Genau dafür hatte die Spielvereinigung Daniel Keita-Ruel im Sommer an den Ronhof geholt. Der bullige Angreifer sollte einer im Vorjahr lahmenden Kleeblatt-Offensive (nur 37 Treffer) neues Leben einhauchen, schließlich hatte er 2017/18 bei seiner vorherigen Station Fortuna Köln 15 Tore und sieben Vorlagen in 37 Drittliga-Spielen erzielt. Dass der 28-Jährige auch eine Liga höher knipsen kann, bewies er gleich im ersten Pflichtspiel für seinen neuen Arbeitgeber.
Der gebürtige Wuppertaler, der bei der Spielvereinigung das Trikot mit der Nummer zehn trägt, erzielte gegen Sandhausen in der Schlussphase erst mit einem Spreizschritt den Ausgleich (78.), um nur 180 Sekunden später auch noch vom Elfmeterpunkt zu treffen. "Wir haben nicht darüber gesprochen, wer Elfmeter schießt", gab der Matchwinner des 3:1-Sieges anschließend am "Sky"-Mikrofon zu und legte sogleich selbstbewussst nach: "Aber ich war mir sehr sicher und hab mir den Ball genommen."
Bei mir hat es Klick gemacht. Ich wollte nicht einer von denen sein, die ihr Talent verschleudern
Daniel Keita-Ruel bei "Sky" über seine nicht immer fehlerfreie Vergangenheit
Im Nachhinein war es die richtige Entscheidung, schließlich brachte Keita-Ruel seinen Klub so auf die Siegerstraße. "Keita ist schon eine coole Sau", zeigte sich auch SpVgg-Coach Damir Buric zufrieden mit seinem neuen Schützling, der in der Vergangenheit nicht immer an der richtigen Stelle abgebogen war (Stichwort: abgesessene Gefängnisstrafe): "Ich freue mich für ihn, so ein Typ verdient auch mal Respekt, wie er jetzt zurückgekommen ist. Genau solche Typen brauchen wir."
Auch Keita-Ruel selbst hat mittlerweile mit seiner Vergangenheit abgeschlossen, will stattdessen die neue - und vielleicht sogar letzte Chance - in Fürth nutzen. "Bei mir hat es Klick gemacht. Ich wollte nicht einer von denen sein, die ihr Talent verschleudern", so der 28-Jährige, der schon am kommenden Freitag im Derby in Ingolstadt (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) erneut beweisen kann, was fußballerisch in ihm steckt.