2. Bundesliga

Magdeburg wartet weiter - Fürth löst Köln ab

Lasogga-Show in Hamburg, Paderborn stürzt Köln

Magdeburg wartet weiter - Fürth löst Köln ab

Zur Stelle: Magdeburgs Alexander Brunst hielt hinten die Null - und vorne trafen seine Vordermänner gegen Bielefeld nicht.

Zur Stelle: Magdeburgs Alexander Brunst hielt hinten die Null - und vorne trafen seine Vordermänner gegen Bielefeld nicht. imago

Magdeburg wehrt sich - und siegt wieder nicht

Auch eine tolle Montagabend-Kulisse vor frenetischen Fans, die eine beeindruckende Choreographie aufgefahren hatten, trieb Aufsteiger Magdeburg nicht zum ersehnten ersten Dreier der noch jungen Saison. Die etwas ernüchternde Bilanz nach nun fünf Spieltagen: drei Remis, zwei Niederlagen und Relegations-Tabellenplatz 16.

Dabei warf der FCM im Duell mit dem gut in die neue Spielzeit gestarteten Bielefeld reichlich Leidenschaft in die Waagschale - und kam durch Stürmer Beck auch zu einer richtig guten Chance. Doch so richtig in Gefahr bringen konnte der Gastgeber den weitestgehend dominant auftretenden DSC, der allerdings selbst offensiv mit Klos, Voglsammer oder Joker Owusu einiges schuldig blieb, nicht. Letztendlich stand nach einer teils hitzigen Partie, die am Ende auch recht zerfahren wurde, ein gerechtes 0:0 zu Buche. Das Warten auf den ersten Zweitliga-Sieg der Vereinsgeschichte geht für die Elbstädter somit weiter.

Bochum nimmt Ingolstadt auseinander und ist Zweiter

Bochumer Jubeltraube: Hinterseer (re.) traf dreimal für den VfL gegen seinen Ex-Klub Ingolstadt.

Bochumer Jubeltraube: Hinterseer (re.) traf dreimal für den VfL gegen seinen Ex-Klub Ingolstadt. imago

Ein wahres Offensivfeuerwerk brannte der VfL Bochum am Sonntag in den ersten 20 Minuten seines Heimspiels gegen den FC Ingolstadt ab. Bereits in der 4. Minute brachte Hinterseer die Dutt-Elf per Foulelfmeter in Führung, Kruse (14.) und Weilandt (19.) erhöhten gegen phasenweise völlig überforderte Schanzer, für die es nach dem Seitenwechsel dann richtig bitter wurde: Galvao flog mit Gelb-Rot vom Platz (57.), und Bochum nutzte die Überzahl zu weiteren Treffern: Hinterseer schnürte mit zwei weiteren Treffern (62., 66.) einen Dreierpack gegen seinen Ex-Klub, Kapitän Losilla besorgte nach einer Ecke des eingewechselten Neuzugangs Lee den 6:0-Endstand (79.) - die höchste Niederlage für den FCI in seiner Zweitliga-Geschichte. Bochum gewann erst einmal zuvor in der 2. Liga mit sechs Toren Differenz: beim 6:0 zu Hause gegen Aue am 17. Spieltag 2011/12.

Paderborn stürmt das Rhein-Energie-Stadion in Köln

Der SC Paderborn hat dem 1. FC Köln mit mutigem Offensivspiel die erste Saisonniederlage zugefügt. Die Ostwestfalen gewannen das Duell in Köln mit 5:3, rückten damit auf den siebten Tabellenplatz vor und verhinderten, dass der FC die Tabellenführung zurückeroberte. Die Kölner, die schon zu Beginn Probleme hatten, sich auf das mutige Spiel der Ostwestfalen einzustellen, benötigten drei Anläufe für den Führungstreffer. Zweimal stand Terodde beim erfolgreichen Torschuss im Abseits, beim dritten Versuch schob er ein Drexler-Zuspiel zur Führung ein (37.). Doch Gueye hatte nur eine Minute später die Antwort parat und nutzte einen Abpraller zum Ausgleich (38.). Nach dem Wechsel schnürte Terodde zum 25. Mal einen Doppelpack und brachte Köln wieder in Front (66.), ehe die Gäste aus Paderborn aufdrehten. Das 3:2, das Klement per Elfmeter im Nachschuss erzielte (71.) konnte der eingewechselte Cordoba noch egalisieren (84.). Doch nach dem Platzverweis gegen Hector, der sechs Minuten nach seiner ersten Verwarnung Gelb-Rot sah (87.), sorgten Tekpetey (89.) und Michel (90.+4) für die Paderborner Tore zum 5:3-Endstand.

