2. Bundesliga

Hamburger SV - Kapitän Lewis Holtby wird nach 0:3 gegen Holstein Kiel deutlich: "Ein desaströses Spiel"

HSV-Kapitän nimmt nach 0:3 kein Blatt vor den Mund

Holtby wird deutlich: "Ein desaströses Spiel"

Er war mit dem Auftakt gar nicht einverstanden: HSV-Kapitän Lewis Holtby.

Er war mit dem Auftakt gar nicht einverstanden: HSV-Kapitän Lewis Holtby. imago

Dass es für HSV-Sportvorstand Ralf Becker ein besonderes Spiel werden würde, das kam auch im großen kicker-Interview im Vorfeld heraus . Ein 0:3 gegen seinen Ex-Klub hatte aber wohl auch er nicht erwartet. "Drei oder vier gute Torchancen" hatte er zu Beginn gesehen, "danach hat sich das Spiel gedreht". Becker sprach nach Schlusspfiff von einer "verdienten" Niederlage. "Kiel war aggressiver, zweikampfstärker und hat am Ende mehr reingeschmissen", so der 47-Jährige, der anfügte: "Wir müssen jetzt aufstehen, müssen uns nicht verstecken. Wenn du deine Dinger nicht machst, dann gibt es so Spiele."

Auch wenn die Niederlage jetzt "brutal" wehtue, forderte Becker: "Wir sollten jetzt ruhig bleiben, die Dinge analysieren und besser machen." Angesprochen auf David Bates, der ein wenig stellvertretend für den Abend der vergebenen Chancen stand, zögerte Hamburgs Sportvorstand kurz und sagte dann auch mit Blick auf die Kulisse und die Drucksituation: "Dass ein junger Spieler vielleicht nicht das abruft, was er kann, gehört auch dazu."

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Titz sieht "folgerichtige Gegentore"

Auch HSV-Coach Christian Titz trat vor die Kameras, bei "Sky" analysierte er: "Wir haben die ersten 20 Minuten gut ins Spiel gefunden, danach haben wir uns unser Spiel entgleiten lassen. Da war es noch ein Stück weit ausgeglichen. In der zweiten Halbzeit sind wir rausgekommen und haben gar nicht mehr ins Spiel reingefunden. Kiel war in den Zweikämpfen griffiger und dann bekommen wir auch folgerichtig die Gegentore."

Im Passspiel habe sich seine Mannschaft zum Teil "unnötig in Bedrängnis gebracht", wobei er sicherlich auf das vorentscheidende 0:2 anspielte. Dazu kam: "Die 50:50-Zweikämpfe haben wir in der zweiten Halbzeit schon des Öfteren verloren." Er wolle grundsätzlich "gar nichts schönreden. Wir haben hier verdient verloren." Aber: "Wenn wir zu Beginn unsere Chancen machen, wird es ein ganz anderes Spiel."

Wir haben mutlos und als Mannschaft nicht gut gespielt.

HSV-Kapitän Lewis Holtby

So gebe es viel aufzuarbeiten. Speziell die "großen Abstände" beim Verteidigen hatten ihm missfallen. Rückbetrachtend sah sich Titz auch bestätigt: "Wir haben gesagt, dass Kiel eine sehr gute, unangenehme Mannschaft hat, und das haben sie hier heute auch nachgewiesen."

"Aufgehört, vernünftig Fußball zu spielen"

Am deutlichsten wurde Holtby, der den angeschlagenen Aaron Hunt als Kapitän ersetzte: "Das hat gar nichts damit zu tun, wie wir uns das Spiel vorgenommen haben, wie wir spielen wollten. Wir haben mutlos und als Mannschaft nicht gut gespielt. Wir haben heute verdient verloren, das werden wir aufarbeiten müssen." Der Mittelfeld-Antreiber richtete bereits den Blick auf das nächste Spiel in Sandhausen. "Wir müssen nächste Woche ein anderes Gesicht zeigen. Das war ein Spiel, wo wir desaströs waren. Das müssen wir vernünftig aufarbeiten und dann eine Reaktion zeigen", forderte der 27-Jährige.

Nach der guten Anfangsphase habe der HSV schlichtweg "aufgehört, vernünftig Fußball zu spielen". Ihn ärgerte es auch, dass Kiel den Hausherren "den Schneid abgekauft" hatte. In der Kurpfalz muss nun vieles besser werden, damit die Mission Wiederaufstieg nicht gleich ihren nächsten herben Dämpfer bekommt.

msc/meg

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