2. Bundesliga

Club schreibt Geschichte: Das Märchen aus dem Hardtwald

Bornemann und Köllner machen "mehr richtig als falsch"

Club schreibt Geschichte: Das Märchen aus dem Hardtwald

Nürnbergs Aufstiegsfaktoren und Gefühle: zum achten Mal geht der Altmeister hoch in die Bundesliga.

Nürnbergs Aufstiegsfaktoren und Gefühle: zum achten Mal geht der Altmeister hoch in die Bundesliga. imago

Trainer Michael Köllner spricht gar von einem Fußball-Märchen in Anspielung auf den Umstand, dass der FCN im Schlussdrittel der vergangenen Saison in die unmittelbare Nähe der Abstiegszone abrutschte und zwei Spieltage vor Schluss ein 1:0 in Sandhausen benötigte, um sich endgültig aller Sorgen zu entledigen.

Ein Jahr später führt wieder ein Spiel kurz vor Saisonende in Sandhausen zu einer Entscheidung, dieses Mal aber ein 2:0, das Ganze einen Spieltag später - und natürlich mit einer weitaus erfreulicheren Konsequenz. Also doch vom Tellerwäscher zum Millionär?

2. Bundesliga - 33. Spieltag
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2. Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
1. FC Nürnberg 1. FC Nürnberg
60
2
Fortuna Düsseldorf Fortuna Düsseldorf
60
3
Holstein Kiel Holstein Kiel
53
Trainersteckbrief Köllner
Köllner

Köllner Michael

Nein, der Club hatte auch in der vergangenen Saison Qualität, aber mit den Nachwehen einer gescheiterten Aufstiegsrelegation zu kämpfen, zudem eine lange Verletztenliste. Selbstredend hatte er Mängel - und hier kommen Sportvorstand Andreas Bornemann und der Trainer ins Spiel. Sie beseitigten diese konsequent und mit viel Sachverstand. Kurz: Sie hatten im Sommer bei der Kaderzusammenstellung das, was man ein glückliches, besser gesagt ein gutes Händchen nennt.

Wir haben mehr richtig als falsch gemacht.

Nürnbergs Trainer Michael Köllner

Und gut war es selbstredend auch, wie Köllner die ihm zur Verfügung gestellte Qualität Marke gehobenes Zweitliga-Niveau zusammenfügte. Spielerisch - auf dem Spielfeld ist seine Handschrift stets klar erkennbar gewesen - und auch menschlich - die Club-Mannschaft ist als verschworene Gemeinschaft durch die Höhen und die ganz wenigen Tiefen der Saison geschritten. "Wir haben mehr richtig als falsch gemacht", fasst Köllner die Saison ungewohnt bescheiden zusammen.

Ein "viel mehr" wäre locker angebracht, wobei man inmitten des Triumphes auch das Thema "falsch gemacht" nicht gänzlich unter den Tisch fallen lassen sollte. Die Transferpolitik in der Winterpause zum Beispiel war im Vergleich zu der im Sommer eher suboptimal. Man nehme den Verkauf von Sturmtalent Cedric Teuchert nach Schalke - der fiel im Endeffekt nur deswegen nicht in die Waagschale, weil sich Mikael Ishak im Rekordtempo von seinem Innenbandriss im Knie zurückmeldete.

kicker-Redakteur Chris Biechele

kicker-Redakteur Chris Biechele

Ein Wermutstropfen der ansonsten so erfreulichen Saison ist es auch gerade für den auf Nachwuchsarbeit setzenden Traditionsverein gewesen, dass er mit Teuchert und Patrick Kammerbauer zwei Eigengewächse für vergleichsweise wenig Geld verloren hat.

Das soll jetzt kein bemühtes Finden eines Haares in der Suppe sein, denn nach dem Aufstieg ist schließlich unmittelbar vor der Bundesligasaison - und für diese und auch in ihr lautet die Devise "am besten nur Kleinigkeiten falsch machen". Viele Fehler darf sich der Club nicht leisten, sonst droht der Aufstieg zu einem kurzen Ausflug in die Erstklassigkeit zu werden.

Alleiniger Rekordaufsteiger: 1. FC Nürnberg ist wieder Bundesligist