Erster Auer Saisonsieg

Der FC Erzgebirge Aue kann doch noch gewinnen. Die Sachsen bezwangen vor 12.000 Zuschauern den FC St. Pauli mit 3:1 und fuhren damit im fünften Anlauf den ersten Saisonsieg ein. Kempe hatte die Veilchen in der elften Minute in Führung gebracht, ehe Hamburgs Veerman das Ergebnis nur fünf Minuten später egalisierte. Noch vor der Pause brachte Testroet seine Farben mit einem wahren Traumtor in Front (31.), Hochscheidt machte in der 75. Minute den Deckel drauf und vollendete einen Konter zum 3:1-Endstand.

Lasoggas Gala als Joker: HSV weiter auf Kurs

Pierre-Michel Lasogga

Der Matchwinner: Pierre-Michel Lasogga. picture-alliance

Dank Einwechselspieler Lasogga hat der Hamburger SV seinen dritten Sieg in Folge gefeiert. Gegen einen clever verteidigenden 1. FC Heidenheim taten sich die Hanseaten lange Zeit schwer zu Torchancen zu kommen und gerieten durch einen Treffer von Schmidt (64.) sogar in Rückstand. Dann aber schlug die große Stunde von Lasogga. Der Stürmer, der erst zur Halbzeit eingewechselt worden war, drehte die Partie mit einem lupenreinen Hattrick binnen acht Minuten (75./81./83.) quasi im Alleingang. Heidenheim kam durch ein Tor von Glatzel noch zum Anschlusstreffer (89.), konnte den Erfolg des HSV aber nicht mehr verhindern.

Deutliches Ergebnis: Fürth schon wieder Spitze

Greuther Fürth hat einen hochverdienten 4:1-Sieg gegen Holstein Kiel eingefahren und damit sogar mindestens bis Sonntag den ersten Platz in der 2. Bundesliga erklommen. Dabei hatte das Kleeblatt gar keinen guten Start erwischt. Die Gäste waren zunächst tonangebend, Lewerenz traf nur die Latte (11.). Dann aber arbeiteten sich die Franken in die Partie und hätten kurz vor der Pause in Führung gehen müssen. Reese versagten frei vor Kronholm jedoch die Nerven (43.). Dafür machten es die auf Konter lauernden Gäste nach dem Seitenwechsel besser. Nach katastrophalem Aufbaufehler des Ex-Fürthers Thesker markierte Keita-Reul das 1:0 (52.). Neuzugang Ideguchi legte bei seinem Debüt wenige Minuten später nach (60.). In der Folge hatten die nun klar besseren Gastgeber mehrere Chancen, das Ergebnis noch auszubauen. Keita-Ruel machte schließlich den Deckel drauf (83.). Girth markierte für die Gäste den Ehrentreffer (87.), ehe Green in der Nachspielzeit den alten Abstand wieder herstellte (90.+1).

Kempes Geniestreich sichert Darmstadt spät ein Remis

Darmstadt, mit neun Punkten aus vier Partien gestartet, musste sich am Böllenfalltor mit einem Unentschieden gegen den SV Sandhausen begnügen. "Wir fahren nicht nach Darmstadt, um Begleitschutz zu stellen, sondern wollen unser eigenes Spiel durchbringen", hatte SVS-Trainer Kenan Kocak im Vorfeld betont, entsprechend mutig trat sein Team auch auf. In Durchgang eins hatten die Lilien die besseren Chancen, die zweiten 45 Minuten eröffnete der SVS aber mit einem Paukenschlag: Klingmann köpfte zum 0:1 ein. Die Schuster-Elf tat sich in der Folge schwer, hatte bei einem Lattenknaller von Kempe aber Pech (65.). Die Gäste verpassten durch Jansen (74.) und Förster (81.) die Vorentscheidung. Dies sollte sich rächen: Kempe zirkelte in der Schlussminute einen Freistoß zum 1:1 in die Maschen. Sandhausen bleibt ganz unten hängen, Darmstadt bleibt oben dabei.

