Im BWT-Stadion am Hardtwald und vor rund 4000 Zuschauern sammelte der SV Sandhausen am gestrigen Mittwoch Selbstvertrauen - und sicherte sich im Testspiel gegen den VfB Stuttgart ein 1:1 . Bei Temperaturen um 33 Grad Celsius hatten die Kurpfälzer gegen den mit Spielern wie Ron-Robert Zieler, Gonzalo Castro, Anastasios Donis aufwartenden Favoriten aus dem Schwabenland über den Spielverlauf immer wieder starke Phasen, standen defensiv wie gewohnt stabil und wusste teilweise gute Nadelstiche zu setzen.
Die Belohnung folgte in der 37. Minute, als Neuzugang Jesper Verlaat mit seinem ersten Treffer im neuen SVS-Gewand, einem Kopfball, die 1:0-Führung besorgte. Hinterher zeigte sich der Defensivspieler und Sohn des ehemaligen Ajax- wie Werder-Profis Frank Verlaat (185 Bundesliga-Einsätze) gegenüber vereinsinternen Medien angetan: "Ich habe (mit Werder Bremen; Anm.d.Red.) in der 3. Liga nur drei Tore in drei Jahren (78 Drittliga-Spiele; Anm.d.Red.) erzielt, deshalb ist es schön, dass es heute direkt mit meinem ersten Tor im neuen Dress geklappt hat." Auch die Spielweise seines Teams stimmte den 22-Jährigen zufrieden: "Wir haben heute im Großen und Ganzen ein gutes Spiel gemacht, da wir gerade in der ersten Halbzeit in der Defensive nichts zugelassen haben. Natürlich gibt es Kleinigkeiten, die wir noch verbessern müssen und aufarbeiten werden."
Was Verlaat meinen könnte? Sicherlich einige gefährliche VfB-Szenen in Abschnitt zwei sowie das Fallrückzieher-Gegentor von Nicolas Gonzalez in der 57. Minute.
SVS-Coach Kocak und die Stellschrauben
Sandhausens Trainer Kenan Kocak, der seinem Team vor dem Zweitliga-Start am Samstag, den 4. August, bei der SpVgg Greuther Fürth allmählich den letzten Feinschliff verleiht, zog ebenfalls positive Schlüsse aus dem Auftritt: "Wir hatten vor dem heutigen Spiel im Trainerteam noch das ein oder andere Fragezeichen und somit war das heute ein sehr guter Test für uns. Auch wenn wir noch an der ein oder anderen Stellschraube drehen müssen, bin ich mit der Leistung bisher sehr zufrieden. Wir haben jetzt noch einen letzten Test gegen Regensburg und dann werden wir endgültig sehen, wo wir stehen."
Ein Ziel, das es sicherlich noch weiter anzugehen gilt, ist die offensive Torgefahr im Allgemeinen. Mit lediglich 35 Treffern stellte der SVS, der auf der anderen Seite mit 33 Gegentoren mit der stabilsten Defensive aufwartete, vergangene Saison den schwächsten Angriff der Liga (zusammen mit Aue, St. Pauli). Dass das besser wird, dafür sollen auch die neuen Torjäger Fabian Schleusener (KSC), Kevin Behrens (Saarbrücken) und Karim Guedé (Freiburg) sorgen.