2. Bundesliga

Taktik-Leckerbissen statt Tor-Feuerwerk

Keine Tore, aber wichtige Erkenntnisse

Taktik-Leckerbissen statt Tor-Feuerwerk

Kampf pur: Karlsruhes Marco Thiede (l.) im Duell mit Aues Dennis Kempe.

Kampf pur: Karlsruhes Marco Thiede (l.) im Duell mit Aues Dennis Kempe. picture alliance

Ein Torfeuerwerk war beim Treffen der besten Drittliga-Defensive (nur 29 Gegentore) und der schwächsten Zweitliga-Offensive (nur 35 Treffer) nicht zu erwarten. Doch im Relegations-Hinspiel zwischen Karlsruhe und Aue blieben selbst Strafraumszenen ein seltenes Gut. Während der KSC kein einziges Mal gefährlich aufs Tor schoss, versprühten die Veilchen durch einen Fallrückzieher von Tobias Kempe (18.) sowie einem Schuss von Sören Bertram (55.) zumindest einen Hauch von Torgefahr. Es fehlte an Kreativität, Ideenreichtum und offensiver Durchschlagskraft auf beiden Seiten.

Fußballfans mit einem Faible für Offensivfeuerwerke kamen demnach nicht auf ihre Kosten - Taktik-Liebhaber hingegen schon. Die 25.906 Zuschauer im Wildpark sahen zwei disziplinierte Mannschaften, die sich kaum Luft zum Atmen ließen, defensiv kompakt standen und leidenschaftlich in die Zweikämpfe gingen. Der KSC stellte die Räume im 4-4-2 zu, der FCE verdichtete gegen den Ball die Dreierkette (3-4-3) zu einer Fünferreihe (5-2-3). Am Ende blieben die beiden Torhüter Benjamin Uphoff und Martin Männel kaum gefordert und behielten jeweils eine weiße Weste.

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Schwartz: "Wir haben es Aue nicht leicht gemacht"

Relegation 2018

"Karlsruhe hat ein bisschen anders gespielt, als wir uns das gedacht haben. Sie haben uns mit zwei Spitzen angelaufen, haben die Räume extrem eng gemacht. Wir haben gemerkt, dass sie wirklich sehr gut stehen und wollten nicht in Umschaltsituationen laufen. Deswegen waren wir im Spielaufbau ein wenig bedacht und haben versucht, nicht zu riskant nach vorne zu spielen", erklärte Aues Trainer Hannes Drewes am "ZDF"-Mikrofon den Sicherheits-Fußball seiner Mannschaft, den der KSC erst in der Schlussphase mit Pressing-Ansätzen zu stören versuchte. "Wenn man sich locken lässt - das wollen sie durch ihren Ballbesitz - dann gibt es größere Räume. Das wollten wir nicht machen. Deshalb ist das in Ordnung. Wir haben es Aue nicht leicht gemacht", analysierte KSC-Coach Alois Schwartz. "Wir haben gut gespielt und über 90 Minuten gut gegen den Ball gearbeitet", befand Stürmer Marvin Pourie.

Drews: "In Aue wird es anders"

Schlussendlich konnten beide Trainer mit dem 0:0 leben. "Es ist kein schlechtes Ergebnis. Wir haben kein Heim-Gegentor bekommen, das ist immer ganz wichtig", so Schwartz. "Wenn das Spiel so läuft wie heute, dann kann man das sehr gut so mitnehmen", schloss sich Drews an, räumte aber noch ein: "Das Ergebnis ist in Ordnung, aber zufrieden bin ich nicht. Es ist wichtig für uns, daraus zu lernen und die Räume besser zu bespielen. Es bedarf offensiv einer Steigerung." Zumal die Veilchen nun schon seit drei Pflichtspielen auf einen eigenen Treffer warten. "In Aue wird es sicherlich ein anderes Spiel werden", glaubt Drews. Das Rückspiel steigt am Dienstag (18.15 Uhr, LIVE! bei kicker.de) im Erzgebirgsstadion. "Wir wollen mit dem gleichen Willen und dergleichen Motivation ins Spiel gehen und am Ende aufsteigen", blickt Pourie voraus.

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