2. Bundesliga

Großes Bye-bye für Bölles Gegengerade

Keine Spielerabschiede am Sonntag

Großes Bye-bye für Bölles Gegengerade

Ihre Tage sind gezählt: Die Gegengerade am Böllenfalltor fällt den Vorgaben der DFL zum Opfer.

Ihre Tage sind gezählt: Die Gegengerade am Böllenfalltor fällt den Vorgaben der DFL zum Opfer. imago

Die gilt selbst bei vielen Gästefans als Kult, da sie ohne Dach und ohne jeglichen Komfort aus der Zeit gefallen scheint. Was auch die DFL so sieht, die Fußball-Zuschauern der 2. Bundesliga keinen Stadionbesuch im Regen zumuten will. In Darmstadt hat dies zwar gerade in erfolgreichen Zeiten kaum jemanden vom Gang in die Nieder-Ramstädter Straße abgehalten. Doch die Tage sind ab dem morgigen Sonntag gezählt.

Zunächst verabschieden die Fans die Gegengerade dann noch mit einer aufwändigen Choreografie. Kurz nach Saisonende beginnen der Abriss und der Neubau einer überdachten Gegengerade, auf der vorn gestanden und hinten beziehungsweise weiter oben gesessen werden kann. Dadurch verringert sich die Kapazität des Stadions in der nächsten Saison auf zunächst rund 11.000 Plätze. Über die Dauerkarten-Besitzer und das Gästekontingent hinaus wird es dann - im Falle des Zweitliga-Verbleibs - schwer sein, an Tickets zu gelangen.

Trainersteckbrief Schuster
Schuster

Schuster Dirk

SV Darmstadt 98 - Vereinsdaten
SV Darmstadt 98

Gründungsdatum

22.05.1898

Vereinsfarben

Blau-Weiß

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2. Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Fortuna Düsseldorf Fortuna Düsseldorf
63
2
1. FC Nürnberg 1. FC Nürnberg
60
3
Holstein Kiel Holstein Kiel
56
2. Bundesliga - 34. Spieltag
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Bei einigen Spielern hängt der Verbleib vom Saisonausgang ab

Während die Fans die auf Kriegsschutt errichtete Kulttribüne am Sonntag verabschieden werden, verzichtet der Verein auf den Abschied jener Spieler, bei denen hinter den Kulissen schon jetzt feststeht, dass sie über diese Runde hinaus keine Zukunft am "Bölle" haben. Bei einigen hänge der Verbleib aber auch noch von der Ligazugehörigkeit ab, machte Trainer Dirk Schuster am Freitag deutlich.

Und eine Feier, falls auch das elfte Spiel in Serie nicht verloren und damit der direkte Klassenerhalt dank eines guten Zielspurts noch eingetütet werden sollte? Schuster: "Diese Saison ist alles andere als zufriedenstellend gelaufen. Der Klassenerhalt wäre kein großer Anlass, Partys abzuhalten." Obgleich selbst mit Platz 15 fürs Erste das erreicht wäre, was Präsident Rüdiger Fritsch vor der Spielzeit als Ziel ausgegeben hatte: die Etablierung im Profi-Fußball, für ihn besonders die 1. und 2. Bundesliga. Darf man 2018/19 erneut zweitklassig Fußball spielen, wäre es das fünfte Jahr in Folge in Liga eins oder zwei. Davor war der SV 98 zwischen 1993 und 2014 mehr als 20 Jahre lang aus Ober- und Unterhaus verschwunden gewesen.

Jens Dörr