Duisburgs Tor- und Punktpremiere

Zwei Gegentore, ein Punkt: MSV-Keeper Daniel Mesenhöler schreitet zur Tat.

Zwei Gegentore, ein Punkt: MSV-Keeper Daniel Mesenhöler schreitet zur Tat. imago

Union Berlin bleibt im Unterhaus weiter ungeschlagen. Zum Auftakt des 5. Spieltags erlebten die Eisernen gegen den MSV Duisburg eine Berg- und Talfahrt, die 2:2 endete. Über weite Teile des ersten Durchgangs sahen die Zuschauer im Stadion An der Alten Försterei ein ausgeglichenes Spiel, was auch am MSV lag, der mutig mitspielte. In die Pause mussten die Gäste dann aber doch noch mit einem Rückstand, da der agile Gogia in der 44. Minute nach feiner Einzelaktion aus 18 Metern getroffen hatte. Nach dem Seitenwechsel hatte Schiedsrichter Michael Bacher, der erstmals ein Spiel im Unterhaus leiten durfte, wenig Mühe.

Die Begegnung plätscherte etwas vor sich hin, Union kontrollierte das Geschehen gegen bemühte, aber weitgehend harmlose Meidericher, verpasste es aber, den Sack zuzumachen und wurde dafür bitter bestraft: Aus Union-Sicht war eine Verkettung unglücklicher Aktionen am zwischenzeitlichen Ausgleich durch Oliveira Souza schuld (77.), doch es kam noch schlimmer, denn nach 83 Minuten schloss Sukuta-Pasu einen Konter gekonnt ab und sorgte dafür, dass die etwa 500 mitgereisten Zebra-Fans vor Freude völlig ausrasteten (83.). Berlin stemmte sich anschließend noch einmal gegen das drohende Unheil und Hübner war in der Nachspielzeit per Kopf zur Stelle, um den Köpenickern zumindest noch einen Punkt zu retten (90.+1). Der MSV verpasste zwar den ersehnten Auswärtscoup, darf sich aber damit trösten, dass man zumindest den ersten Punkt in der laufenden Saison einfuhr - und die ersten eigenen Treffer obendrein.

Perfekter Einstand von Walpurgis

Mit Regensburg und Dresden trafen sich zwei Tabellennachbarn, die seit dem 1. Spieltag auf einen Dreier warteten. Die Sachsen hatten reagiert, Uwe Neuhaus als Trainer entlassen und nun Maik Walpurgis als neuen starken Mann installiert. Der 44-Jährige feierte also in Regensburg sein Debüt - und dürfte mit diesem am Ende gewiss zufrieden gewesen sein. Nach einer etwa 20-minütigen Findungsphase profitierten die Gäste von schluderigem Abwehrverhalten der Gastgeber und gingen dank eines Treffers von Aosman durchaus überraschend in Führung (22.). Nach dem Tor wurden die Dresdner immer besser, gestalteten die Partie zusehends offener und setzten obendrein punktuelle Akzente in der Offensive. Glück hatte Dynamo kurz vor der Halbzeit, als Adamyan (41.) und Geipl (45.+2) knapp verzogen, und kurz nach dem Seitenwechsel, als Joker Vrenezi haarscharf danebenschoss (46.) und Grüttner hauchdünn im Abseits stand (49.). Etwas später schlugen die Dresdner erneut zu: Nach einem Freistoß von Kreuzer kam Dumic gleich zweimal zum Abschluss - 2:0 (52.). Weil Nikolaou (57.) und Ebert (58.) es verpassten, die Führung weiter auszubauen, blieb dem Jahn die Hoffnung erhalten. Und Regensburg blieb bemüht, letztlich aber erfolglos.

kon