich bin optimistisch, dass wir es gemeinsam wieder hinbekommen werden. Die ausführliche Analyse gehört dazu, wir hören immer auch auf das Gefühl und die Ideen der Spieler - auch schon vor dem Spiel in Aue. Wir hinterfragen uns und drehen alles um. Das fängt bei mir an."

Auch St. Paulis Trainer ist sich sehr wohl bewusst, dass "der gute Anfang zerbrochen ist". Von den zwei Dreiern zum Auftakt spricht nun keiner mehr. "Da machen wir uns nichts vor. Wir müssen gewisse Dinge wieder besser machen, werfen aber nicht alles über den Haufen."

Wir müssen wieder besser verteidigen, die Flut an Gegentoren in den letzten Spielen ist eindeutig zu viel.

St. Paulis Trainer Markus Kauczinski

Und trotzdem: "Wir denken über eine Änderung der Spielidee nach, da geht es um die Balance zwischen Defensive und Offensive. Wir müssen wieder besser verteidigen, die Flut an Gegentoren in den letzten Spielen ist eindeutig zu viel. Darauf werden wir das Hauptaugenmerk legen." Angesichts des derzeitigen Negativtrends verspüre Kauczinski aber nicht mehr Druck als sonst. "Dafür bin ich zu lange im Geschäft." Es sei schließlich auch nicht das erste Mal, dass es mehrere Niederlagen in Folge setzt. "Wir haben die Chance, das zu durchbrechen. Das haben wir schon mal geschafft, die Qualität dafür haben wir", ist der ehemalige KSC-Coach überzeugt.

Public Viewing: Karten für vier Euro

Am Freitag (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) wartet das undankbare Auswärtsspiel beim kriselnden FC Ingolstadt, doch auch das immer näherrückende Stadtderby wirft seine Schatten voraus. Wie St. Pauli am Dienstag mitteilte, findet zum Auswärtsspiel am 30. September ein Public Viewing im Millerntor-Stadion statt. "Die Hamburger Polizei hatte bei der Betrachtung der Sicherheitslage rund um das Derby mit Nachdruck empfohlen, ein Public Viewing am Millerntor durchzuführen. Aufgrund dieser konkreten Empfehlung räumt die DFL ausnahmsweise die für eine öffentliche Vorführung erforderlichen Rechte ein", schrieb der Verein auf seiner Website. Karten sind für vier Euro erhältlich, Kinder bis 10 Jahre haben freien Eintritt.

msc